Erst kürzlich fand sich das TMCP Cajon Pedal von Meinl Percussion bei uns zum Test ein. Nun hat auch das – mit einem Preis von knapp 100 Euro deutlich günstigere – Direct Drive Cajon Pedal den Weg in unser Testlabor auf sich genommen und sich auf Spiel- und Klangeigenschaften hin untersuchen lassen.
Um ein Cajon mit einer Fußmaschine zu bedienen, muss die Kraft über Umwege vom Fuß zur Schlagfläche übermittelt werden. Die drei gängigen Lösungen dafür sind entweder ein Bowdenzug, eine Kardanwelle oder eine starre Direktverbindung. Bietet ein Bowdenzug am meisten Flexibilität hinsichtlich der Positionierung, bringt er jedoch auch immer ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes indirektes Spielgefühl mit sich. Eine Kardanwelle, wie sie auch bei Doppelfußmaschinen zum Einsatz kommt, überträgt die Kraft viel direkter, ist dabei aber etwas unflexibler, was die Positionierung betrifft. Fast gänzlich unflexibel ist die starre Direktverbindung, wie sie beim Meinl Direct Drive Cajon Pedal zum Einsatz kommt. Dafür bietet sie eine Kraftübertragung mit nur minimalen Umwegen – und kostet auch meistens deutlich weniger als die anderen Lösungen.
Details
Meinls Direct Drive Cajon Pedal besteht aus zwei Einheiten und einem Beater. Die erste Einheit, eine längenverstellbare Schiene, dient zur Fixierung und wird unter dem Cajon befestigt. Cajones mit einer Tiefe von etwa 28 bis 36,5 Zentimetern (also alle Standardmodelle) finden zwischen den mit dünnem Filz gepolsterten Endstücken Platz und werden durch eine Vierkantschraube eingespannt. Am vorderen Ende wird daraufhin die zweite Einheit, das Pedal selbst, angeschraubt, was ebenfalls mit einer Vierkantschraube geschieht. Ein entsprechender Multifunktions-Schlüssel mit Vierkant und zwei verschiedenen Inbusmaßen steckt praktischerweise immer griffbereit am Pedal.
Der Rahmen ist auf einer Stahlplatte festgeschraubt, unter der Klettstreifen und zwei herausschraubbare Dornen das Verrutschen auf Teppichböden verhindern sollen. An dieser Platte ist außerdem ein Winkelstück angebracht, an welchem die Stange des Direktantriebs befestigt ist. Zwei Vierkantschrauben ermöglichen das Verlängern oder Verkürzen des gebogenen Endes, wodurch der Abstand zwischen Fuß und Cajon angepasst werden kann. Weitere Einstellungsmöglichkeiten sind die Federspannung, sowie der Neigungswinkel und die Höhe des Beaters.
Der Beater ist übrigens derselbe, der sich auch am TMCP-Pedal findet. Sein Kopf lässt sich auf einem kleinen Kugelgelenk drehen, wodurch sich der Auftreffwinkel und damit auch der Sound verändert.
Die Konstruktion des Pedals wirkt auf den ersten Blick sehr solide, an den Kugellagern lässt sich kein Spiel ausmachen, und auch die Lackierung ist einwandfrei. Lediglich die Kunststoffbuchse, die die Achse des Direktantriebs aufnimmt, wirkt etwas labberig und könnte sich bei intensiver Nutzung als Schwachstelle herausstellen.