PRAXIS
Die drei Polyphonic Becken im Spieltest
Die 15“ Polyphonic Hi-Hat verkörpert den modernen, dunkeln B20-Sound, den man zum Beispiel auch bei Zildjian’s K Sweet Linie oder bei Sabian’s HHX Complex Becken finden kann. Also ein eher dunkles Timbre, das aber nicht trashig klingt. Sie hat im geschlossenen Zustand eine gute Stickdefinition, geöffnet gespielt hat sie ordentlich „Fleisch“, so kann sie sich auch auf größeren Bühnen Gehör verschaffen. Insgesamt würde ich sie als eine dunkel klingende Pop-orientierte Hi-Hat bezeichnen, die sich schön dynamisch spielt.
Das 22“ Polyphonic Ride schlägt klangmäßig in eine etwas andere Kerbe. Ich hätte nach den eher dunklen Mainstream-Sounds von Splash und Hi-Hat (und den drei großen Crashbecken, die ich letztes Jahr getestet habe) ein eher klassisch-dunkel klingendes Ride erwartet. Okay, das Ride klingt ohne Frage dunkel, aber auch etwas speziell. Was vor allem an dem großen Wash-Anteil liegt, der zu hören ist, wenn man das Becken auf der Fläche spielt. Das führt dazu, dass die Stockdefinition etwas leidet. Die imposant aussehende, runde Glocke mit den spitzen Hämmerungen setzt sich gut durch. Auch lässt es sich mit etwas Energie als Crashbecken einsetzen. Insgesamt ist es aber mehr ein „Bell Crash“ oder ein „Crash-Ride“ als ein typisches Ridebecken.
Man sollte allerdings beachten, dass es bei handgemachten Schlagzeugbecken immer eine gewisse Streuung gibt, auch zwischen identischen Modellen einer Serie. Das 21“ Polyphonic Ride, das ich vor ein paar Jahren hier zum Test hatte, ging in eine ähnliche Richtung, es klang aber besonders auf der Fläche gespielt etwas filigraner.
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Das 10“ Polyphonic Splash spricht blitzschnell an und sein Sound ist ebenso schnell wieder verklungen. Es ist nicht allzu laut und klingt einfach wie ein sehr gutes, musikalisches Splashbecken, das sich in allerlei musikalischen Stilrichtungen einsetzen lässt.
Das Luke Holland Baby Stack erweist sich als recht universell
Stacks sind seit ein paar Jahren aus den Setups von progressiven Drummern nicht mehr wegzudenken. Das Luke Holland Artist Concept Modell schlägt in genau diese Kerbe und erweist sich im Test als universell einsetzbarer Vertreter. Mit der Spannung der beiden Becken kann man sehr gut experimentieren, so eignet sich das Baby Stack nicht nur für kurze Akzente, sondern auch – im fest gespannten Zustand – für durchgehend gespielte Hi-Hat-Figuren. Ein cooles Instrument, das mich im Test besonders zu elektronisch-angehauchten Beats inspiriert hat.
Das 22“ Equilibrium Ride ist eher speziell
Wer auf der Suche nach einem absoluten Allrounder ist, wird beim ersten Anspielen des Equilibrium Rides wohl erst einmal verwundert sein, denn trotz des Namens ist das Becken klanglich eher speziell und alles andere als ein Allrounder. Die Stickdefinition unterhalb der Bell ist sehr präzise, zum Rand gespielt schaukelt es sich stark auf und mündet in einen komplex klingenden, trashigen und exotischen Sound. So passt es weder in das Klischee eines etwas komplexen Jazz/Fusion-Ridebeckens noch in die typisch rockige Ecke. Insgesamt lässt sich sagen, dass sich dieses Becken eher für experimentierfreudige Spieler eignet.
Knecht ruprecht sagt:
#1 - 11.04.2023 um 18:29 Uhr
Bis auf den babystack eher überflüssig und die Preise sind zu hoch. soundtechnisch bietet zultan genauso guten Klang wesentlich günstiger.