Menura Audio MDMX ist ein modulares DJ-Mischpult, das individuell bestückt und rekonfiguriert werden kann, inkl. Rotarys, Urei-Style 1620 Modulen, Eurorack-Breakout, Bluetooth etc. Individualität. Flexibilität. Nachhaltigkeit. Es gibt viele gute Gründe für ein modulares Mischpult, das sich den Wünschen der User-DJs anpasst und mitwachsen kann. Menura Audio stellen genau das jetzt vor: einen DJ-Mixer, der je nach Wunsch konfiguriert wird, wo defekte Teile ausgetauscht und neue Entwicklungen nachgerüstet werden können. DJs können sich aus vielen vorgefertigten und untereinander kompatiblen Modulen ihren ganz eigenen persönlichen Traummixer zusammenstellen.
Das Projekt wird seit dem 1. Mai auf Kickstarter vorgestellt und finanziert. Ausgeliefert wird aber erst Anfang 2024. Damit ihr nicht die Katze im Sack kickstartet, haben wir uns das Teil für euch schon mal genauer angeschaut.
Menura Audio MDMX – Das Wichtigste in Kürze
- modulares analoges DJ-Mischpult
- individuelle Konfigurationen möglich
- unkomplizierter Austausch der Module
- guter Klang, gute Haptik
- zukünftige Ausbauoptionen
Der Menura Audio MDMX wird mir zum Test in einem stabilen Hartschalenkoffer geliefert, darin der vorbestückte Mixer selbst und einige zusätzliche Module. Grundsätzlich besteht der MDMX aus einem 393 x 328 x 85 mm großen Rahmen mit aparten Holzseitenteilen.
Auf der Rückseite finden wir alle relevanten Anschlüsse: 2x XLR (Master Out), 2x TRS-Klinke (Booth-Out), 16 RCA/Cinch-Buchsen zum Anschluss von acht Stereoquellen, ein (bislang ungenutzter) USB-C-Anschluss, zwei Erdungsschrauben, ein versenkter An-/Ausschalter sowie der Anschluss für das festschraubbare Netzteil. Lediglich die 6,3-mm-Kopfhörerbuchse grüßt von vorne. Auch eine 3,5-mm -Miniklinkenkopfhörerbuchse ist vorgesehen. In diesen Rahmen können wir nun die gewünschten Module in eine 3×3-Matrix schrauben.
The Look
Gleich vorab muss ich das Design des MDMX loben: Menura Audio stellen einen Mixer vor, dem man seine Modularität nicht auf den ersten Blick anmerkt. Wie auch immer die einzelnen Komponenten kombiniert werden: Der MDMX sieht stets stimmig und harmonisch aus.
Mir standen zum Test zwei Rotary-und zwei Fader-Module und zwei Dreikanal- und zwei Vierkanal-Isolatoren sowie vier Abdeckplatten zur Verfügung. Weitere Module sind verfügbar oder in Planung und können auf der Menura Audio Website bereits begutachtet werden.
Eingangsmodule
Folgende Eingangsmodule gibt es für den Menura Audio MDMX:
- Menura Input P/L: ein Standard-Eingangsmodul für einen Phono-und einen Line-Eingang (umschaltbar) und Gain-Regler mit LED-Kranz
- Menura Input L/L: ein Standard-Eingangsmodul für zwei Line-Eingänge (umschaltbar) und Gain-Regler mit LED-Kranz
- Bluetooth Input: ein Bluetooth-Eingangsmodul
- 1620 Series P/L: Urei 1620-inspiriertes Eingangsmodul für einen Phono-und einen Line-Eingang (umschaltbar) und Gain-Regler mit LED-Kranz
- 1620 Series L/L: Urei 1620-inspiriertes Eingangsmodul für zwei Line-Eingänge (umschaltbar) und Gain-Regler mit LED-Kranz
- Eurorack Input
Die Eingangsmodule bestimmen über die Funktionalität der Cinch-Anschlüsse, z. B. ob ein Anschluss Phono-Vorverstärkung aufweist oder nicht.
Channel-Insert-Module
Folgende Channel-Insert-Module gibt es für den Menura Audio MDMX:
- ISO 3: zwei Dreiband-Equalizer für zwei Kanäle
- ISO 4: zwei Vierband-Equalizer für zwei Kanäle
- 1620 Series: zwei Zweiband-Equalizer, inspiriert vom Urei 1620 für zwei Kanäle
- Eurorack Breakout: schmales Modul zur Einbindung von Eurorack-Modulen
Mixer-Module
Folgende Mixermodule gibt es für den Menura Audio MDMX:
- Rotary: zwei große Rotary-Regler und zwei große Cue-Taster für zwei Kanäle
- Linear: zwei Fader und zwei große Cue-Taster für zwei Kanäle
- 1620 Series: zwei große Rotary-Regler und zwei kleine Panorama-Regler sowie zwei kleine Cue-Schalter für zwei Kanäle, inspiriert vom Urei 1620
Master-Insert-Module
Folgende Master-Insert-Module gibt es für den Menura Audio MDMX:
- ISO3: Dreiband-Isolator mit drei großen Rotary-Reglern und einem Bypass-Taster
- 1620 Series: Zweiband-Isolator mit getrennten Höhen und Bässen für den linken und den rechten Masterkanal
- Eurorack Breakout: schmales Modul zur Einbindung von Eurorack-Modulen
Master-Module
Folgende Master-Module gibt es für den Menura Audio MDMX:
- Standard: ein Master-Modul mit Reglern für die Gesamtlautstärke, die Booth-Lautstärke, die Kopfhörerlautstärke und einen stufenlosen Cue/Hauptprogramm-Regler für den Kopfhörerweg
- 1620 Series: Auch hier gibt es ein Urei-mäßiges Master-Modul. Standesgemäß sind hier die Regler größer, die Summe heißt „House“ und zwischen Cue und Mix wird für den Kopfhörerweg umgeschaltet.
Output-Module
Folgende Output-Module gibt es für den Menura Audio MDMX:
- Active Sym: Ausgangsmodul mit einem Master-Out (Cinch), einem Record-Out (Cinch), einem Mini-Poti für die Record-Out-Lautstärke und zwei schrägen LED-Ketten mit je sechs weißen und zwei roten LEDs
- 1620 Series: ein Urei 1620-inspiriertes Ausgangsmodul mit einem Master-Out (Cinch), einem Record-Out (Cinch), einem Mini-Poti für die Record-Out-Lautstärke und zwei hintergrundbeleuchteten VU-Metern
Konfiguration
Auf der Konfigurationsseite von Menura Audio kann man sich nun den persönlichen Lieblingsmixer zusammenstellen. Dazu kombiniert man vier Inputs, zwei Channel-Inserts, zwei Mixer-Module, einen Master-Insert, ein Master-Output-Modul und ein Output-Modul.
Offensichtlich war der altehrwürdige Urei 1620 Mixer eine große Inspiration für viele Module. Diese sind dem Mischpult-Klassiker so liebevoll und präzise nachempfunden, dass selbst das Zweiband-Master-ISO-Modul getrennt auf den linken und rechten Ausgangskanal zugreift.
Wem das zu nerdig ist, kombiniert sich den 1620 einfach mit dem Dreiband-Master-ISO-Modul. Man kann aber auch problemlos einen Mixer mit zwei Oldschool-Kanälen im 1620-Design und zwei modernen Kanälen mit Fadern, Vierband-EQ und Bluetooth-Eingängen bestücken. Und falls euch das mal nicht mehr gefällt, könnt ihr ruck-zuck die Module austauschen und habt einen völlig anderen Mixer.
Für Unentschlossene bilden Menura Audio drei Mixer-Konfigurationen ab, ein „Disco/House Setup“ mit Rotary-Reglern und Dreiband-EQs, ein „Techno Setup“ mit Fadern und Vierband-EQs à la Allen & Heath Xone-Series und natürlich das „Full 1620-Setup“ mit allen 1620 Series Modulen.
Ein Crossfader-Modul ist übrigens bislang nicht vorgesehen. Mir persönlich fehlt das nicht und auch der überwiegende Teil des Zielpublikums dürfte ihn nicht vermissen.
Wie gelungene Modularität bei MIDI-Controllern aussehen kann, zeigt uns übrigens Yaeltex aus Argentinien.