So werden die Klangbeispiele des Mesa Boogie Fillmore 50 1×12 Combo in der Praxis aufgezeichnet
Für die Soundfiles wird der Mesa Boogie Fillmore 50 Combo mit einem Audio Technica AT 4050 abgenommen und über eine Universal Audio Twin Solo verstärkt. Die Gitarren werden jeweils angegeben. Die Settings könnt ihr dem Video entnehmen.
So klingt der Clean-Mode
Im Clean-Modus erhält man für mein Empfinden eigentlich zwei amerikanische Klangwelten. Unterhalb der 11-Uhr-Position des Gainreglers haben wir fendrige Cleansounds, die Blackface-artige Züge aufweisen, allerdings einen Hauch prominentere Mitten bieten als z. B. ein Deluxe Reverb. Dennoch ist die Richtung relativ klar erkennbar. Der Sound hat eine tolle Wärme, kann aber auch twangig und chimey werden, wenn man den Mittenregler und die Präsenzen aufdreht. Jenseits der 11-Uhr-Marke beginnt der Break-Up, der ganz klar die etwas körnigere, kehligere Tweed-Textur bietet, die man vom 5F6A Bassman kennt. Wie es Mesa gelungen ist, diese beiden doch sehr unterschiedlichen Ästhetiken zu verbinden, ist mir schleierhaft, aber es ist hervorragend geglückt. Dreht man Gain weiter auf, so erhöht sich natürlich auch die Lautstärke, sodass man gegebenenfalls mit dem Master nachregeln muss. Auch als Pedalplattform eignet sich der Mesa Boogie Fillmore 50 Combo ausgezeichnet und harmoniert tadellos mit meinem J.Rockett Archer.
So klingt der Drive-Mode
Im Drive-Mode geht es mit Tweed-artigen Zerrtexturen weiter. Der oben genannte, „körnige“ Grundklang bleibt erhalten und die Gainreserven sind deutlich höher. Um den Sound zu verstehen, muss man sich tatsächlich alte Fender-Bassman-Aufnahmen anhören, denn mit der typisch britischen Zerre hat das nur wenig gemein. Auch wenn der 5F6A als Vater des JTM45 gilt, gefolgt vom Super Lead, steht dieser Klang absolut für sich. Alles ist hier etwas voller in den Bässen und der Sound hat einen leicht „bröckeligen“ Charme, wenn man den Gainregler weiter aufreißt. Die Dynamik ist immer noch ganz hervorragend und der Amp reagiert vorbildlich auf Spielnuancen.
So klingt der Hi-Mode
Der Hi-Mode macht ungefähr bei Gainposition 11 Uhr dort weiter, wo der Drive-Mode aufhört. Ab diesem Punkt ändert sich auch der Zerrcharakter deutlich und wird einen Hauch „britischer“. Die „throatyness“ tritt etwas zurück und vertraute Classic- oder Mid-Gain-Rocksounds und singende Leads werden traumhaft umgesetzt. Klar, ein High-Gain Metal-Biest will der Fillmore nicht sein, aber die Gainreserven sind schon enorm für einen Amp, dessen Tradition sich in den 50ern versteht. Der Verstärker liefert mit seinem breiten Chassis und der 1×12“ Bestückung einen tollen Druck und der Celestion Custom 90 „Black Shadow“ Speaker zeigt sich als hervorragender Allrounder für die unfassbar breite Klangpalette, die der Fillmore zu bieten hat.
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So klingt das Power-Scaling und der Spring-Reverb
Das Powerscaling des Mesa Boogie Fillmore 50 Combo präsentiert sich extrem klangtreu und liefert auch in der gedrosselten Position den authentischen Sound. Die gebotenen 20 – 28 Watt sind zwar immer noch nicht unbedingt Zimmerlautstärke, aber das Half-Power-Setting bietet eine tolle Alternative für leisere Hintergrund- oder Clubgigs. Der analoge Federhall trumpft mit sehr schönen Reverbsounds, wobei selbst in der 9-Uhr-Position schon eine ordentliche Hallfahne auf dem Signal erscheint. Gerade die Kombination von Federhall und dem fendrigen Charakter ist natürlich prädestiniert für Surfsounds und schöne Old-School Rock-Riffs. Dass man den Reverb für jeden Kanal individuell regeln kann, ist eine großartige Option.
Roman sagt:
#1 - 20.08.2024 um 20:30 Uhr
Hallo Heiko, erstmal vielen Dank für eure zahlreichen Tests die immer sehr detailliert ausfallen und bestimmt vielen hier die ein oder andere Kaufentscheidung abnehmen. Besonders dieser Mesa hat es mir angetan aber noch mehr was Du im Intro spielst :) Wäre es möglich das du mir dazu die Akkorde oder Tabs zukommen lässt ? Aller beste Grüße und weiter so 👍🏼
Haiko (Bonedo) sagt:
#1.1 - 22.08.2024 um 10:45 Uhr
Hallo Roman, vielen Dank für den netten Kommentar! Das freut mich, dass Dir der Introsong gefällt. Ich habe leider keine Tabs dazu, der steht aber in C Dur und die Akkorde sind im Hauptteil F-C-G-C-F-C-G-G dann nochmal dasselbe nur am Schluss kommt Dm7-G7sus und C. Das ganze gestalte ich dann mit so klassischen Hendrix Double Stops. Beste Grüße, Haiko
Antwort auf #1 von Roman
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