Ob der Mesa Boogie CabClone das große Thema Homerecording für Gitarristen aufs Neue beleben kann, wird unser bonedo-Test zeigen. Load Box oder Power Soak heißen sie, die Vorrichtungen, die hinter den Amp geschnallt die Lautsprecherbox überflüssig machen und direktes Recording ermöglichen. Mit Mac und PC, egal ob Notebook oder Desktop-Rechner, lassen sich heute bequem und relativ mühelos Songs aufnehmen und jede Menge Plugins bieten Gitarrensounds auch ganz ohne Amp und Lautsprecher. Doch der wahre Gitarrengourmet möchte mitunter lieber seine alten Marshalls, Fenders oder sonstigen Röhrenschätzchen auf der Festplatte verewigen. Dazu wird in der Regel ein aufwendiges Setup mit Boxen, Mikrofonierung und entspannten Nachbarn und/oder Mitbewohnern benötigt, was die Angelegenheit nicht unbedingt einfacher gestaltet.
Eine Lösung versprechen die oben genannten Teile, und wenn ein integrierter Speaker-Simulator dann noch in der Lage ist, einen ansprechenden Sound an die Festplatte zu liefern, der dem eines abgenommenen Lautsprechers ähnlich ist – um so besser! Mesa Boogie hat sich der Thematik angenommen und bringt mit dem Cab Clone ein Gerät, das all diese Ansprüche erfüllen soll und in einer 8 Ohm oder 16 Ohm Version erhältlich ist. Wie es klingt und welche Features an Bord sind, enthüllt unser Test.
Details
Gehäuse/Optik
Der Cab Clone kommt in einem stabilen schwarzen Metallgehäuse, das mit allerhand Lüftungsschlitzen und Öffnungen versehen ist. Zusätzlich steht das Gerät durch einen Metallbügel vorne leicht erhöht, damit auch an der Unterseite die Luft zirkulieren kann. Alles das ist auch notwendig, denn hier wird zuerst einmal Leistung in Wärme umgesetzt, und bei einem 100-Watt-Amp kann es ganz schön warm werden. Die Struktur unseres Testkandidaten ist klar definiert, die Regelmöglichkeiten sind auf der Vorderseite, alle Anschlüsse rückseitig angebracht.
Rückseite/Anschlüsse
Beginnend mit der Rückseite findet sich links der Input des Cab Clone, hier wird das Gerät mit dem Lautsprecherausgang des Verstärkers verbunden. Wer es auf der Bühne benutzen möchte, kann über die Thru-Buchse zusätzlich seine Gitarrenbox anschließen. Das frequenzkorrigierte Signal des Cab Clone wird über zwei Anschlüsse ausgegeben. Einmal symmetrisch über den Balanced Direct Out mit einem XLR-Anschluss, dessen Pegel an der Frontseite geregelt wird und über den Kopfhöreranschluss ganz rechts, wenn man zu später Stunde nochmal richtig Dampf ablassen möchte, ohne bei den Mitbewohnern in Ungnade zu fallen. Zusätzlich lässt sich das Signal ohne Speakersimulation über den Line Out (Klinke) entnehmen. Diese Möglichkeit bietet sich an, wenn man zum Beispiel Effekte oder weitere Endstufen ansteuern möchte. In diesem Fall ist die Signalstärke nicht am Cab Clone einstellbar, der Ausgang liefert einen Pegel von +4 dB, wobei die Lautstärke insgesamt natürlich immer abhängig ist vom Master-Level des Verstärkers ist.
Frontseite/Bedienung
Viel einzustellen gibt es beim Cab Clone nicht, was ich prinzipiell als Vorteil sehe, denn umgekehrt ist die Gefahr, sich zu verzetteln, immer sehr groß. Mit dem Regler (DI Level) auf der linken Seite wird der Ausgangs-Pegel für den XLR-Anschluss eingestellt, die Reichweite geht von -30 bis +4 dB. In mittlerer Einstellung bei -10 dB rastet der Regler leicht ein. Möchte man den Sound des Cab Clones mit dem Klang der mikrofonierten Gitarrenbox mischen, kann es unter Umständen zu Phasenverschiebungen kommen. Um diese zu vermeiden, verfügt der Cab Clone über einen Phasenumkehrschalter (Phase In/180), der das Signal um 180 Grad dreht. Die Entfernung eventueller Brummschleifen ist Aufgabe des Ground/Lift-Schalters. Auf der rechten Seite kommt dann noch ein Dreifachschalter hinzu, dessen Einstellung die Charakteristiken von drei unterschiedlichen Cabinet-Typen bereithält. Zur Auswahl stehen Closed Back, Open Back und Vintage Cabinet. Wie das Ganze klingt, wird im Praxisteil erforscht.
Paetrick Soulbound sagt:
#1 - 15.12.2017 um 08:18 Uhr
Hier mal ein CabClone-Soundtest mit Mark V:25 und Rectifier Mini: https://www.youtube.com/wat...