Meinl Cajon2Go Stand-Up & Backpacker Cajons Test

Praxis

Das Stand-Up Cajon im Praxistest

Los geht’s mit dem Stand-Up Cajon. Das ungewöhnliche Konzept macht mich neugierig, und ich bin gespannt, ob sich dem flachen Instrument brauchbare Klänge entlocken lassen. Nachdem ich eine bequeme Spielposition gefunden und die ersten Schläge gespielt habe, bin ich positiv überrascht. Der Klang des Instrumentes gefällt mir ziemlich gut. Es hat zwar nicht den fetten Bass eines normalen Cajons, klingt aber trotzdem rund und in sich stimmig. Die gefühlte Qualität des Basses hängt eng mit der Position des Schalllochs zusammen. Wenn ich das Instrument etwas mehr kippe und das Loch in Richtung meiner Ohren zeigt, klingt das ganze um einiges fetter. Insgesamt ist die Spielposition erstmal gewöhnungsbedürftig. Zum Spielen muss man sich das Stand-Up Cajon schräg über den Kopf und eine Schulter hängen. Dadurch hat eine Hand recht einfachen Zugang zur Spielfläche, die andere muss aber ziemlich „um die Ecke“ spielen und ist dadurch eingeschränkt. Das ist bei manchen Rhythmen schwierig, bei anderen macht es kaum einen Unterschied. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Spielfläche des Stand-Up Cajons ist rund herum verschraubt.

Das Stand-Up Cajon spielt sich im Grunde wie ein eigenes Instrument und damit anders als andere Cajons. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit stört mich das allerdings kaum noch. Es ist schon cool, wie leicht das Cajon ist und wie frei ich mich damit bewegen kann – perfekt fürs Spiel unterwegs. Die spezielle Spielposition erinnert mich an andere Handtrommeln wie Darbukas oder Rahmentrommeln und lädt zum Spiel der entsprechenden Rhythmen ein. Ich kann mir das Stand-Up Cajon gut bei einem musikalischen Straßenzug oder mit einer Jugendgruppe beim Wandern vorstellen, aber durchaus auch auf der Bühne zur Begleitung von akustischer Musik, vor allem, wenn etwas mehr Bewegungsfreiheit gefragt ist.

Audio Samples
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Stand-Up Cajon – Einzelsounds Stand-Up Cajon – Funk Stand-Up Cajon – Buleria Stand-Up Cajon – Chiftetelli Stand-Up Cajon – Iranian Tobak Stand-Up Cajon – Brushes

Weiter geht’s mit dem Backpacker Cajon

Das Design des Backpacker Cajons ist stärker an traditionelle Cajons angelehnt. Auf den ersten Blick sieht es aus, als hätte jemand ein Cajon durchgesägt, und es erscheint zunächst seltsam, auf so einer schmalen Spielfläche zu spielen, aber nach ein paar Minuten habe ich mich dran gewöhnt, und es stört eigentlich gar nicht. Der Bass des Instruments hat zwar etwas weniger Druck als bei normalen Cajons, braucht sich aber trotzdem nicht zu verstecken.

Durch die tiefe Form bleibt einiges mehr vom Bass erhalten als beim Stand-Up Cajon, aber trotzdem erreicht auch das Backpacker Modell nicht den Sound eines normalen Cajons. Zum einen geht etwas Druck und Lautstärke verloren, was allerdings nicht immer stört, ist doch so ein Cajon, im Vergleich zum Beispiel mit einer Gitarre, oft auf der lauteren Seite. Allerdings ist auch die Definition der Sounds nicht so klar, wie ich es mir bei Cajons normalerweise wünsche. Die Grenzen zwischen Bässen, Tones und Slaps verschwimmen teilweise, und das ist der wesentlich größere Kompromiss als die Lautstärke. In den Audiobeispielen kannst du dir selbst ein Bild vom Sound machen.

Audio Samples
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Backpacker Cajon – Einzelsounds Backpacker Cajon – Buleria Backpacker Cajon – Curcuna Backpacker Cajon – Belledi Backpacker Cajon – Brushes

Trotz der schmalen Spielfläche kann ich eigentlich alles spielen, was ich vom herkömmlichen Cajon gewöhnt bin, und die Gummifüße sorgen dafür, dass ich trotz der kompakten Bauform nicht an Stabilität verliere. Auf den Rücken geschnallt, ist das Backpacker Cajon sehr komfortabel zu tragen – es ist leicht und kompakt, und die Tragegurte sind bequem. Sie lassen sich in der Länge anpassen und kommen mit Beckengurt, obwohl bei dem geringen Gewicht die Schultergurte im Grunde ausreichen.

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