Die Firma Meinl mit Sitz im fränkischen Gutenstetten ist weltweit für Schlagzeug-Becken und Percussion-Instrumente bekannt, füllt aber inzwischen auch mit einer beachtlichen Menge an Zubehörartikeln die Regale der Musikläden.
Aus diesem Sortiment haben wir heute die beiden 6“ und 12“ großen Practice Pads zum Test vorliegen. Diese gibt es übrigens auch – mit anders gestalteten Oberflächen – als Thomas Lang oder Benny Greb Signature-Modelle oder als Jawbreaker-Ausführung mit aufgedruckten Totenköpfen, speziell für Freunde der düsteren Musikrichtungen.
Details & Praxis
Unsere beiden Pads haben als Basis eine schwarz lackierte, runde Holzplatte, das 6“ Pad hat auf der Unterseite zusätzlich ein eingelassenes 8 Millimeter-Gewinde, ansonsten sind beide Pads identisch konstruiert. Ein auf der Unterseite aufgeklebter Neoprenring soll die Pads vor ungewolltem Verrutschen schützen. Auf der Oberseite prangt in knalligem Rot das groß dimensionierte Meinl Logo – keine Spur von Understatement also. Satte sieben Millimeter dickes, glattes Gummi steht als Bearbeitungsunterlage bereit. Die Verarbeitung der beiden Test-Pads ist ausreichend, aber nicht so perfekt wie bei den Konkurrenten von Vic Firth oder Evans HQ. An einigen Stellen, wie zum Beispiel den Außenseiten der Holzbasis oder der Platzierung der Anti-Rutsch-Schicht, sieht man, dass die Fertigung im chinesischen Zulieferbetrieb anscheinend recht fix über die Bühne ging.
Für dich ausgesucht
Die Meinl MPP Pads im Spieltest
Das 12“ große Pad hat eine Spielfläche von 30,2 Zentimetern, hier kommt eindeutig Snaredrum-Feeling auf, auch was die Spannung der Gummischicht betrifft. Diese lässt sich mit einem Finger leicht eindrücken, ist vom Spielgefühl etwas härter als die 12“ großen Konkurrenten von Evans und Vic Firth. Die Meinls sind nicht bretthart, aber auch alles andere als weich. Alle gespielten Figuren werden mit starkem, aber gelenkfreundlichen Rebound präzise wiedergegeben. Beide Meinls sind etwas lauter als die eben genannten Konkurrenten. Besonders beim 12“ Pad, auf Snareständer oder Snare gelegt, addiert der Holzkern beim Spielen eine hörbare Eigenresonanz zum Gesamtklang. Auf der Snare lässt sich mit angespanntem Teppich noch etwas Geraschel in den Gesamtsound integrieren.
Das kleine und reisefreundliche 6“ Pad kann mit seinem Gewinde auf jedem normalen Beckenständer mit 8 Millimeter-Gewinde befestigt werden, allerdings hat auch dieses Pad die Angewohnheit, sich nach einer Weile des Spielens selbsttätig zu lösen. Da es auf der Snare aufgelegt nicht genügend Gewicht auf die Waage bringt, bleibt also nur die schwingungsfreie Tischplatte als Unterlage übrig. Was mir an den MPP Pads gut gefällt, ist die Tatsache, dass Staub oder sonstige Verschmutzungen einfach und restlos mit einem feuchten Tuch abgewischt werden können. Strukturierte Gummi-Oberflächen von anderen Herstellern „versiffen“ hier gern etwas im Laufe der Zeit. Die Gummiflächen der Pads haben einen wahrnehmbaren chemischen Eigengeruch, der nicht allzu penetrant ist, der Vollständigkeit halber aber nicht unerwähnt bleiben sollte. Zum Vergleich habe ich euch ein altes 13“ HQ Pad der ersten Generation aufgenommen, dessen Spielfläche etwas weicher ist und sich durch insgesamt sehr wenig Körperschall auszeichnet.