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Mesa Boogie Mark Five Test

Praxis

Jetzt aber genug Tech-Talk, das Teil will gespielt werden, und wir widmen uns jetzt etwas genauer den einzelnen Funktionen. Bei den folgenden Hörbeispielen ist immer der 45-Watt-Modus in Betrieb, grafischer EQ und Reverb sind noch nicht aktiviert. Zuerst der pure Ampsound Kanal für Kanal. Los geht’s mit Kanal 1.

Channel 1
Dieser Kanal hat drei verschiedene Soundmodi, die mit dem Mini-Switch gewählt werden können: Clean, Fat und Tweed. Ich habe alle Regler auf 12 Uhr eingestellt und wir hören die drei Modi.

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CH 1 Clean CH 1 Fat CH 1 Tweed
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Der Clean-Modus ist tatsächlich ultraclean, selbst bei weit aufgedrehtem Gainregler gibt es wenig Verzerrung. Bei mittlerer Einstellung der Klangregelung bekommt man einen ausgewogenen Frequenzbereich angeboten, neutraler Sound ohne Überbetonung einzelner Frequenzbänder. Bei den nächsten beiden Modi wird es dann schon etwas anders, sie haben einen sehr deutlichen Charakter. Fat macht seinem Namen alle Ehre, die Bässe und tiefen Mitten werden angehoben, Tweed klingt höhenbetont und crisp und beginnt bei hartem Anschlag schon zu zerren.

Der Voicingschalter wählt zwischen Normal und Bold. Bei Letzterem werden die Mitten etwas angehoben, der Klangcharakter wird britischer. Hier ein Beispiel mit der Strat, zuerst Voice auf Normal, dann Bold.

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CH 1 Normal Bold
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Einen guten Funk-Sound erhält man im Clean-Mode, der auch bei höher aufgedrehtem Gain harten Anschlags-Attacken absolut standhält und nicht zum Zerren neigt. Die Mitten habe ich etwas zurückgenommen und auch die Höhen etwas reduziert, denn die können bei höheren Einstellungen recht hart klingen. Aber es gibt ja noch einen Presence-Regler, der für den seidigen Sound im oberen Frequenzbereich zuständig ist. Den etwas angehoben, und fertig ist der durchsetzungsfähige Cleansound.

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CH 1 Funk
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Das Maximum an Zerrverhalten bekommen wir im CH1 mit der Kombination Mode:Tweed / Voice:Bold und selbstverständlich voll aufgedrehtem Gainregler. Man erhält eine höchst dynamische Zerre mit der Tele.   Der EQ im Kanal arbeitet bestens und mit hohen Wirkungsgrad. Hier tut sich was, wenn man an den Reglern schraubt.  Der für die Mitten hat besonders beim Voicing ´Bold´ starken Einfluss auf den Verzerrungsgrad. Man kann die Tele sehr schrill klingen lassen, aber mit der entsprechenden Einstellung auch total entschärfen und ein Lamm aus ihr machen. Dabei hat man nie das Gefühl, den Grundcharakter des Instrumentes zu beschneiden. Ausgezeichnet!!!

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CH 1 Blues
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Channel 2
Auch der Crunch-Kanal bietet mit Edge, Crunch und Mark I drei sehr unterschiedliche Sounds, die wir uns ebenfalls mit der 12-Uhr-Einstellung zu Gemüte führen wollen. Diesmal mit einer Humbuckergitarre, der SG.

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CH 2 Edge CH 2 Crunch CH 2 Mark I
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Hier ist schon bei 12 Uhr einiges an Feuer im Schacht. Alle drei zerren gut, Edge bietet einen sehr höhenreichen, spitzen Ton, Crunch kommt etwas entschärfter rüber und Mark I klingt in der mittleren Einstellung der Klangregelung sehr muffig – Herr Santana lässt grüßen.

Der Voice-Schalter in diesem Kanal ist nur aktiv, wenn der Mark I Mode angewählt ist, und macht den Ton etwas fetter. Der Klangunterschied ist dabei sehr dezent. Wesentlich effektiver arbeitet die Klangregelung, die wir jetzt genauer unter die Lupe nehmen. Der Crunch-Mode ist angewählt und in den folgenden Beispielen hört ihr den entsprechenden Regler zuerst auf 7, dann 12 und schließlich 17 Uhr. Es geht los mit dem Presence-Regler.

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CH 2 Presence
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CH 2 Treble
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CH 2 Middle
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CH 2 Bass
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Hier gibt es nichts zu beanstanden, die Hörbeispiele sprechen für sich. Jeder Regler besitzt einen hohen Wirkungsgrad und eine riesige Bandbreite an Sounds lässt sich so einstellen. Wem das immer noch nicht reicht oder zu unflexibel ist, dem steht zusätzlich der grafische EQ zur Verfügung, doch dazu später mehr. Die Effektivität der Klangregelung ist übrigens bei den anderen beiden Kanälen genau wie im CH2.

Mit dem Edge Mode und etwas mehr Gain kann man die typischen, mittenbetonten AC/DC-Crunchsounds erzeugen. Ein schmatziger Ton, dessen Zerrverhalten sehr gut über den Anschlag an der Gitarre gesteuert werden kann.

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CH 2 AC Rock
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Jetzt kommt die volle Keule aus dem zweiten Kanal, der Crunch-Mode mit maximalem Gain und einer Les Paul.

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CH 2 Max Gain
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Ein fettes Brett, sehr gutes Sustain und eine exzellente Obertonansprache ist das Ergebnis. Man kann wirklich einstellen, was man will – irgendwie klingt der Amp immer gut. Lediglich bei Treble und Presence sollte man etwas vorsichtig sein, denn bei dem hohen Wirkungsgrad der beiden Regler wird der Sound unter Umständen schon mal etwas bissig in den Höhen.

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Channel 3
Auch hier gilt das gleiche Prozedere wie bei den beiden anderen Kanälen. Alle Regler auf 12 und wir hören die drei Soundmodi, diesmal mit der Les Paul. Die Unterschiede sind hier weniger markant als bei den anderen Kanälen, der erste, Mark IIC, ist ein guter Distortion-Sound und hat am wenigsten Gain. In der Mittelposition auf Mark IV klingt der Verstärker dicht in der Verzerrung und bringt einen schönen, sustainreichen Lead-Ton. Nummer drei ist dann für die ganz harte Abteilung, der Extreme Mode. Maximale Gainstufe und den entsprechenden modernen Zerrsound für alle Arten von Alternative bis Nu Metal.

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CH 3 Mark II C CH 3 Mark IV CH 3 Extreme
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Der Voice-Schalter hebt in der Position Bright die Höhen an, der Sound wird angenehm präsent, aber nicht bissig. Ein weiterer immenser Pluspunkt dieses Amps ist die ausgezeichnete dynamische Ansprache. Hier wird jede Feinheit im Spiel genauestens übertragen, das macht richtig Laune. Bei weit aufgedrehtem Gain im Channel 3 habe ich an der Les Paul zuerst den Volumenregler auf 4 (mit den Fingern angeschlagen) und dann auf 10 (mit dem Pick angeschlagen) eingestellt. Hier ist das Ergebnis:

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CH 3 Dyna Poti
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Bei heruntergedrehtem Volume-Poti an der Gitarre geht die Verzerrung weit zurück und der weiche Klang durch den Anschlag mit den Fingern ist deutlich hörbar. Die Lautstärke nimmt nicht stark ab, man kann daher ohne Umschalten mit diesem Regler im Live Betrieb den Amp wunderbar und schnell an der Gitarre „entzerren“.

Jetzt geht es weiter mit dem grafischen EQ. Man hat hier die Wahl zwischen einem vorgefertigten EQ-Setting, bei dem die Intensität mit dem ´Preset Depth´-Regler eingestellt werden kann, oder der manuellen Fader-Einstellung. Ich habe Letzteres ausgesucht und mit dem EQ das berühmte Boogie-V eingestellt. Die 750 Hz komplett raus, 240 und 2200 Hz bleiben in der Mitte und 80 und 6600Hz bis zum nächsten Strich angehoben. Das ist eine typische Metalsound-Einstellung, seit den 80ern gerne benutzt wird. Hier selbstverständlich mit dem Extreme Mode von Kanal 3.

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CH 3 EQ
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Zum Abschluss hören wir uns noch den Federhall an. Mit einer Nachhallzeit von etwa drei Sekunden ist er recht hoch dosiert, aber der Effektsound wird dem Originalton hinzugemischt und legt sich dezent hinter den puren Ampsound. Der Hall klingt sehr warm und selbst voll aufgedreht ist der Klang immer noch transparent und nicht matschig. Beim folgenden Beispiel ist der Hall im Channel 1 auf 12 Uhr eingestellt.

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CH 1 Reverb
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