Das Meinl 21“ Transition Ride aus der Byzance Extra Dry Serie steht heute auf dem Programm. Seit geraumer Zeit versorgt Mike Johnston in seinen zahlreichen Drum Clinics die Trommelgemeinde mit nützlichem Wissen und hat sich darüber hinaus mit seinem eigenen Online Lesson Portal quasi zum Dozenten für jedermann in den großen Weiten des Internets gemausert. Ganz im Sinne der globalen Vernetzung hat auch Meinl sich Mike Johnstons Community zunutze gemacht und das gesammelte Feedback der Schüler aus aller Welt Teil der Entwicklung dieses Beckens werden lassen. Johnston selber wünschte sich nichts weniger als ein Ride mit trockenem, tonalen Grundcharakter und präsenter Stockdefinition, das gleichermaßen einen vollen Crash Sound entwickelt, eigentlich eine Aufgabe, die nach zwei unterschiedlichen Becken verlangt.
Nachdem bereits einige Hersteller sich an Ride-Becken versucht haben, die dank spezieller Oberfläche und ausgefuchster Materialbehandlung die Funktion eines Crash- und Ride-Beckens gleichzeitig bedienen sollen, gehen Meinl und Mike Johnston einen anderen Weg. Mit dem Transition Ride soll nämlich genau der Klang des Überganges zwischen Crash und Ride realisiert werden. Das erinnert ganz klar an Becken aus früheren Zeiten, in denen Typenbezeichnungen noch in keinem Katalog zu finden waren und die Becken ab 20 Zoll aufwärts grundsätzlich als „Mädchen für alles“ dienten: dünn genug für ein Crash, aber ausreichend dick für ein Ride. Da stellt sich die Frage, ob das beste aus beiden Welten tatsächlich ohne Kompromisse umsetzbar ist. Die Antwort liefern wir euch im folgenden Test.
Details
Von dunkel und matt zu hell und glänzend
Wie alle Modelle der Meinl Byzance Serie wurde auch das 21“ Transition Ride in traditioneller Handarbeit in der Türkei gefertigt. Auf der Oberseite des Beckens ist den Schmieden bereits die erste „Transition“ gelungen. Das Becken hat zwar die Grundzüge eines Natural Finishes, ist also nicht abgedreht, wurde aber dennoch aufwändig poliert. Das Resultat ist ein optisch eigentlich dunkles, aber dennoch schimmerndes Ride. Entscheidend für den Klang eines Beckens ist der Hämmerungsprozess, der hier sichtbar von Hand getätigt wurde. Zunächst ist das gesamte Becken sehr fein und dicht gehämmert worden, bevor die Schmiede auf der Oberfläche mit grobem Werkzeug etwa münzgroße Hammermale hinterließen, um das Material weiter zu festigen und den Klang zu formen. Der äußere Rand des Beckens ist auf einer Breite von circa zwei Zentimetern ungehämmert. Auffällig ist die relativ große Bell des Beckens, die ebenfalls keine Hämmerung aufweist.
Die Unterseite des Beckens bildet einen ansehnlichen Kontrast und liefert weitere Zutaten zur Soundkreation des Transition Rides. Hier wurde das Becken vom Rand bis zum Übergang der Bell fein abgedreht und hochglanzpoliert, was dem Klang helle und obertonreiche Nuancen verleihen soll. Um die Oberfläche vor Schmutz und Schweiß zu schützen, wurde in diesem Bereich zudem eine Schutzschicht aufgetragen. Die Glocke hingegen ist weder abgedreht noch poliert, sondern völlig roh belassen.
Um den klanglichen Wünschen des Namensgebers gerecht zu werden, haben Meinls Soundingenieure also handwerklich alles aufgeboten: Vom groben, unbehandelten Natural Finish der Bell, die per Lasergravur Mike Johnstons Signatur trägt, über die abgedrehte, polierte und versiegelte Unterseite, bis zur Symbiose aus poliertem, aber natürlichen Finish auf der Oberseite – dieses Becken ist beispielhaft für die mögliche Oberflächengestaltung eines Cymbals. Mit seinen 2357 Gramm ist es der Kategorie Medium Ride zuzuordnen. Insgesamt ist das 21“ Transition Ride hochwertig verarbeitet, sauber gebohrt und abschließend mit einem schlichten bronzefarbenen Druck des Logos und der Serienbezeichnung versehen worden.
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