Praxis
Definition par excellence – das 22“ Symmetry Ride
In seinem Set-Aufbau nutzt Ralph Peterson das Symmetry Ride als sein klassisches Haupt-Ride auf der rechten Seite. Klanglich schafft es Meinl hier, komplexen Sound mit einer guten Portion Wärme und Definition und dem dennoch nötigen Wash zu vereinen. Crasht man das Becken an, offenbart sich das breite Frequenzspektrum unmittelbar. Bei mittlerem Sustain geht der definierte Stock-Sound im Wash trotzdem nie unter. Das komplexe Rauschen verleiht dem Becken einen hochwertigen Charakter, und auch das Spielgefühl lässt keine Wünsche offen.
Vor allem beim Spiel mit Mallets öffnet sich der Sound gleichmäßig, bleibt dabei aber stets unter Kontrolle. Um das Rätsel der großen Bell zu lüften: Durch die Größe klingt die Glocke relativ dunkel und tief. Trotzdem oder gerade deswegen klingt sie zwar definiert, drängt aber nicht allzu sehr in den Vordergrund, wie das bei dickeren Rock-Rides oft der Fall ist.
Im Test sind gleich zwei 22“ Symmetry Rides zu hören. Erstaunlich, wie ähnlich diese klingen. Aber trotz der hörbaren Präzisionsarbeit gilt wie immer bei handgehämmerten Becken: Ausprobieren!
21“ Nuance Ride – ein hohes Singen
Das Nuance Ride klingt wie der kleine verspielte Bruder des Symmetry Rides. Die Grundeigenschaften des Artverwandten sind hier wiederzufinden, wobei das Becken eher an ein trockenes Crash-Ride erinnert. Durch die sechs Messingnieten wird der Klang facettenreicher. Anders als bei vielen Sizzle-Rides wird aber durch die Nähe der Nieten zueinander der Sound unter Kontrolle gehalten.
Auffällig ist ein relativ durchgehender hoher Ton, der das Becken bei Rolls oder nach dem Ancrashen insgesamt etwas unausgewogen klingen lässt. Mit Mallets offenbart sich das etwas kleinere Dynamikspektrum. Die Bell klingt höher und insgesamt lässt sich das Becken als kleiner Kompagnon des Symmetry-Rides wohl am besten beschreiben.
Freunde für’s Leben
Beide Rides sind sicherlich keine klassischen Jazz Ride-Becken. Der Sound, der sich eher als modern beschreiben lässt, gliedert sich gut in akustische, nicht übermäßig laute Musik ein. Die Verwandtschaft der beiden Becken lässt sich vor allem im Zusammenklang sehr gut erkennen. Auch als Crashes funktionieren sie hervorragend. Durch ihre moderate Lautstärke dürften sie auch im Studio für den Mischer eine wahre Freude sein. Hier könnt ihr beide Becken im Zusammenhang hören: