Mesa Boogie Badlander 100 Amp Head Test

Der Mesa Boogie Badlander 100 Head erblickte bereits im Jahre 2020 als moderne Neuinterpretation der Rectifier-Thematik das Bühnenlicht. Ziel des amerikanischen Herstellers war es, einen Amp zu gestalten, der den Anforderungen des zeitgenössischen Metal-Genres gerecht wird und dabei mit Downtunings und sieben- bzw. achtsaitigen Gitarren gut klarkommt. Unser aktueller Testkandidat unterscheidet sich vom 1992 erschienenen Rectifier unter anderem durch die Verwendung von EL34-Röhren, aber auch durch einen tighteren, aggressiveren Grundsound mit geänderter Mittentextur. Wie der 100-Watt-Bolide klingt, erfahrt ihr hier!

Mesa Boogie Badlander 100 Amp Head Test

Mesa Boogie Badlander 100 Amp Head – Das Wichtigste in Kürze

  • Röhrentopteil mit 4 x EL34 Endstufenröhren
  • 2 identische Kanäle mit jeweils 3 Modi (Clean, Crunch & Crush)
  • 100 Watt Leistung mit schaltbarer Power-Reduktion auf 50 und 20 Watt
  • Effektloop und schaltbarer IR Cab-Clone für jeden Kanal
  • hergestellt in den USA

Gehäuse des Mesa Boogie Badlander 100 Amp Head

Der Mesa Boogie Badlander 100 Head kommt in einem schwarzen Gehäuse mit den Maßen 575 x 260 x 240 mm (B x L x H) und bringt 18,5 kg auf die Waage. Die Haupt-Bedienelemente finden sich an der Front und regeln zwei identische Kanäle mit jeweils drei Modi. Dazu stehen Potis für Master, Presence, Bass, Mid, Treble und Gain bereit. Auf ein Reverb hat man bei diesem Topteil verzichtet.

Der On/Off-Schalter erlaubt mit „Bold“ und „Variac“ zwei unterschiedliche Endstufen-Einstellungen. Während „Bold“ für den Standardbetrieb steht, führt „Variac“ zu einer Reduktion der Betriebsspannung, was sowohl den Sound als auch das Spielgefühl beeinflusst. Außerdem ist der Badlander mit einem Powerscaling ausgestattet, das den Amp von 100 auf 50 oder 20 Watt drosselt.

Am Bedienpanel werden die Kanäle und die drei Modi Clean, Crunch und Crush jeweils manuell umgeschaltet. Daneben befinden sich die beiden Klinkenbuchsen für die Gitarre und den beiliegenden Kanalfußschalter. Alle weiteren Anschlüsse sind rückseitig angebracht, darunter drei Speaker-Outs, zwei mit 4 Ohm und einer mit 8 Ohm. Der Badlander verfügt über ein Cab Clone-Modul mit einem GND-Lift-Schalter, einem Kopfhörerausgang mit Level-Regler, einem USB-Port und einem XLR-Direct-Out. Letztgenannter bietet eine IR-basierte Cab-Simulation, auf die wir später noch zu sprechen kommen. Darüber hinaus finden wir hier einen Einschleifweg sowie einen BIAS-Schalter, der den Ruhestrom für die standardmäßige EL34- oder die ebenfalls gestattete 6L6-Röhrenbestückung bestimmt. Zum Lieferumfang gehören ein Manual, ein Softcover, der Fußschalter mitsamt Kabel sowie 4 anklebbare Filzplättchen für die Gummifüße.

Mesa Boogie Badlander 100 Amp Head Gitarrenverstärker
Fotostrecke: 7 Bilder Der Mesa Boogie Badlander 100 Head kommt mit den Maßen 575 x 260 x 240 mm (B x L x H)…

Statt eines analogen Cab-Clones gibt es hier eine Speaker-Simulation auf Faltungsbasis!

Kamen frühe Mesa Boogie Amps noch mit einem rein analogen Cab-Clone, so bietet der Badlander eine Speaker-Simulation auf IR-Basis. Pro Kanal hat man die Auswahl aus 8 Impulse-Responses, die gemäß den Herstellerangaben in Zusammenarbeit mit „Two Notes“ erstellt wurden. Die 8 Speakermodelle basieren auf etablierten Mesa Boogie-Cabinets mit V30- oder C90-Speakern, allerdings ist auch eine 1×12“ Jensen Box dabei. Anwählbar sind diese über die beiden rückseitigen Drehschalter, wobei pro Kanal die 8 Slots identisch belegt sind. Verbindet man den Badlander über den USB-Port mit einem Rechner, können eigene IRs aufgespielt werden. Eine dedizierte Software ist dafür nicht notwendig, denn der Amp arbeitet wie ein großer und schwerer USB-Stick. Möchte man Fremd-IRs nutzen, muss man die Mesa-interne Faltung aus dem Ordner löschen und durch die Wunschfaltung ersetzen. Um erneuten Zugang zu den Werks-IRs zu erhalten, sollte man diese vor dem Austausch auf dem Rechner sichern, denn ein „Factory Reset“ ist nicht vorgesehen. Dennoch kann hier nichts dauerhaft verloren gehen, denn Mesa Boogie sendet die entsprechenden IR-Files erneut zu, wenn das Eigentum des Amps nachgewiesen werden kann. Wie viele Mesa Amps verfügt auch der Badlander über eine interne reaktive Last. Beim heimischen Recorden über den DI-Out muss also nicht notwendigerweise eine Box angeschlossen sein.

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