Praxis
Der Tone-Burst ist prinzipiell ein Gerät für sportlich veranlagte Gitarristen. Man bekommt die Verzerrung nicht entspannt ans Bett gebracht, nein, hier muss alles mit Kraft erarbeitet werden. Vor allem bei Single Coil Gitarren zuckt der Kasten höchstens leicht mit der Wimper und lässt sich auch nicht zu heftigen Zerrorgien überreden. Allerdings wird man auch hier schon mit einem angenehm dreckigen Ton belohnt. Der ist bei neutraler Klangeinstellung sehr natürlich, klingt offen und hat ein schönes Bassfundament. Schaltet man den Tone-Burst vor einen unverzerrten Amp, kann es passieren, dass man ihn überhaupt nicht mehr ausschalten möchte, weil der Sound mit einem Mal so schön fett wird. Dazu kommt die exzellente dynamische Ansprache, mit der alle Nuancen per Anschlag steuerbar sind. Gleich zwei Gründe also, warum man das Pedal gerne im Dauerbetrieb nutzen möchte, denn das Spielgefühl ist erstklassig.
Bei Humbucker-Gitarren spuckt er schon wesentlich mehr Feuer, da gibt es bei höheren Gain-Einstellungen auch mal ein Crunch-Brett zu hören. Ein weiterer Einsatzbereich ist natürlich das Anblasen eines bereits verzerrten Amps. Auch hier kann ich dem Tone-Burst Bestnoten bescheinigen, weil man ihn mit dem extrem effektiven EQ sehr präzise an den verzerrten Amp anpassen kann. Bei hohen Bass-Einstellungen wird der Ton im Bassbereich zwar sehr undefiniert, aber in der Regel wird niemand den Regler so weit aufreißen. Auch besteht die Möglichkeit, mit der aktiven Klangregelung schwachbrüstigen Amps etwas Leben einzuhauchen. Hier sind ein paar Hörbeispiele: Tele bei maximalem Gain vor einem unverzerrten Amp.
Gitarre | Level | Gain | Bass | Treble |
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Tele | 12 | 17 | 12 | 14 |
Jetzt der Unterschied: Die Les Paul mit maximalem Gain bei gleicher Pedaleinstellung.
Gitarre | Level | Gain | Bass | Treble |
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Les Paul | 12 | 17 | 12 | 14 |
Und noch mal die gleiche Einstellung, diesmal mit dem Fokus auf die Anschlagsdynamik. Ich habe zuerst leicht mit dem Daumen, dann leicht mit dem Pick und zum Schluss hart mit dem Pick angeschlagen
Gitarre | Level | Gain | Bass | Treble |
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Les Paul | 12 | 17 | 12 | 14 |
Die beiden extremen Einstellungen des Treble-Reglers (7 und 17 Uhr).
Gitarre | Level | Gain | Bass | Treble |
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Les Paul | 10 | 14 | 12 | 7-17 |
Jetzt das Gleiche mit dem Bass-Regler.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Level | Gain | Bass | Treble |
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Les Paul | 10 | 14 | 17-17 | 14 |
Zwei weitere Beispiele mit einem verzerrten Amp. Der Marshall Plexi wird hierbei noch etwas heißer angefahren. Der Grundsound ist schon leicht verzerrt und mit dem Tone-Burst wird noch eine Schippe draufgelegt. Zuerst eine Runde ohne Effekt, dann wird der Tone-Burst eingeschaltet.
Gitarre | Level | Gain | Bass | Treble |
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SG | 12 | 15 | 14 | 13 |
Jetzt die Les Paul mit Vollgas beim Gain und noch mehr Level, was im Endeffekt zu einem stärker komprimierten Sound führt. Auch hier ein Durchgang ohne und dann mit Pedal.
Gitarre | Level | Gain | Bass | Treble |
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Les Paul | 14 | 17 | 13 | 7 |