Meinl Hybrid Slap-Top Cajon Test

Mit den Slap-Top und Turbo Slap-Top Cajónes hat Meinl bereits zwei innovative Kistentrommeln in ungewöhnlichem T-Format auf den Markt gebracht. Nun erweitert der Beckenhersteller und Percussion-Grossist aus Gutenstetten diese Serie mit dem Hybrid Slap-Top Cajon im X-Format. Hybrid heißt es, weil es mit zwei unterschiedlich klingenden Schlagflächen ausgestattet ist. 

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Je nachdem, wie herum man sich den kompakten und leichten Korpus zwischen die Knie klemmt, ertönen Cajón- oder Bongo-Klänge. Ob diese Neuentwicklung nur ein nettes Spielzeug und hübsches Gimmick am Lagerfeuer ist oder tatsächlich das Zeug zum ernstzunehmenden Instrument hat, will natürlich auch unser bonedo-Testpilot genauer wissen.

Details

Gerade mal 1800 Gramm bringt das Hybrid Slap-Top Cajon auf die Küchenwaage. Sein Korpus aus Baltischer Birke misst allerdings auch nur 37 x 25 x 15 Zentimeter (B x H x T) und macht das klarlackierte „X“ so zu einem leichten und kompakten Instrument.
Die Korpuswände bestehen aus siebenlagigem Sperrholz mit einem Zentimeter Dicke. Seine zweieinhalb Millimeter dünnen Schlagflächen bestehen aus drei Lagen und sind jeweils mit dem aufgedruckten Meinl-Logo versehen. An der Vorderseite befinden sich drei Öffnungen: Ein rundes, mittig platziertes und mit einem Kunststoffring versehenes Schallloch für den Cajon-Bass, sowie zwei längliche Schlitze für die beiden unterschiedlich großen Bongo-Kammern, in die man beim Tragen auch prima hineingreifen kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Durch die Öffnungen wird der Sound nach vorne projiziert.

Von außen nicht sichtbar, verbergen sich unter den Außenseiten der Cajon-Spielfläche zwei halbe Snareteppiche, die für den Rascheleffekt sorgen. Offenbar musste das Testinstrument schon mal einen Sturz erleiden, bei dem es sich eine eingedellte Ecke und Haarrisse im Lack zugezogen hat. Ansonsten ist bezüglich der Verarbeitungsqualität nichts zu beklagen. 

Praxis

Dank seiner auffälligen Form und seines geringen Gewichtes lässt sich das Hybrid Slap-Top Cajon sehr bequem zwischen die Beine klemmen und spielen. Ich probiere zunächst die Cajón-Seite aus und bin nicht überrascht, dass kein nennenswerter Bass ertönt, denn dafür bräuchte es schon mehr Volumen. Am besten gefällt mir der Basston, wenn ich ihn wie auf einer Conga spiele, die Hand also nach dem Schlag liegen lasse und somit den Ton abdämpfe. Dadurch erhalte ich auch eine bessere Unterscheidung zum Snare-Sound, den man zwar hauptsächlich am rechten und linken Rand der Spielfläche erhält, der aber auch bei offenen Tönen in der Mitte kräftig mitraschelt. Auch für den Snare-Sound gefallen mir Conga-Slaps am besten, da die Snareteppiche bei leiser gespielten Schlägen ein unschönes Schnarren produzieren. Durch lauteres Spielen lassen sich diese aber in den Hintergrund drängen. 

Spielen auf der Cajon-Seite...
Spielen auf der Cajon-Seite…

Im ersten Audiobeispiel hört man erst einige offen gespielte Bässe, dann einige Snares, wovon die letzten zwei geslapt sind. Darauf folgt ein Groove, den ich mit Conga-Bässen und -Slaps gespielt habe. Und als Bonbon gibt es danach noch einen Partido Alto, gespielt mit Nylonbesen.

Audio Samples
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Soundcheck Cajon-Seite Samba auf der Cajon-Seite Partido Alto mit Besen auf der Cajon-Seite

King of the Bongo?

... für die Bongo Seite einfach wenden.
… für die Bongo Seite einfach wenden.

Und dann ist da ja noch die andere Spielfläche, die für mich definitiv die Schokoladenseite darstellt. Erstaunlich, wie hölzern und zugleich laut die Bongo-Sounds klingen, wenn man darauf einen Martillo spielt. Auch mit Nylonbesen lassen sich durchsetzungsstarke Sounds erzeugen, die deutlich ernstzunehmender sind als die Cajon-Sounds. Als Bongo-Alternative macht dieser Hybride jedenfalls gar keine schlechte Figur, wie in den folgenden Audiobeispielen zu hören ist.

Audio Samples
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Martillo auf der Bongo-Seite Besen-Groove auf der Bongo-Seite

Fazit

Mit seinen kompakten Maßen und dem geringen Gewicht ist das Meinl Hybrid Slap-Top Cajon ein toller Begleiter für unterwegs, wenngleich die Cajon-Sounds etwas unausgewachsen klingen und die Snareteppiche einen Deut zu viel mitrascheln. Auf der anderen Seite können die Bongo-Sounds wirklich überzeugen. Hier kommt beim Spielen richtig Freude (und Lautstärke) auf. Wer auf der Suche nach speziellen Sounds und einem multifunktionalen Trömmelchen für den Rucksack ist, sollte sich die kleine X-Box durchaus mal anschauen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Toller Bongo-Sound
  • Kompaktes und leichtes Format
  • Erschwinglicher Preis
Contra
  • Scheppernde Snares
  • Dünner Cajon-Sound
Artikelbild
Meinl Hybrid Slap-Top Cajon Test
Für 78,00€ bei
Besonders sein toller Bongo-Sound macht das Meinl Hybrid Slap-Top Cajon zu einem guten Begleiter.
Besonders sein toller Bongo-Sound macht das Meinl Hybrid Slap-Top Cajon zu einem guten Begleiter.

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: Meinl
  • Bezeichnung: Hybrid Slap-Top Cajon
  • Herkunft: „Made in Europe“
  • Korpus: 37 x 25 x 15 cm (B x H x T), Baltic Birch
  • Schlagfläche: 2,5 mm, 3-lagig
  • Besonderheit: Zwei Schlagflächen für Cajon und Bongo Sound
  • Gewicht: ca. 1800 g
  • Preis: (Verkaufspreis) 77,00 Euro

Seite des Herstellers: meinlpercussion.com

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