Fazit
Microtech Gefells M 930 kann man getrost als Empfehlung nicht nur für den Broadcast, sondern für wirklich jeden nennen, der tontechnisch arbeitet. Selbst im Homerecording ist das Mikrofon eine treffende Wahl. Dort steht zwar eine vielleicht üppig erscheinende Anfangsinvestition einem Kauf entgegen, doch sind es auf lange Sicht Qualität und Werterhalt, die eine Anschaffung auch für Youtuber und Podcaster, ja selbst für Hobbyisten absolut rechtfertigen. Technisch wie klanglich gibt es nichts, was man dem Mikrofon auch mit bösesten Absichten wirklich ankreiden könnte. Wer eine andere Richtcharakteristik oder abweichende klangliche Grundeigenschaften sucht, ist vielleicht mit einem Geschwistermikrofon des 930 besser beraten – oder einem ganz anderen Mikrofontypus wie einem Kleinmembran-, einem Tauchspulen- oder Bändchenmikrofon. Wer aber ein absolut hochwertiges elektrostatisches Nierenmikrofon mit detailliertem, färbungsfreiem und formbarem Klang sucht, liegt mit dem M 930 aus Gefell in jedem Fall goldrichtig.
Für dich ausgesucht
- technisch hervorragend
- offener, aber neutraler Klangcharakter
- sehr detaillierter Klang
- Signal „überlebt“ auch extreme Nachbearbeitungen
- Patternverläufe sehr sanft, keine starken Färbungen
- höchste Material- und Herstellungsqualität
- selbst mit Poppschutz und elastischem Halter kompakt
- keines
Features und Spezifikationen
- Großmembran-Kondensatormikrofon
- Richtcharakteristik: Niere
- Eigenrauschen: 7 dB(A)
- Grenzschalldruckpegel: 142 dB SPL (0,5% THD+N)
- Übertragungsfaktor: 21 mV/Pa
- Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
- Impedanz: 100 Ohm
- Gewicht: 210 g
- Höhe: 12 cm
- Preis: 1079,– (Straßenpreis am 8.1.2020)
AK sagt:
#1 - 06.02.2021 um 12:12 Uhr
Danke Nick für den tollen Testbericht von einem der besten GMKs auf dem Markt!Ich habe das M930 neben vielen anderen GMKs mittlerweile schon 20 Jahre bei mir im "Mikrofuhrpark".Was mir immer wieder auffällt, das M930 wie auch die Röhrenvariante M990 hat die beste Auflösung unter allen mir bekannten GMKs, und beide besitzen vor allem ein sehr klares, tranparentes Klangbild, ohne zu kühl zu klingen.
Auch ist die Einhaltung der Niere für ein GMK außerordentlich gut.Gerade letztes Jahr hatte ich viele Mikrotests durchgeführt (OC818, Sony C-100, U67 RI, FLEA 49 uvm.),Bei den Mikros bis 2000€ kam nur das AT5045 (fast) an die Klarheit des M930 heran. Das AT5045 klingt in den Mitten etwas runder (Transformer), dafür klingt das M930 offener und luftiger.Ich habe mit dem M930 alles Mögliche aufgenommen, von Vocals (Male oder Female), Saiteninstrumente, Tom's, Amp, Percussion aller Art.
Bspw. Tambourine, da gehen einige Mikros gerne in die Knie und klingen verwischt, oder angezerrt, kein Problem.Auch schreibst Du richtig, das Signal lässt sich verbiegen bis zum geht nicht mehr, nicht nur EQ und Comp, auch Modulationseffekte steckt das Mikro super weg, das Signal klingt immer noch klar und verständlich.Das M930 klingt zuweilen etwas trocken in raumakustisch und trocken ausgelegten Räumen, kein Wunder bei der guten Einhaltung der Niere, das M930TS oder noch besser das M990 klingen da an Signalen etwas "saftiger".Fazit:
Dein Test hat mir sehr gut gefallen, jetzt fehlt als Tests nur noch mein Vocalliebling UM92.1s, was bei Dir ja auch immer mal als Referenz mitläuft, und das tolle und modern klingende M990 :-)Grüße
Andreas
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#1.1 - 06.02.2021 um 14:04 Uhr
Hallo Andreas,erst einmal vielen Dank für die Blumen. Bezüglich des 930 scheinen wir ja der gleichen Meinung zu sein, was angesichts dieses Mikrofons nun wirklich nicht schwer fällt. Ich musste auch breit Grinsen: Klar, das UM 92.1S ist ebenfalls ein hervorragendes Arbeitswerkzeug, das hatte ich gestern noch im Einsatz, genau wie das 5045. Auch das ist hier ja oft als Referenz zu finden.Beste Grüße
Nick
Antwort auf #1 von AK
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenAK sagt:
#1.1.1 - 06.02.2021 um 15:57 Uhr
Hallo Nick,
gerne :-)der AT5045-Test von Dir und die vielen Referenzaufnahmen hier mit anderen Mikros waren ein Grund mir das selbst auszuleihen.
Denn egal welches Mikro bei Euch getestet wurde, das AT5045 gefiel mir als Referenz oft besser als der eigentliche Mikrotestkandidat ;-)Ich hatte das AT5045 4 Wochen bei mir, egal an was, ein tolles Mikro, man merkt auch den kleinen Übertrager, der rundet ganz leicht ohne das Transienten verloren gehen, dahingehend erinnert es ein wenig an das M930TS.
Während den vier Wochen war parallel immer dass M930 angeschlossen.
Die beiden Mikros sind für mich auf einem gleichen hohen Level, das ist oft nur eine Geschmacksfrage wie das Signal den klingen soll.
Soll es eher offen und luftig frisch klingen, dann M930, oder soll es eher etwas kompakter und mit breiterem Mittenfeld klingen, dann AT5045.Zu Microtechgefell:
Der Service ist wirklich klasse bei den MGT'lern, und zudem sind das noch unglaublich nette Leute.Viele Grüße
Andreas
Antwort auf #1.1 von Nick (Redaktion Recording)
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