PRAXIS
Channel 1
Die Röhren sind schon ausreichend vorgeglüht, und die Kiste ist startklar: In den ersten Runden beginnen wir mit den klaren, unverzerrten Tönen von Channel 1 und arbeiten uns dann langsam ins Reich der Verzerrung von Channel 2 vor. Um überhaupt mal einen groben Einstieg in die Materie zu bekommen, werden alle Regler in die mittlere Position gestellt, und das ist der Sound, der beim Normal-Mode in voller Leistung (40 Watt) dabei herauskommt. Ein schöner, klarer Clean-Sound mit angenehmen Höhen und einem transparenten Bassbereich. Das Ganze kommt in einer sehr durchsetzungsfähigen Lautstärke aus dem 1×12 Speaker. Keine Frage, der Combo ist absolut Band- und Bühnen-tauglich.
Gitarre | Volume | Treble | Bass | Reverb | Cut/Master | Mode | Power |
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Stratocaster | 12 | 12 | 12 | Off | 12 | Normal | 40 W |
Als nächstes folgt der direkte Vergleich zum Top Boost-Mode bei gleicher Einstellung. Hier gibt es eine Pegelanhebung, und dadurch kommt der Amp auch schon in die leichte Übersteuerung, die hierbei in den oberen Mitten angesiedelt ist.
Gitarre | Volume | Treble | Bass | Reverb | Cut/Master | Mode | Power |
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Stratocaster | 12 | 12 | 12 | Off | 12 | Top Boost | 40 W |
Im Normal-Mode, der bei einer Singlecoil-Gitarre bei Volume bis 15 Uhr noch clean bleibt, kann man knackige Funk-Sounds herausholen. Dabei lohnt es sich, den Cut/Master-Regler etwas zurückzunehmen, denn dieser funktioniert als Höhenabsenkung. Das bedeutet, wenn er ganz zurückgedreht ist, gibt es das volle Höhenprogramm. Man erhält in der unten stehenden Einstellung einen klaren Ton, der bei harten Anschlägen ganz leicht übersteuert und eine ordentliche Packung Endstufenkompression im Gepäck hat.
Gitarre | Volume | Treble | Bass | Reverb | Cut/Master | Mode | Power |
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Telecaster | 14 | 14 | 12 | Off | 7 | Normal | 40 W |
Die Auswirkungen des Cut-Reglers hört ihr im nächsten Beispiel. Diesmal wieder im leicht angezerrten Top Boost-Mode mit einer Tele und einem Stones-ähnlichen Sound, der zu Beginn sehr bissig ist und dann mit dem Cut-Regler etwas gezähmt wird. In der ersten Hälfte des Regelwegs tut sich recht wenig, erst nach 12 Uhr setzt eine deutlich hörbare Absenkung der Höhen ein. Ihr hört vier verschiedene Einstellungen hintereinander: 7, 12, 15 und 17 Uhr.
Gitarre | Volume | Treble | Bass | Reverb | Cut/Master | Mode | Power |
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Telecaster | 14 | 15 | 14 | Off | 7-12-15-17 | Top Boost | 40 W |
Wenn man den Cut/Master-Regler herauszieht, funktioniert das Poti als Master-Volume, die Höhenabsenkung ist dann automatisch auf einen Wert von 11 Uhr eingestellt. Damit kann man auch schon mal verzerrte Sounds aus dem ersten Kanal herausholen, die Vorstufe wird voll aufgedreht und der Master zurückgenommen, damit einem nicht die Ohren abfallen… Hier ist das Ergebnis bei maximalem Gain im ersten Channel.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Volume | Treble | Bass | Reverb | Cut/Master | Mode | Power |
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SG | 17 | 11 | 12 | Off | 11 | Top Boost | 40 W |
Channel 2
Jetzt werden etwas härtere Töne angeschlagen, die beim zweiten Kanal in drei verschiedenen Charakteristiken zu haben sind und mit Tweed, Hi1 und Hi2 bezeichnet werden. Wir hören uns auch hier die drei Klang-Modi in der mittleren Einstellung, alle Regler auf 12 Uhr, an.
Gitarre | Volume | Treble | Bass | Reverb | Cut/Master | Mode | Power |
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SG | 12 | 12 | 12 | Off | 12 | Tweed, HI1, HI2 | 40 W |
Der Tweed-Mode hat in dieser Einstellung nur eine leichte Verzerrung – klar, man hat sich schließlich an den Fender-Amps orientiert, und das sind bekanntermaßen keine Gain-Wunder, haben aber einen höhenbetonten Crunch-Sound, der hier sehr gut rüberkommt. Beim Hi1-Mode geht es dann schon wesentlich kerniger zur Sache, ein Mid Gain Overdrive ist am Start und hat die typisch britische, mittenbetonte Zerre dabei. Im Vergleich zu Hi1 ist der Klangunterschied zum Boogie-orientierten Hi2-Mode eher gering, der Verzerrungsgrad ist gleich, bei Hi2 hat der Ton etwas mehr Biss durch die leicht angehobenen oberen Mitten. Alle drei Grundsounds sind schon mal eine gute Ausgangsbasis, und da ist auch für jeden was dabei.
Mit dem Tweed-Mode kann man bei höherer Gain-Einstellung eine dreckige Verzerrung aus dem TA-30 holen, sehr gut für angezerrte Blues- oder Funk-Sounds.
Gitarre | Volume | Treble | Bass | Reverb | Cut/Master | Mode | Power |
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Stratocaster | 16 | 14 | 12 | Off | 1 | Tweed | 40 W |
Das Gegenteil bringt der nächste Modus, nach den Vorbildern aus eigenem Hause, Hi2. Hier gibt es bei weit aufgedrehtem Gain und angehobenen Höhen einen stattlichen Metal-Sound, für den die Firma Boogie ja auch bekannt ist. Körnige Verzerrung mit ordentlich Schub von unten, wobei der Bassbereich nicht matschig klingt – alle Aktionen auf den tiefen Saiten werden präzise übertragen.
Gitarre | Volume | Treble | Bass | Reverb | Cut/Master | Mode | Power |
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Les Paul | 16 | 14,5 | 14,5 | Off | 11 | HI2 | 40 W |
Die „Classic Rock“-Freunde werden mit dem Hi1-Mode ihren Spaß haben, man erhält eine satte Verzerrung, die aber auch extrem dynamisch reagiert, man kann wunderbar mit dem Anschlag oder auch dem Volume-Poti an der Gitarre den Verzerrungsgrad steuern. Beim folgenden Beispiel habe ich zuerst mit den Fingern angeschlagen, Volume an der Les Paul stand auf ´4´ und der Sound ist nahezu unverzerrt. Dann wurde voll aufgedreht und hart mit dem Pick angeschlagen, Ergebnis: Fetter Zerrsound, besser geht es eigentlich nicht!
Gitarre | Volume | Treble | Bass | Reverb | Cut/Master | Mode | Power |
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Les Paul | 14 | 12 | 14 | Off | 12 | HI1 | 40 W |
Leistung
Die integrierte Schaltung zur Leistungsreduktion erlaubt es, den TA-30 in drei verschiedenen Leistungsstufen (15W, 30W, 40W) zu betreiben, und das Ganze kann sogar für jeden Kanal einzeln eingestellt werden. Dadurch kann man auch in geringer Lautstärke von einer Portion Endstufenverzerrung profitieren, was besonders beim Recording von großem Vorteil ist, wenn man den Amp nicht bis zum Vollanschlag aufreißen muss, um diesen Spielgefühl und Klangerlebnis zu erreichen. Die Soundveränderung hört ihr im nächsten Beispiel – da habe ich bei gleicher Amp-Einstellung die drei verschiedenen Power-Modes angespielt. Wie erwartet, nimmt die Endstufenverzerrung bei den geringeren Leistungen zu, der Sound wird dichter und komprimiert auch beim Spielen mehr.
Gitarre | Volume | Treble | Bass | Reverb | Cut/Master | Mode | Power |
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Les Paul | 12 | 15 | 14 | Off | 17 | Tweed | 40 W, 30 W, 15 W |
Reverb
Die großen Transatlantics sind mit einem Federhall ausgestattet, dessen Effektanteil in jedem Kanal getrennt regelbar ist. Am Klang gibt es nichts auszusetzen, warmer Vintage-Reverb, der auch bei hohem Effektanteil angenehm im Hintergrund steht und den Gitarrensound umhüllt. Was mir aber aufgefallen ist, dass die Nebengeräusche im ersten Kanal stark zunehmen, wenn der Reverb aktiviert ist. Man kann aber auf jeden Fall damit leben, es wundert mich nur, dass es im Overdrive-Kanal wesentlich geringer ausfällt. Vielleicht ist das aber auch nur ein „Hardware-Bug“, der beim nächsten Update behoben wird…
Gitarre | Volume | Treble | Bass | Reverb | Cut/Master | Mode | Power |
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Les Paul | 12 | 13 | 14 | 14 | 14 | Top Boost | 15 W |
Lukas sagt:
#1 - 17.07.2011 um 02:04 Uhr
Also mal ehrlich! Ich finde der klingt gut....aber ist der Preis nicht leicht übertrieben?
Rick sagt:
#2 - 24.08.2011 um 13:18 Uhr
An den Sounds lässt es sich nicht rummeckern. Preis, na ja. Würde ich wohl nicht ausgeben für einen Combo.
Was mich noch interessiert hätte, wären die Anschlussmöglichkeiten von externen Boxen gewesen - lassen sich hier Kombinationen machen?
Thomas Dill sagt:
#3 - 25.08.2011 um 23:09 Uhr
Hallo Rick,Es gibt, wie im Text beschrieben, drei Anschlüsse, einmal 8 Ohm und zwei mal 4 Ohm. Die genauen Kombinationen findest Du detailliert unter diesem Link auf Seite 14.http://www.mesaboogie.com/m...