Die Musikmesse und deren Schwestermesse Prolight + Sound für den Pro Audiobereich schlossen am Samstag dem 14. April für dieses Jahr ihre Pforten. Vier Tage lang gab es “ordentlich auf die Ohren”. Wir waren natürlich mit unseren Redakteuren vor Ort um für euch auf dieser größten Messe der Welt für unseren Markt relevante Neuheiten herauszupicken. Laut war es wieder – und voll. Vor allem ab Freitagnachmittag, der ab diesem Jahr erstmalig auch für das Publikum und nicht nur für Fachbesucher geöffnet war. Laut Messeleitung waren 113.000 Besucher aus 142 Ländern da – ein Besucherrekord, der sogar den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2009 übertreffen soll.
„Gibt es nicht gibt es nicht“ ist man versucht bei vielen der gezeigten Produkte zu sagen: vom Drum-Controller in der Form einer Weltkugel über den „Pohlmann“ (ein von dem Musiker selbigen Namens erfundenen Gitarrenhalter) war alles dabei! In diesem Messehighlights-Artikel präsentieren wir euch die Neuerscheinungen und Messeneuheiten, die unseren Redakteuren besonders gut gefallen haben (HIER findet ihr den kompletten Messereport mit allen News):
GITARRE
Kemper Profiler Power Head: Die reine Preamp-Version war das Gitarren-Highlight der Musikmesse 2012. Mit dem Profiler Power Head spendiert Kemper dem Sound-Chamäleon jetzt noch eine 600 Watt Class-D Endstufe, katapultiert das Teil so auf die Bühnen der Welt – und macht es ganz nebenbei auch 2013 zu einem absoluten Highlight.
BASS
Ampeg Heritage B15N Bass Amp: Mit viel Liebe zum Detail und maßgeblich nahe am Original der 60er Jahre konstruiert, bietet dieser Amp quasi ein ultimatives Vintage Erlebnis und den legendären Motown-Sound. Kurz den Bass angeschlossen und direkt losgelegt, der Sound ist umwerfend – wer es sich leisten kann, sollte zuschlagen, denn es existieren nur 250 Stück davon.
RECORDING
Ocean Audio The Ark: The Ark ist der neueste Streich des ruhelosen Malcom Toft, der offenbar nicht anders kann, als die Audiowelt mit einem äußerst sinnvollen Audiogerät zu beglücken. Konkret geht es um ein Analogmischpult mit einigen Eigenschaften, die es fast schon zum Ideal macht: Es ist modular und mit 40 API-500er-Kassette frei (und nach und nach) bestückbar. Es ist mit Expansion Chassis erweiterbar, es verwendet Technik, die gut zu servicen ist, es ist flexibel, aber leicht verständlich – und es ist gut bezahlbar!
KEYBOARD
Moog Sub Phatty: Der neue monophone, analoge Synthesizer der Traditionsschmiede Moog Music teilt sich den grundlegenden Aufbau mit dem Little Phatty und dem Slim Phatty. Dennoch ist er mehr als ein weiterer Aufguss eines bewährten Prinzips: Er bietet zusätzlich einen Suboszillator (daher der Name) und eine neuartige „Multidrive“-Schaltung. Das Beste ist aber, das – anders als bei den bisherigen Phattys – ein eigener Regler für fast jeden Parameter vorhanden ist. Das macht das Schrauben am Synth intuitiver und erhöht den Spaßfaktor erheblich.
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DRUMS
SABIAN Hoop Crasher: Wie im letzten Jahr ist der schweizerische Drummer Jojo Mayer für eins der Highlights in der Drum-Halle mitverantwortlich (zur Erinnerung: Sonor Jojo Mayer Perfect Balance Pedal). Der Wahl-New Yorker hat sich dem beliebten Effekt angenommen, ein Becken auf die Snare zu legen. Mit dem Hoopcrasher kann die kleine Trommel nun auch weiterhin mit ihrem normalen Sound gespielt werden, ohne das der Schlagzeuger mitten im Song das Cymbal vom Fell kratzen muss. Eine interessante Idee, die Mayer zusammen mit SABIAN auf den ersten Blick auch technisch gut umgesetzt hat.
Paiste Formula 602 Modern Essentials: Ebenfalls Becken, ebenfalls Schweiz. Die Eidgenossen von Paiste setzen auf ihre jüngst neue aufgelegte Formula 602-Serie noch einen drauf. Die neuen Cymbals bekommen den Zusatz Modern Essentials und wurden von niemand anderem als Drummer Legende Vinnie Colaiuta mit-designed. Der Spitzentrommler und Sting-Weggefährte stellte diese auch in einem Video vor, dass ihr hier finden könnt. Ein besonderes Highlight, schließlich herrscht an aktuellen Video-Aufnahmen Colaiutas in guter Soundqualität nicht gerade ein Überangebot.
TAMA Star Drum-Sets: Nicht nur Fans des japanischen Herstellers haben auf die Fortsetzung der Star-Serie gewartet. Neuerungen an den Sets, die übrigens den ursprünglichen Firmennamen von TAMA tragen, betreffen vor allem die Aufhängungen der Toms. Wenig Auflagefläche und die Vermeidung von Metall-auf-Metall Schnittstellen soll die Resonanz der Kessel deutlich verstärken. Dazu wurde auch auf das Äußere wert gelegt. Wir freuen uns auf den Test!
DJ
In der DJ-Halle sah es in diesem Jahr unserer Meinung nach etwas mau aus, dennoch hat das eine oder andere Highlight unser besonderes Interesse geweckt:
PA
Mackie DL/DLM-System: Mackie hat mit den DL-Mixern und den DLM-Boxensystemen ein unglaublich flexibles und leicht zu handhabendes PA-Komplettsystem geschaffen. Besonders die Steuerung über iPad oder iPhone via My Fader-App ist sehr gut gelungen und bietet vielfältige Möglichkeiten. Von dem Sound der Boxen konnten wir uns bereits vor der Musikmesse in diesem Test überzeugen (LINK).
SSL Live: Wenn ein renommierter HighEnd-Hersteller aus dem professionellen Studio-Bereich eine Live-Konsole präsentiert, ist das absolut ein Highlight – und wenn dieser Hersteller dann noch SSL heißt, lässt das natürlich erst recht aufhorchen. Das Mischpult verfügt über ein Multitouch-Display, das mehrere Bewegungen gleichzeitig zulässt und basiert technologisch auf den Duality-Pulten – von einer hohen Klangqualität ist sicherlich auszugehen. Leider wird ein solcher Mixer vom Preis für viele User wohl nur ein Traum bleiben – aber träumen darf man ja.
Soundcraft Si Expression: Soundcraft-Produkte waren zwar immer für ihre Qualität bekannt, aber hatten eben meist auch ihren entsprechenden Preis. Anscheinend hat man mitbekommen, welchen Erfolg Behringer mit dem X32 hat, und sich somit entschlossen, ein günstiges Digital-Pult für den Live- und Recording-Bereich herauszubringen. Die neue Serie heißt „Si Expression“ und beinhaltet drei verschiedene Pult-Größen (16, 24 oder 32 Fader). Besonders interessant sind die vielfältigen Erweiterungsmöglichkeiten via Interface-Karten oder I/O-Boxen sowie das Bedienkonzept, das quasi selbsterklärend ist. Der Preis der Mixer beginnt bei 2890 Euro (16 Fader Modell).
Ihr wollt noch mehr? Kein Problem: In unserem ausführlichen Messereport findet ihr nach Bereich getrennt noch jede Menge mehr Neues und Interessantes! Hier geht es zum Report!