So werden die Klangbeispiele des Mesa Boogie Badlander 100 Amp Head in der Praxis aufgezeichnet
Für die Soundfiles lasse ich den Mesa Boogie Badlander 100 Head über eine Fractal Audio Loadbox in eine 4×12“ V30 IR laufen. Für die Demonstration des Cab Clones spiele ich den Amp in mein Audio Interface, eine RME Fireface UFX. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
So klingen die drei Modi des Mesa Boogie Badlander 100 Amp Head
Der Clean-Mode liefert einen Sound, der irgendwo zwischen einer amerikanischen und britischen Textur anzusiedeln ist. Vergleiche mit anderen Amptypen machen hier wenig Sinn, denn der Klang hat durchaus einen eigenständigen Charakter. Setzt man den Gain auf niedrige Werte, kann man mit Singlecoils glasklare Klänge umsetzen. Dennoch merkt man, dass der Amp ganz schön am Gas hängt und schnell in den Break-Up fährt. Pickings mit einer kleinen Prise Schmutz haben jedoch einen tollen Charme und überzeugen. Ab 10 bis 11 Uhr erhält man, je nach Pickup-Typ, bereits sehr dynamische angezerrte Sounds, die sich wunderbar für Blues oder Classic-Rock eignen. Die Pedalfreundlichkeit ist extrem hoch und der Badlander weiß sehr gut mit meinem J.Rockett Archer Overdrive umzugehen.
Crunch- und Crush-Mode liefern kompaktes Low-End und tolle Mitten
Der Crunch-Mode bietet eine ordentliche Schippe mehr an Zerre und kann von Classic-Rock über körnige Indiesounds bis hin zu härteren Gangarten alles abdecken. Hier zeigt sich bereits der Unterschied zum Dual-Rectifier: Der Klang besitzt ein deutlich tighteres Lowend und die Mitten weisen eine stärkere Betonung auf. Zwar ist die Rectifier-DNA klar zu erkennen, aber eine subtil marshallige Note schwingt immer leicht mit.
Im Crush-Mode gibt es Gain ohne Ende. Auch hier überzeugt der Badlander mit einem extrem aufgeräumten, definierten Bassbereich und einer hohen Durchsetzungsfähigkeit. Die Saitentrennung ist sehr gut und die Mesa-typische, klare Auflösung ist voll gegeben. Das Umschalten von Bold zu Variac beeinflusst den Klang zwar nicht drastisch, aber das Spielgefühl ändert sich ganz klar. Zeigt Bold eine hohe Definition und Kompaktheit, so wird es im Variac-Setting eine Spur weicher und „looser“, was sich z. B. für 80s-Riffs ganz hervorragend eignet. Auch wenn der Dual Rectifier sicherlich prominenter ist und auch eher in den Olymp der Ampklassiker aufgestiegen ist, zeigt sich für mich persönlich und ganz subjektiv der Badlander als die attraktiver klingende und auch flexiblere Variante.
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So klingt das Power-Scaling des Mesa Boogie Badlander 100 Amp Head!
Das Mesa-Powerscaling bedarf eigentlich keiner großen Worte. Die Lautstärkereduktion ist sehr effizient und kommt in allen Settings, trotz minimaler Veränderungen, mit einer relativ hohen Klangtreue daher. Um dies besser verdeutlichen zu können, habe ich euch die drei Reduktionsstufen sowohl in einer normalisierten als auch in einer nicht normalisierten Version aufgeführt.
Der DI-Out des Mesa Boogie Badlander 100 Amp Head bietet tolle Werks-IRs!
Für heimisches Recorden oder das Spielen über Kopfhörer bietet der Badlander einen sehr flexibel gestalteten DI-Out. Die 8 Werks-IRs zeigen eine vielseitige Auswahl mit sinnvoll gewählten Cabinets, die sehr gut mit dem Amp harmonieren. Auch wenn man mit Verstärkern dieser Kategorie gerne die V30 Oversized Boxen zur Hand nimmt, können die Clean- und Low- bis Mid-Gain-Sounds sehr von den 1×12“ oder 2×12“ Cabinets profitieren. Der Austausch der Factory-IRs läuft intuitiv und völlig problemlos. Dennoch hätte ich mir im Manual einen deutlicheren Hinweis darauf gewünscht, dass die Werks-IRs vor dem Tausch auf dem Rechner gesichert werden sollten.