Praxis
Nachdem ich meine Doppelpedal-Künste aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst und leicht entstaubt habe, kann es nun auch mit dem Praxisteil losgehen. Der Aufbau des Pedals gestaltet sich weitestgehend problemlos, wobei jedoch auch ein weiterer Kritikpunkt aus dem TMSTCP-Test wieder auftaucht: Die Schiene, die unter das Cajon geschraubt wird, trägt dort, wo sie für die Längenverstellung überlappt, so dick auf, dass das Cajon wackelig darauf steht und dessen Unterseite sowie auch der Fußboden verkratzt werden.
Das Spielen auf dem Pedal funktioniert mit einem Fuß sehr gut, denn wie auch bei der Single-Version wird die Kraft sehr direkt übertragen, was schnelles und dynamisches Spielen darauf ermöglicht. Beim Spiel mit beiden Füßen merke ich jedoch bald, dass es nicht einfach ist, eine gute Balance im Torso aufrecht zu erhalten. Das klappt bei Heel-Down Spielweise zwar noch einigermaßen gut, wobei auf Dauer aber die Fußhebermuskeln ermüden. Bei Heel-Up Spielweise bieten die Hebel wiederum nicht genug Stabilität, um sich darauf auch ein wenig abstützen zu können. Auch merke ich, dass ich das eher fragil wirkende Gestänge nicht übermäßig beanspruchen möchte und verfalle auch vom Kopf her in eine Art Schonhaltung dem Pedal gegenüber. So muss die Muskulatur im Lendenbereich viel arbeiten, um den Oberkörper davon abzuhalten, nach vorne zu fallen. Für kurze Passagen fällt das zwar nicht so sehr ins Gewicht, doch wer damit liebäugelt, sein Cajon dauerhaft mit Blastbeats zu traktieren, wird sicherlich nicht besonders glücklich.
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Mehr InformationenZwei unterschiedliche Beater eröffnen neue Sound-Ansätze
Interessanter als den „Standardeinsatz“ als Doppelpedal finde ich die Möglichkeit, die beiden Pedalhälften für unterschiedliche Sounds einzusetzen. Das geht schon mit den mitgelieferten Beatern, wenn man beispielsweise einen flach (mit mehr Attack) auftreffen lässt und den anderen angewinkelt (bassbetonterer Klang).
Für dich ausgesucht
Bringt man das Pedal am äußersten Rand des Cajons an und stellt den flachen Beater so ein, dass er möglichst hoch in der Ecke auftrifft, lassen sich mit den beiden Füßen Bass und Snare spielen, wobei die Hände frei bleiben. Das ist sicherlich auch für Gitarristen interessant, die ein Cajon als Stompbox nutzen möchten. Die Idee lässt sich mit unterschiedlichen Beatern natürlich noch weiter spinnen, wie ihr in den folgenden Audiobeispielen hören und im Video auch sehen könnt.