Praxis
Konzeption
Gleich vorneweg: Wer auf der Suche nach einem traditionellen Cajonsound ist, wird bei diesem Instrument nicht fündig. Der (übrigens absolut schnarrfreie) Bass-Sound erinnert vielmehr an den einer Conga und bei der Snare denke ich spontan an eine hochgestimmte Marching-Snaredrum. Auch dadurch, dass man das Instrument auf den Schoß nimmt, ergeben sich andere Spielweisen, als beim traditionellen Cajon. Befreit man sich aber von der Erwartung ein Cajon – nur eben aufrecht sitzend – zu spielen, bietet einem das Slap-Top Cajon ganz neue Möglichkeiten – und viel Freude beim Spielen.
Spielbetrieb
Sowohl die Positionierung auf dem Schoß, als auch der Umstand, dass viel Congasound im Slap-Top Cajon steckt, legen nahe, dass man es auch mit Congatechniken sehr gut zum Klingen bringen kann. Open-, Bass- und Slaptones lassen sich in der Mitte der Spielfläche fast so wie auf einer Conga umsetzen. Der Basston ist als warm, voluminös und hölzern zu beschreiben, reicht aber aufgrund des kleineren Volumens des Resonanzraumes nicht so weit in den Keller, wie der eines traditionellen Cajons. Dafür entwickelt er deutlich mehr Ton. Egal ob mit nur einem Finger, als Open Tone oder Slap gespielt, sprechen die Snareflächen gut an und sind trotz der kleinen Resonanzkörper recht durchsetzungsfähig. Auch mit Besen lässt es sich prima auf der Kiste spielen, obwohl man mit ihnen nicht an die tieferen Bassanteile heran kommt. Insgesamt haben wir es hier mit einem, durch die klare Trennung von Bass- und Snaresound, sehr aufgeräumt klingenden Instrument zu tun, das sich angenehm spielen lässt. Nur vom Wörtchen „Turbo“ im Namen sollte man sich nicht täuschen lassen: Das Turbo Slap-Top Cajon ist im Vergleich zu einem Cajon oder einer Conga eher leise, was aber je nach Situation auch ein großer Vorteil sein kann.
Hörproben
Ich habe die folgenden Soundfiles mit zwei Mikrofonen aufgenommen; ein Sennheiser e602 steht vor der Bassreflexöffnung und schräg über der Schlagfläche hängt ein Røde NT2-A. Zunächst hört ihr zwei Grooves. Den ersten habe ich offen, wie eine Djembe gespielt, den zweiten eher „ins Fell“ – wie bei einer Conga. Dann geht es weiter mit einem Tumbao, also einem typischen Conga-Rhythmus, und zuletzt hört ihr noch einen Groove mit Besen.
HF sagt:
#1 - 14.01.2024 um 17:14 Uhr
Ein toll klingendes Percussion Instrument. Sehr vielseitig im Klang. Einfach zu spielen.