Das Mercury X im Praxis-Check
Für den Test sitzt das Mercury X hinter einem Universal Audio Dream ’65 Reverb Amplifier und wird in Stereo aufgezeichnet.
Um sich mit dem Mercury X vertraut zu machen, hilft es, sich zunächst an den Werks-Presets zu orientieren und Änderungen über die vier Haupt-Potis bzw. die beiden Favorite-Potis vorzunehmen, bevor man tiefer in die Materie einsteigt. Hier wird schnell deutlich, welch hohe Qualität und Komplexität den Reverb-Algorithmen innewohnen, denn sowohl die „einfachen“ Hallsounds als auch die sphärischen Ambient-Presets klingen durch die Bank fantastisch. Möchte man von Grund auf ein eigenes Reverb erstellen, sucht man sich ein leeres Preset und startet mit einem Reverb-Typ (structure). Es folgt die Überlegung, welche anderen Effekte man an welcher Stelle hinzufügen möchte und ob es Automationen über die Modifier-Sektion geben soll. Ob dabei der „Graphic View“ besser gefällt, in dem die Kategorien in Form von Blasen dargestellt werden, oder der „Text View“, ist Geschmackssache und wird über die globalen Einstellungen entschieden. Trotz des enormen Funktionsumfangs bleibt die Bedienung logisch und nachvollziehbar, auch wenn ein Blick ins gut verständliche englischsprachige Manual nicht ganz vermieden werden kann. Spätestens beim Erstellen von Parameter-Automationen (Modifier) oder dem Routing von Feedback-Loops im Pre-Delay-Menü hätte man sich aber doch das eine oder andere Mal einen Software-Editor gewünscht. Wir starten mit acht exemplarischen (und leicht bearbeiteten) Werks-Presets mit einigen (Hold-)Modifier-Funktionen. Für einen detaillierten Eindruck empfiehlt sich wie immer der Blick in das dazugehörige Video.
Die Werks-Presets liefern einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten des Mercury X
8 Reverb-Typen bilden die klangliche Basis des Meris Mercury X
Weiter geht es mit den insgesamt acht „blanken“ Reverb-Typen (structures) ohne zusätzliche Effekte.
Das flexible Effekt-Routing macht das Mercury X zu einem echten Multieffekt
Im nächsten Abschnitt gibt es einen kurzen Überblick über die wichtigsten Effekt-Kategorien. Dank der flexiblen Routing-Optionen lassen sich diese auch auf das trockene Signal anwenden, was das Mercury X zu einem echten Multieffekt werden lässt.
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Mit der erweiterten Pre-Delay-Sektion wird das Meris Mercury X zum echten Stereo-Delay
Die Pre-Delay-Sektion erlaubt es, Verzögerungen der Hallfahne von bis zu 2,54 s zu erzeugen, diese mit verschiedenen Effekten zu belegen und sie per Feedback-Loop wieder dem Eingangssignal zuzuführen. So lässt sich das Mercury X auch als Stereo-Delay verwenden.
Die Modifier-Sektion gehört zu den besonderen Features in der Effektarchitektur des Mercury X und erlaubt es, einen oder mehrere Effektparameter per Automation zu steuern. Wir hören drei Beispiele mit einer automatisierten Filterbewegung und zwei Pitch-Modulationen.