Meinl Pure Alloy Custom Cymbals Test

Praxis

Schnellere Ansprache, etwas dunklere Sounds

Wie erwartet, liefern unsere Testbecken genau das, was Meinl und die Modifikationen bei der Herstellung versprechen: eine schnellere Ansprache als die regulären Pure Alloys und einen etwas dunkleren Grundton. Anders als bei vielen dünnen und dunklen Becken türkischer Herkunft, liegt hier der Fokus aber immer auf der klareren, sauberen Seite. Trotzdem klingen alle Modelle durchaus musikalisch mit harmonischen Obertönen und einem ausgewogenen Mix aus Definition beim Anschlag und Sustain. 

Angenehmes Spielgefühl und gute Abstimmung bei den Crashbecken

Am Set verteilt, überzeugen die drei Medium Thin Crashes mit konkreter Rückmeldung beim Anspielen und einem warmen, aber klaren Ausklang. Im Vergleich zu den Pure Alloys sind die metallischen Mittenanteile etwas zurückgenommen, auch die Modulation wirkt etwas komplexer. Den beispielsweise bei den Meinl Duals vorhandenen Trash gibt es hier jedoch nicht. Sehr gut ist auch die tonale Abstimmung der drei Kandidaten gelungen, hier spielt die maschinelle Fertigung ihre Stärken aus und sorgt für eine hervorragende Konstanz. Wie erwartet, schlägt sich das 20er auch als leichtes Ride wirklich gut, inklusive klar abgegrenzter Kuppe.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Für das 18er Trash Crash gilt das natürlich alles nicht. Für sich gespielt, erzeugt es den typischen, fauchend-dreckigen Sound, für den gelochte Becken bekannt sind. Im Vergleich zu den Duals oder gegossenen B20-Becken wirkt es aber wiederum etwas fokussierter und klarer – ein schönes Effektbecken für rauschige, aber noch ausreichend fokussierte Akzente. Darüber hinaus eignet es sich natürlich auch als Stackbecken, beispielweise auf einem größeren Crash- oder Ridebecken.

Das Ride ist ein moderner Allrounder

Wie auch das Pure Alloy Ride kann unsere leichtere Custom-Version mit klaren, silbrigen aber unaufdringlichen Tönen überzeugen. Das Becken legt einen schwebenden Sound über Songs und Grooves, wirkt insgesamt aber dunkler und leichtfüßiger. Vom Sustain her ist es mittellang, nach Crashakzenten ist die Stockdefinition schnell wieder da. Obwohl die Kuppe schön klar und definiert ist, würde ich für laute Stile wie Rock und Metal eher zu der regulären Version tendieren. Es sei denn, ihr möchtet es als mächtiges Crash verwenden, denn in dieser Anwendung erzeugt es durch ein lautes und solides Rauschen, welches auch vor fetten Gitarrenwänden keine Angst haben muss. Mit leichteren Sticks auf der Kuppe gespielt, funktioniert es aber auch erstaunlich gut für Jazziges, sofern nicht dunkles Rauschen a la Istanbul Agop Signature gefragt ist.  

Audio Samples
0:00
01_Meinl_PureCustom_crash16.wav 02_Meinl_PureCustom_crash18.wav 03_Meinl_PureCustom_crash20.wav 04_Meinl_PureCustom_crash_alle.wav 05_Meinl_PureCustom_hats.wav 06_Meinl_PureCustom_ride.wav 07_Meinl_PureCustom_trashcrash.wav

Die Hi-Hat spricht schnell an

Auch die 15er Hi-Hat integriert sich nahtlos, trotz ihrer Größe spricht sie schnell an und ist sehr gut kontrollierbar. Aufgrund ihrer Verarbeitung klingt sie etwas mittiger und kehliger als beispielsweise meine Istanbul Agop Om 15“ oder die bereits erwähnte Zildjian A Avedis. Im musikalischen Kontext kann das aber durchaus willkommen sein, denn sie setzt sich auf diese Weise durch, ohne allzu laut oder aggressiv zu sein. Ein bisschen schwach ist der getretene Chicksound, welchen ich eine Spur zu leise und diffus finde. Aber diese Eigenschaft haben viele große Hi-Hats mit leichterem Bottom-Becken.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.