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MicW i-Serie Test

Tontechniker und -interessierte haben heute die Wahl, sich für Aufnahmen und Messungen eine spezialisierte Hardware-Lösung zuzulegen oder diese Aufgaben mit Smartphone oder Tablet und entsprechenden Apps zu erledigen.

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Es gibt Apps für fast alle Aufgaben und Geldbeutel. Leider sind die Mikrofone der mobilen Schlauberger nicht für anspruchsvolle tontechnische Anwendungen geeignet.
Hier setzt die chinesische Firma MicW mit ihrer i-Serie an und bietet verschiedene Mikrofone speziell für den Einsatz an Smartphones und Tablets an.
Für unseren Test wurden uns vom deutschen Vertrieb das i266, i436, i437L und i456 zur Verfügung gestellt.
#Apps und Hardware für iOS

Fotostrecke: 4 Bilder Das MicW i266 am iPhone SE

Details

Bei den vier getesteten Mikrofonen der i-Serie von MicW handelt es sich um Elektret-Kodensatormikrofone. Die Gehäuse sind aus hochwertigem, gebürstetem Edelstahl gefertigt. Sie sind mit Stecker ungefähr 5 cm lang, haben einen Durchmesser von circa 1 cm und wiegen höchstens 17 g. Mit diesen Abmessungen kann man ein solches Mikrofon wirklich in jede Tasche stecken und immer mitnehmen. Die genauen Abmessungen und weitere Details zu jedem der vier getesteten Mikrofone sind unter den Facts am Ende des Testberichts aufgeführt.

Die Testkandidaten

Das i266 ist vorgesehen für hochwertige Aufnahmen von Interviews, Vocals, Instrumenten und Livemusik. Durch seine Nierencharakteristik und seine etwas größere Membran soll es insbesondere unter schwierigen akustischen Bedingungen und bei leisen Signalen gute Ergebnisse liefern.
Die Hauptanwendung des i436 sind akustische Messungen. Zu diesem Zweck ist dieses Modell von MicW wie die meisten Messmikrofone als Druckempfänger, also mit Kugelcharakteristik, gefertigt. Vor der Auslieferung wird jedes einzelne i436 laut Hersteller kalibriert, wodurch eine Zertifizierung nach IEC 61672, dem internationalen Standard für Schallpegelmessgeräte, erreicht werden konnte.
Im i437L arbeitet die gleiche Kapsel wie im i436. Es ist also ebenfalls als Messmikrofon mit Kugelcharakteristik konzipiert, ebenfalls nach IEC 61672 zertifiziert und jedes Exemplar wird ebenfalls einzeln kalibriert . Der größte Unterschied ist der Anschluss, welcher hier als Lightning-Stecker ausgelegt ist.
Für laute Signale, Gesangs- und Musikaufnahmen soll sich laut Hersteller das i456 besonders gut eignen. Als Richtcharakteristik wurde hier eine breite Niere gewählt.

Anschlüsse

Zum Anschluss befinden sich direkt an den Mikrofonröhren Stecker, welche mit den meisten mehr oder weniger smarten Rechenknechten kompatibel sind. Bei den Mikrofonen i266, i436 und i456 sind dies 4-polige 3,5-mm-Klinken für den Kopfhörer-Anschluss.
Das i437L fällt etwas aus dem Rahmen, da es mit einer internen AD-Wandlung und einem Lightning-Stecker ausgestattet ist und so ausschließlich mit iOS-Geräten arbeitet. Leider wird das i437L am Camera Connection Kit von Apple nicht erkannt, so ist es nicht möglich gleichzeitig eine zweite Verbindung per USB, zum Beispiel zu einem hochwertigen DA-Wandler, herzustellen.

Lieferumfang

Die getesteten Mikrofone der i-Serie werden in transparenten Kunststoffboxen ausgeliefert. Während das i436 leider nur mit einer Bedienungsanleitung geliefert wird liegen den anderen Modellen der i-Serie zusätzlich jeweils passende Windschutze aus Schaumgummi bei.

Fotostrecke: 4 Bilder Das MicW i266 mit dem passenden Windschutz

Beim Kauf eines i266, i436 oder i456 hat der geneigte Anwender darüber hinaus die Wahl, das jeweilige Mikrofon im Kit mit zusätzlichem, sinnvollem Zubehör zu erwerben. Das Zubehör-Kit kann auch einzeln, ohne Mikrofon, erstanden werden.
Das i437L gibt es, wahrscheinlich auf Grund des Lightning-Anschlusses, nicht im Kit.
Die Mikrofone der i-Serie werden ohne Apps vertrieben, sind allerdings mit allen getesteten Apps, auch kostenlosen, auf iPhone und iPad kompatibel. Für die Tests habe ich den MetaRecorder von Apogee verwendet.

Die i-Serie Kits

Die Kits werden ebenfalls in einer stabilen Kunststoffbox geliefert und bestehen jeweils aus Mikrofon, einem 2 Meter langen Verlängerungskabel, einem Splitkabel, einer Halteklammer, dem Windschutz und einer multifunktionalen Transportkapsel aus Aluminium.

Fotostrecke: 3 Bilder Das MicW i266 Kit

Das Splitkabel sorgt dafür, dass gleichzeitig Mikrofon und Kopfhörer zum Monitoring angeschlossen werden können. Dabei trennt das Splitkabel die Verbindung eines eventuell im Kopfhörer verbauten Mikrofons. So wird sichergestellt, dass wirklich das MicW-Mikrofon für die Aufnahme verwendet wird und nicht das Mikrofon von zum Beispiel angeschlossenen Apple EarPods.

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Für Interviews können die MicW-Mikrofone mit der Halteklammer bequem an der Kleidung befestigt werden.

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Die Transportkapseln besitzen am oberen Ende eine circa 1 cm große Öse, in der sich ein Gummiring befindet. Mit Hilfe dieser Öse kann zum einen die Kapsel an einem Karabinerhaken zum Transport befestigt werden, zum anderen kann hier das Mikrofon hereingeschoben werden, welches dann von dem Gummiring in der Öse gehalten wird. Für diesen Fall ist die Transportkapsel am unteren Ende mit einem Gewinde ausgestattet, welches auf Standard-Mikrofonstative passt. Die Transportkapsel ist also gleichzeitig auch Mikrofonhalter – tolle Idee.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Transportkapsel mit Stativgewinde.
Kommentieren
Profilbild von Chris

Chris sagt:

#1 - 05.06.2018 um 12:36 Uhr

0

???
mal zum Verständnis: Die i4er Serie von MicW sind Go To Messmikrofone mit denen man eben mal für eine kleine Session eine Messung machen kann. Das i266 ist n bissl was besseres für Musiker die kurz mal übers Handy was einspielen wollen. Die i Serie von MicW hat mit Studiomikrofonen im professionellen Bereich überhaupt nichts zu tun! Das weiß man, wenn man sich mal mit der MicW Website auseinander setzt. Man kann und darf die Dinger doch nicht mit professionellen Mikrofonen vergleichen! Sorry, aber hier kann ich leider nur (mal wieder) den Kopf schütteln. Das Rauschen dieser Mikrofone ist quasi unrelevant, da diese eben NICHT als Studiomikrofone eingesetzt werden.
Bitte nicht böse sein, aber so was brauchts nicht zu testen! Es gibt so viele andere Dinge, aber das beim besten Willen nicht.
Ach und...was Neumann so auf deren Website schreibt ist nur teilweise richtig, da DPA und auch Earthworks bspw. Druckempfänger bauen, die Bauart bedingt bis zu 28 dBA rauschen. Die Frage ist hier auch: Wie sieht das Frequenzspektrum des Rauschens aus? Das geht nur teilweise aus der dBA Messung hervor. Und die Frage bei sochen Mikrofonen, die eben etwas mehr rauschen ist auch der jeweilige Einsatzbereich.
Also bitte...solche Mikrofone mit Studiomikrofonen zu vergleichen, obwohl sie für diesen Zweck nie konzipiert wurden ist für mich einfach unverständlich.HughChris

    Profilbild von Nick (Redaktion Recording)

    Nick (Redaktion Recording) sagt:

    #1.1 - 05.06.2018 um 14:41 Uhr

    0

    Hallo Chris,ja, i436 und i437L sind Messmikrofone, das schreibt der Autor ja im Text auch. Und es ist richtig, dass bei Messmikrofonen andere Dinge im Fokus stehen als das Rauschen – das ist der altbekannte Konflikt mit der Membrangröße. Allerdings: Der dänische Hersteller DPA beispielsweise hat sein Dasein damit begonnen, dass Tontechniker begonnen haben, mit den Brüel&Kjær-Messmikros aufzunehmen. Soweit ich weiß, ist das DPA 4006 nichts weiter als ein Messmikrofon. Es geht also tatsächlich deutlich besser (wenn auch ganz deutlich teurer). MicW i266 und i456 allerdings werden aktiv zur Musikaufnahme beworben. Auf http://www.mic-w.com gibt es dazu Bilder mit einer Akustikgitarre und Texte wie "The i456 is a wide cardioid microphone for general purpose audio recording. Use it as a high quality, high performance alternative…" und "The i266 is a high sensitivity cardioid microphone recommended for dedicated, high quality sound recording.". Und natürlich überprüfen wir als Magazin für Musiker und Tontechniker die Produkte auf ihre Anwendungsfelder. Ein hohes Eigenrauschen spricht prinzipiell erst einmal gegen einen Kauf, auch wenn es bei tatsächlichen Messmikros, wie Du richtig darstellst, wirklich nicht Priorität hat. Es anzusprechen und darauf hinzuweisen, dass dies bei Audioaufnahmen problematisch ist, halte ich für absolut legitim. Daher ist es auch gut, dass der Autor zur Verdeutlichung explizit "Studiomikrofone" zitiert hat – denn die i-Serie sind nun wirklich keine (wenn auch das " recommended for dedicated, high quality sound recording" aus dem MicW-Werbetext so etwas bei den beiden letztgenannten Mikros suggeriert…). Vollkommen Recht hast Du auf jeden Fall bei der Art des Rauschens, denn da wird es erst richtig interessant und das findet man nicht im Zahlenwerk… Insgesamt finde ich die Mikros aber durchaus interessant – gerade aufgrund der geringen Baugröße und des kleinen Preises. Für "in der Tasche dabeihaben" und um bessere Ergebnisse erzielen können als mit dem iPhone-Mikro lege ich mir vielleicht auch eines zu. Aber (Du errätst es sicherlich…) eher das i456 als eines der anderen 4er…Beste Grüße
    Nick

    +1
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