Meinl Byzance Double Down Crash Ride 21“ & Trash Chinas Test 

Sie wächst und wächst. Die Rede ist von Meinl’s erfolgreicher Oberklasse-Serie Byzance, welche soeben um ein, mit Periphery-Drummer Matt Halpern entwickeltes, Double Down Crash in 21“ sowie fünf neue Byzance Trash China Modelle erweitert wurde. Genauer gesagt, um zwei Traditional Trash Chinas in 18“ und 20, ein 18“ Dark Trash China, ein 20“ Dual Trash China sowie ein 18“ Brilliant Trash China.

Das Meinl Byzance Double Down 21“ Crash Ride und die fünf Byzance Trash China Neuheiten im Gruppenbild
Das Meinl Byzance Double Down 21“ Crash Ride und die fünf Byzance Trash China Neuheiten im Gruppenbild.

Meinl Byzance Double Down Crash Ride 21“ und Trash Chinas – Das Wichtigste in Kürze

  • Becken aus handgehämmerter B20-Bronze
  • Das Byzance Double Down Crash Ride 21“ wurde mit Matt Halpern entwickelt
  • Alle Trash China Modelle verfügen über sechs Bohrungen
  • Hergestellt in der Türkei/Deutschland

Wie bei der Byzance-Reihe üblich, werden die Rohlinge der Becken nach Meinl-Vorgaben in der Türkei vorgefertigt und anschließend in Gutenstetten vollendet. Der „Außenseiter“ des heutigen Test-Lineups, das Double Down Ride, wurde in Zusammenarbeit mit dem Periphery-Drummer Matt Halpern entwickelt, welcher sich einen durchsetzungsfähigen und gleichzeitig schnell ansprechenden Allrounder in bester Crashride-Manier gewünscht hat. Wer bei den Worten Double und Down in Verbindung mit Matt Halpern was klingeln hört, liegt übrigens richtig. Dem Mann wurde bei Meinl nämlich bereits ein Stack mit demselben Namen gewidmet.

Mit den fünf Trash Chinas folgt Meinl hingegen dem offenbar ungebrochenen Verlangen der Drummerschaft nach maximal „dreckig“ modulierenden Chinabecken. Dafür hat man sich der bereits vorhandenen China-Modelle der Byzance-Serie bedient und sie mit Bohrungen versehen. Wie sich die Resultate anhören und wie es um die Vielseitigkeit der Instrumente steht, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen und im Video. 

Das Byzance Double Down Crash Ride 21“ ist teilweise sandgestrahlt

Sehen wir uns zunächst das Matt Halpern Crash Ride genauer an. Obwohl es der Byzance Dark Serie zugerechnet wird, weist nur seine Oberseite die typische, erdige Färbung auf, unten ist das Becken vollflächig abgedreht. Kleine, flache Hammermale verteilen sich sowohl auf der Schulter als auch auf der mittelgroßen Beckenkuppe. Dort sind sie jedoch weniger zahlreich gesetzt und besitzen ein rundliches Profil. Als weitere „Spezialität“ hat man dem Becken auf der Oberseite zudem eine leichte Sandstrahlung verabreicht. 2260 Gramm zeigt meine Waage für das Instrument an, was ich in der Ride-Kategorie als medium-thin bezeichnen würde. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die drei Punkte auf dem Double Down Crash Ride sind Matt Halpern’s Erkennungszeichen.

„Trash“ steht bei Meinl für Bohrungen

Kommen wir nun zu den fünf neuen Trash Chinas. Hierbei handelt es sich um mit Bohrungen versehene Varianten bereits vorhandener Byzance Chinas. Alle Testexemplare besitzen die gleiche Profilform. Dazu gehört eine kleine, runde Kuppe, eine recht steil ansteigende Schulter und eine relativ scharf gebogene Krempe. Alle Modelle besitzen zudem jeweils sechs Löcher, drei größere und drei kleinere, angeordnet im Wechsel. Die beiden Traditional-Ausführungen in 18“ und 20“ sind vollflächig abgedreht, beim 18“ Brilliant Trash China wird zudem ein Hochglanzfinish aufpoliert. Derartige Bearbeitungen sind dem 18“ Dark Trash China fremd, beide Seiten kommen dunkel und roh daher.

Die fünf Trash Chinas ergänzen die große Bandbreite der etablierten Byzance-Serien.
Die fünf Trash Chinas ergänzen die große Bandbreite der etablierten Byzance-Serien.

Etwas aus der Reihe fällt hingegen das 20“ Dual Trash China. Seine Bezeichnung leitet sich nämlich aus der unterschiedlichen Bearbeitung von Krempe und restlichem Becken ab. Während das Innere des Beckens jenem der Dark-Version gleicht, kommt der Rand in den Genuss eines Hochglanzfinishes. Diese Behandlung zeigt sich jedoch nicht auf beiden Seiten des Instrumentes, die Kuppenseite ist – wie bei den Traditionals – abgedreht. Weiterhin unterscheidet sich das Dual-Modell durch zusätzliche, große Hammermale von den anderen Trash Chinas in diesem Test. Normalerweise wiege ich gelochte Becken nicht, hier habe ich es jedoch gemacht. Die beiden 20“ Chinas kommen jeweils auf etwa 1340 Gramm, die drei 18er auf gut 1000 Gramm, womit alle Becken – wie erwartet – im Thin-Bereich liegen. 

Fotostrecke: 5 Bilder Hier seht ihr das Brilliant Trash China 18“ …

Das 21“ Double Down Crash Ride klingt dunkel 

Hören wir uns zunächst Matt Halpern’s Crash Ride an. An diesem Becken wird mal wieder deutlich, dass der Trend, laute Musik mit dicken, höhenreichen Becken zu spielen, tatsächlich vorbei ist. Stattdessen kommt das Double Down Crash Ride obenrum eher wie ein dunkleres, problemlos auch für Jazz einsetzbares Ride daher, mit guter Definition und leicht holzigem Stockanschlag. Die „Crashability“ ist damit auch gegeben, wer schimmernde Brillanz und Spritzigkeit erwartet, liegt jedoch falsch. Auch die versprochene, durchsetzungsstarke Kuppe („cutting bell“) gibt es beim Testbecken nur eingeschränkt. Zumindest dann, wenn man die Klarheit und den „Wumms“ eines dickeren Rides erwartet. Die Physik lässt sich nun einmal nicht aushebeln, dafür ist das Crash Ride etwas zu leicht, auch die Hämmerung sorgt eher für Komplexität denn für Fokus. Ich würde das Becken als musikalischen, kontrollierbaren Allrounder bezeichnen. 

Trash Chinas: Ähnlicher Charakter, aber Unterschiede im Höhenbereich und der Komplexität

Welche Auswirkungen Löcher auf den Beckenklang haben, lässt sich bei unseren Testobjekten sehr gut studieren. Zunächst verkürzen sie – im Vergleich zu ihren ungebohrten Schwestermodellen – das Sustain, gleichzeitig klingen gelochte Becken etwas tiefer und rauer. Alle getesteten Trash Chinas besitzen einen grundsätzlich fein aufgelösten Grundklang sowie eine schnelle Ansprache. Wenn man als Referenz die beiden Traditional-Versionen nimmt, zeigt sich beim 18“ Brilliant Trash China ein etwas weicherer, auch klanglich brillanterer Charakter, das Dark-Modell wirkt im Obertonbereich deutlich beschnitten und stumpfer. Den komplexesten Sound erzeugt jedoch das zusätzlich gehämmerte Dual Trash China, welches sich mit leicht röchelnder Modulation und einem hohlen, aber dreidimensionalen Klang von den anderen Instrumenten abhebt. 

Audio Samples
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Double Down Crash Ride 21“ Traditional Trash China 18“ Traditional Trash China 20“ Brilliant Trash China 18“ Dark Trash China 18“ Dual Trash China 20“

FAZIT

Dass der Bedarf an gelochten Becken noch nicht gedeckt zu sein scheint, zeigt Meinl mit seinen fünf nagelneuen Trash Chinas aus der Oberklasse-Serie Byzance. Die jeweils sechs Bohrungen sorgen für ein verkürztes Sustain und zusätzliche Modulation, der Grundsound der verschiedenen Unterkategorien Traditional, Brilliant, Dark und Dual bleibt jedoch erhalten. Die Traditional- und Brilliant-Modelle bieten dabei im Vergleich den ausgewogensten Klang mit schneller Ansprache und gleichmäßigem Ausklang, während das 18“ Dark Trash China mit einem stark beschnittenen Höhenbereich heraussticht. Das Dual Trash China lässt den komplexesten und „dreckigsten“ Sound hören, was neben den Löchern auch der zusätzlichen, starken Hämmerung zuzuschreiben ist. 

Beim Außenseiter dieses Tests, dem Byzance Double Down Crash Ride 21“ des Periphery-Drummers Matt Halpern handelt es sich um ein eher dunkles, sehr gut kontrollierbares Allround-Ride mit ebenfalls wenig aggressiven Crash-Fähigkeiten. Mit einer – für Metalmusik – „cutting“ Kuppe kann es jedoch nur eingeschränkt aufwarten. Alle getesteten Becken machen Spaß, sind sauber verarbeitet und sollten einem persönlichen Check unterzogen werden.  

Hochwertige Sounds und gute Verarbeitung bieten die sechs neuen Meinl Byzance Kreationen.
Hochwertige Sounds und gute Verarbeitung bieten die sechs neuen Meinl Byzance Kreationen.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • musikalisch und kontrolliert klingendes Double Down Crash Ride
  • schnell ansprechende Trash Chinas mit komplexem Sound
  • sehr gute Verarbeitung
Contra
  • Kuppe des Double Down Crash Rides etwas matt
Artikelbild
Meinl Byzance Double Down Crash Ride 21“ & Trash Chinas Test 
Für 569,00€ bei
  • Hersteller: Meinl
  • Material: B20 Bronze
  • Herstellungsland: Türkei/Deutschland
  • Gewichtskategorie: Thin bis Medium
  • Preise (Verkaufspreise 07/2023):
  • Byzance Double Down Crash Ride 21“: 569,00 EUR
  • Byzance Traditional Trash China 18“: 389,00 EUR
  • Byzance Traditional Trash China 20“: 489,00 EUR
  • Byzance Dark Trash China 18“: 399,00 EUR
  • Byzance Dual Trash China 20“: 509,00 EUR
  • Byzance Brilliant Trash China 18“: 389,00 EUR

Herstellerseite: https://meinlcymbals.com/en/home

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