Details
Die Cymbals der ”Byzance”-Serie gehören schon seit Jahren zu den besten Produkten aus dem Hause Meinl. Ein beachtliches Angebot unterschiedlicher Klangcharakteristiken zeichnet das ”Flaggschiff ” unter den von Meinl angebotenen Beckenserien aus. Jedes Becken wird aus einem individuellen Gussrohling aus B-20 Bronze gefertigt. In der Türkei werden die Becken im ortsansässigen Meinl-Werk manuell in Form gehämmert und anschließend in der deutschen Meinl Cymbal Factory in Gutenstetten von Hand weiterverarbeitet. Bis auf das 20” Ride, das Mängel in der Verarbeitung aufweist, können alle anderen Becken durch ihre gleichmäßige Verarbeitungsqualität überzeugen. Das Hammermuster, das sich bei allen Modellen nur im Detail unterscheidet, verläuft auf der Oberseite vom Rand der nicht abgedrehten und nicht gehämmerten Kuppe, die übrigens bei allen Modellen recht groß ausfällt, bis ungefähr einen halben Zentimeter vor den fein abgedrehten Rand. Auf der Oberseite präsentieren sich alle Becken im rau-natürlichen ”Bio” Finish und bis auf die zwei Ride-Cymbals alle anderen auf ihren Unterseiten mit dem fein abgedrehten ”Traditional Finish”. Die Becken sehen von oben richtig schön dreckig aus und anhand der Kuppen kann man bei allen Modellen erkennen, wie sie im unbearbeiteten Zustand aussahen. Hier wurde mit Sicherheit nicht gehämmert, abgedreht oder poliert. Bevor ich im Einzelnen auf jedes Becken eingehe, möchte ich noch erwähnen, wie sehr sich die Charaktereigenschaften unterschiedlicher Stickmodelle (Material, Gewicht und Form der Stockspitze) auf den Klang eines Beckens auswirken. Ich habe für alle Becken jeweils ein Hickory-Modell und ein Sugarmaple-Modell benutzt.
22″ Medium Ride
Das 22” EXTRA DRY MEDIUM RIDE fällt schon aufgrund seiner Größe relativ schwer aus, die Materialstärke liegt bei ungefähr 1,8 mm und ist an der Oberseite durch große, runde, etwas tiefere und kleine, sehr dichte, nicht so tief gehämmerte Male gleichmäßig strukturiert. Auf der Unterseite, die genau das gleiche erdig-raue Finish aufweist wie die Oberseite, erkennt man ein Hammermuster mit nur kleinen Hammerabdrücken, das vom Rand der Kuppe bis ungefähr einen halben Zentimeter vor den Rand des Beckens verläuft. Anders als auf der Oberseite kann man auf der Unterseite bei genauer Betrachtung ein ganz feines Abdrehmuster erkennen, das vom Rand des Beckens bis zum Kuppelloch reicht und sehr feine Groove Tubes aufweist. Das Profil weist bei beiden Ridebecken eine deutliche Wölbung auf, fällt am unteren Ende der relativ großen Kuppe allerdings minimal ab. Die Kuppe mit einem Durchmesser von fast 15 cm hat eine interessante Form: Man erkennt an ihrem oberen Ende eine relativ schwache Wölbung im Radius von 1,5 cm um das Kuppeloch herum, die dann recht steil nach unten abfällt.
20″ Ride
Das 20” Ride weist leider ein paar Mängel auf, die sich zwar nicht negativ auf den Klang des Beckens auswirken, aber doch auffallen. Der Rand des Beckens ist uneben und die Kanten sind an manchen Stellen nicht sorgfältig abgerundet. Die Materialstärke beträgt ungefähr 1,6 mm, und anders als beim großen Ride besteht das Hammermuster auf der Ober- und Unterseite nur aus kleinen Hammer-Malen. Die Kuppe hat einen Durchmesser von 14 cm.
16″ Crash
Nach den beiden großen Rides geht’s jetzt zum 16” Crash der Extra Dry Serie. Die Materialstärke beträgt hier etwa 1 mm, weshalb das Becken recht leicht ist. Die Oberfläche ist gleich strukturiert wie die der beiden Ride-Cymbals. Die Unterseite weist vom Rand bis zum Kuppeloch eine fein abgedrehte Oberfläche im ”Traditional” Finish mit vereinzelten kleinen Hammer-Malen auf. Die Kuppe hat einen Durchmesser von 11 cm, ist aber genau wie das Profil nicht so stark gewölbt wie die des 18” Crash-Beckens oder das Profil der beiden Ride Cymbals.
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18″ Crash
Nun komme ich zum zweiten Crash der ”Extra Dry” Serie und meine Erwartungen sind hoch, nachdem das 16” Crash Einiges vorgelegt hat. Das 18” Crash Hammermuster divergiert innerhalb des Beckensatzes. Zu erkennen sind zwar wiederum zwei unterschiedlich große Hammer-Male, aber beim 18” Crash bestehen die großen Male auf der Oberseite aus länglichen, halbrunden Einschlägen. Die kleinen Male sind wie bei allen anderen Testkandidaten rund und ergeben ein sehr dichtes Hammermuster. Auf der Unterseite sind noch ganz kleine Hammer-Male zu sehen, die ohne festes Muster über das Becken verteilt sind. Die Materialstärke beträgt bei beiden Crash Cymbals etwa 1 mm. Man freut sich doch immer über leichte und trotzdem voll klingende Becken.
13″ und 14″ Hihats
Bei beiden Hi-Hat Modellen beträgt die Materialstärke der Top-Becken etwa 1 mm, die der Bottom-Becken etwa 1,8 mm, was den Hi-Hats eine angenehme Balance verleiht. Sie sind hervorragend verarbeitet und weder Optik noch Haptik geben Anlass zu Kritik. Das Hammermuster beider Bottom-Becken besteht auf der Außenseite aus der schon bekannten Abfolge. Auf der Innenseite des 13” Hi-Hat Bottom-Beckens fällt ein Kranz aus ganz feinen und kleinen Hammer-Malen auf, der sich etwa im Abstand von 0,5 cm vom Beckenrand befindet. Die Innenseite der 14” Bottom-Variante weist ebenfalls kleine Hammerschläge auf, die allerdings lose verteilt sind und keine geordnete Struktur zeigen. Alle Hi-Hat Becken sind auf der Innenseite fein abgedreht und präsentieren sich im ”Traditional Finish”. Die Top-Becken beider Modelle weisen ebenfalls das bekannte Hammermuster auf, bestehend aus den zwei unterschiedlich großen Hammer-Malen. Auf der Innenseite des 13” Top-Beckens erkennt man wieder den Kranz aus Hammer-Malen, wie beim Bottom-Becken etwa 0,5 cm vom Rand entfernt. Bei beiden Hats kommt das Profil des Bottom Beckens mit einer etwas stärkeren Wölbung. Der Durchmesser der Kuppen beträgt bei der 13” Hi-Hat etwa 10 cm, bei der 14” etwa 11 cm.