Das Meris LVX Modular Delay System in der Praxis
Für die Aufnahmen habe ich das Meris LVX in Stereo mit zwei Amps/Cabs verbunden. Zum Einsatz kamen ein Sovtek MIG-50H mit einer 4×12 Box und ein Sovtek MIG-50, ebenfalls mit einer 4×12 Box. Wer sich schon einmal einen schnellen Eindruck verschaffen möchte, hier ist das Video.
Das Edit-Menü bildet die grafische Basis für das Arbeiten mit dem LVX
Jetzt geht es ans Eingemachte und wir werfen einen Blick und ein Ohr auf die verschiedenen Delay-Sounds und die sonstigen Möglichkeiten. Das Meris LVX bringt 81 fertige Preset-Sounds mit, dazu warten auf den Speicherplätzen 82 bis 99 sogenannte Blanc-Presets mit einem Standarddelay. Wer also quasi auf einem weißen Blatt Papier mit dem Soundbasteln starten möchte, der ist hier richtig. Diese blanken Presets nehme ich auch, um die unterschiedlichen Delay-Strukturen, Typen und Effekte separat zu zeigen. Drückt man auf den C3-Regler, erscheint das Edit-Menü mit der Darstellung der Parameter im „Formelformat“. In der Mitte wird die aktuell angewählte Kategorie angezeigt (z. B. Delay, Pitch, Modulate etc.) und in den angrenzenden Kreisen erscheinen die verfügbaren Parameter. Der aktuell angewählte Parameter befindet sich im Kreis links oben und der Wert wird rechts im Bild mit einem Balken dargestellt. Der C2-Regler verändert den Wert, C1 wählt den nächsten Parameter aus dieser Kategorie an. Das UI ist wirklich ansprechend gemacht und erfrischend neu. Auch das Editieren geht recht gut von der Hand. Aber bei sechs Effektkategorien, die diverse Parameter im Angebot haben, z. B. ein Multitap-Delay mit 32 Parametern, gibt es einiges zu drehen. Aber das ist auch völlig normal. Wer variable Sounds mit vielen einstellbaren Parametern haben möchte, braucht etwas Zeit. In den folgenden sieben Beispielen hört ihr ein Blanc-Preset, bei dem immer eine bestimmte Kategorie im Fokus steht und dann alle unterschiedlichen Typen angewählt werden. So bekommt man einen Eindruck, wie die Sounds zusammengesetzt sind und wie umfangreich das Angebot des Meris LVX ist.
Ich hatte bereits erwähnt, dass jede Kategorie mit verschiedenen Parametern eingestellt werden kann, sodass es nicht an feinen Einstellmöglichkeiten mangelt. Das Meris LVX ist wirklich eine Spielwiese für Klangtüftler und alle, die auch noch die feinsten Parameter am Filter editieren möchten.
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Die mitgelieferten Presets des Meris LVX bieten eine Fülle an Inspiration
Wer aber weder die Zeit noch die Geduld zum Soundschrauben hat, der kann sich von den mitgelieferten Presets inspirieren lassen. Hier gibt es eine große Bandbreite an Echo-Sounds, angefangen mit simplen Brot-und-Butter-Delays, wie man sie in den ersten Presets hören kann. Aber danach geht es schon in die unendlichen Weiten atmosphärischer Delays über Synth-Style-Pads bis zu Lo-Fi Filter-Sounds. Durch die Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Effektkategorien ist natürlich wesentlich mehr möglich als mit einem herkömmlichen Delay. Konzeptionell zielt das auch eindeutig auf das Kreieren neuartiger Sounds und weniger auf das Abrufen alter Standards. In der Klangqualität spielt das Meris LVX mindestens im Halbfinale der Champions-League, immerhin heißen die Mitbewerber in dieser Klasse unter anderem Strymon und Eventide. Der Delay-Sound bzw. die Kombination von Delay und den anderen Effekten ist immer sehr transparent und dynamisch steuerbar. Auch bei hoher Effektintensität kommt das Originalsignal gut durch und klingt nicht matschig. Es macht sehr viel Spaß und ist äußerst inspirierend, mit den Sounds aus dem Meris LVX zu spielen. Ihr hört nun eine Auswahl der Preset-Sounds, bei denen ich nur minimal zur Anpassung etwas Hand angelegt habe.
Das Meris LVX Modular Delay System im Band-Arrangement
Zum Abschluss hört ihr das Meris LVX im Bandkontext. Alles außer Drums und Bass ist mit der Gitarre und dem Meris LVX aufgenommen. Zusätzliche Overdrive-Pedale waren ebenfalls keine im Einsatz, der Zerrsound im Mittelteil kommt ebenfalls vom LVX.