MFB 522 Test

Praxis

Da die Klangerzeugung der MFB durchweg analog arbeitet und es kein digitales Auslesen der Parameter gibt, sind diese nicht speicherbar. “You hear what you see” ist angesagt und Parameterautomatisierung aus dem Kopf geschlagen.

Das Konzept von MFB ist eindeutig, hier soll zum kleinen Preis fetter, analoger Sound möglich gemacht werden. Dass dabei Abstriche bei Gehäuse und Bedienkomfort gemacht werden müssen, ist klar. Das fand ich im Studiokontext aber überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil: Weil die MFB so klein und zierlich ist, kann man sie überall hin- oder draufstellen, ohne die Angst,  damit etwas zu zerkratzen oder zu beschädigen. So ist sie immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wird, und den „Sweet Spot“ muss man auch nicht verlassen.

Die MFB 522 im Livebetrieb
Generell möchte das kleine Schätzchen am liebsten mit filigranen Berührungen bedient werden, ganz behutsam, damit man auch nur den Regler oder Schalter berührt, den man betätigen möchte. Auf der Bühne sind so viel Präzision und Ruhe wohl eher selten möglich – einige Male habe ich die 522 beim „Kickdrum Tweaking“ ungewollt ausgeschaltet. Zum Glück passierte mir dies nur in meinem Studio! Und auf eine Tour würde ich sie lieber nicht mitnehmen wollen, denn so „Rock-solid“ ist sie eben doch nicht.

Audio Samples
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MFB 522 Demosong

Hier eine unbearbeitete Stereoaufnahmen des internen Sequenzers mit verschiedenen Patterns.

Kleiner als A5! Im Hintergrund: Das A4-Blatt „Handbuch“ made by Fricke.
Kleiner als A5! Im Hintergrund: Das A4-Blatt „Handbuch“ made by Fricke.

Ob es aus Platz- oder Kostengründen geschah, weiß ich nicht. Aber die Verwendung von Miniklinken gefällt mir weniger. Ich hatte natürlich nicht gleich die passenden Kabel zur Hand, sodass ich eine Menge „Adapterei“ veranstalten musste. Auf der Bühne kann es ärgerlicher werden, denn solche Kabel sind in der Regel gerade dann nicht zu finden, wenn sie dringend gebraucht werden. Normale 6,3 mm Standardklinkenbuchsen hätten meiner Meinung nach besser gepasst und auch Platz gehabt.

Fotostrecke: 2 Bilder Augen auf beim Kabelkauf!

Der interne Sequenzer ist zum Ausprobieren ganz nett, programmieren lässt es sich jedoch besser am Rechner. Programmierte Doppelbelegungen können visuell leider nicht eindeutig den 16 Lauflichtern zugeordnet werden: Farbige LEDs wären wohl teurer gewesen. MIDI-Notenbefehle für Solo und Mute versteht die kleinen Kiste leider auch nicht, und Kopiermanöver sind genauso wenig möglich.

Auffallend und nirgendwo im Manual vermerkt fand ich die klangliche Differenz des Stereo-Outs zu den Single-Outs sowie das leichte Panning der einzelnen Instrumente im Stereopanorama, was einige Benutzer sicher als etwas störend empfinden werden. Denn wenn man Instrumente solo aufnimmt, muss man sie immer wieder von Hand in das Stereo-Center pannen. Natürlich gibt es die Einzelausgänge, aber einige der Instrumente wie Snare oder Hihat, die eigentlich mono sind, klingen über den Stereo-Out besser und haben sogar ein wenig mehr Tiefe und Räumlichkeit. Das ist zwar marginal, aber wie folgenden Video hörbar!

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