Praxis
Hell und durchsetzungsfähig klingen die HCS Bronze Becken
Nachdem ich den riesigen Beckensatz in verschiedenen Konfigurationen an meinem Set verteilt habe, wird schnell klar, dass es hier nicht in die dunkle, trockene Richtung geht. Die HCS Bronze Becken bieten stattdessen helle, rockige Sounds mit guter Durchsetzungskraft. Auch vom Spielgefühl her ist ordentlich Substanz vorhanden, was natürlich besonders für die schwereren Modelle gilt.
Die Crashes sind gut aufeinander abgestimmt
Mit ihrer mittleren Gewichtung sorgen die vier Crashes für eine schöne Reihe präsenter Akzente, die Abstimmung kann als gelungen bezeichnet werden. Gleichzeitig addiert das B8-Material eine mittige, brillant-silbrige Tonalität. Das 18er kann mit einer guten Stockdefinition und klarer Kuppe sogar als kompaktes Ride überzeugen.
Auch die Medium Rides sind schon Rock-tauglich
Passend zu den Crashes hat Meinl auch die vier Rides abgestimmt. Hier geht es zweifellos auch schon mit dem 20er und 22er Medium Modell in eine rockige Richtung. Beide Becken besitzen einen hellen und definierten Anschlagston und eine klare, glockige Kuppe. Crashsounds lassen sich ihnen nur widerwillig entlocken, und dann auch nur, wenn man mit geeigneten Sticks ordentlich hinlangt. Hier empfehlen sich die beiden Crash-Rides, welche zudem insgesamt milder und weniger Ping-orientiert klingen. Speziell das 20er gefällt mir als breites, kräftiges Crash sehr gut. Ganz anders hingegen verhalten sich das 20er Medium Heavy und das Heavy-Modell. Fans lauter, klarer Pingsounds und solider Kuppen dürften sich über diese beiden Kandidaten freuen. „Wash“ oder Komplexität ist nur in sehr geringen Dosen vorhanden.
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Die drei Hi-Hats decken einen weiten Bereich ab
Bei den Hi-Hats fällt die klangliche Spreizung von allen HCS Bronze Typen am deutlichsten aus. So kommt die 14er Medium-Version mit einem angenehm weichen Spielgefühl und runden Sounds daher. Die Finesse teurerer Profimodelle fehlt ihr, trotzdem hatte ich viel Spaß mit dem Instrument. Ganz anders die SoundWave-Variante. Schon ihr Gewicht ließ mehr Präsenz und Aggressivität erwarten, das gewellte Bottom-Becken tut ein Übriges dazu. Bissig, kehlig und laut wird es, wenn man dem Teil ordentlich „Futter“ gibt, Fans feinziselierter Artikulation hatten die Meinl-Entwickler hier sicherlich nicht im Blick. Im Kontext mit kräftigen Gitarren fühlen sich die Apparate am wohlsten. Das andere Extrem stellt die 10er Hi-Hat dar, welche naturgemäß extrem schnell anspricht und den typischen, splashigen Sound von sich gibt, ohne besonders laut zu sein. Eine Spezialistin, die sich gut als zweite Hi-Hat im Set oder als „Stackmaterial“ macht.
Die Splashes stechen hervor
Kommen wir nun zu den Effekten, welche fast die Hälfte der HCS Bronze Palette ausmachen. Das einzelne, ungelochte 18er China klingt klar und leicht gongig, wobei es nur wenig vom orientalischen Rauschen seiner Kollegen besitzt. Zudem ist es relativ leise und erzeugt bei kräftigen Anschlägen ein merkwürdiges Jammern. Wer es fauchiger mag, sollte daher gleich bei den beiden Kollegen mit Löchern suchen, welche ihrem Namenszusatz „Trash“ alle Ehre machen. Das gilt auch für das Trash Splash sowie die drei Trash Crashes, welche sich gut ergänzen und mit modernen, schmutzig-modulierenden Crashsounds viel Spaß machen. Solche Becken eignen sich natürlich auch gut für die Verwendung als Hi-Hat-Top oder zum Auflegen auf andere Becken. Sehr gut gefallen mir die beiden Splashes, welche einerseits sehr schnell ansprechen, auf der anderen Seite aber auch erstaunlich edel auflösen. Das machen die drei Bells naturgemäß nicht, hier geht es klar und tonal gut abgestimmt zu.
Knecht ruprecht sagt:
#1 - 16.03.2023 um 13:21 Uhr
hcs bronze=gut klingeling!