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Mikme Microphone blackgold 16GB Test

Praxis

Auspacken und loslegen?

Mikme Microphone auspacken, den großen Knopf da oben drücken, mit dem man das Mikro sicher aktiviert … nichts tut sich. Hm. Lange drücken! Nichts tut sich. Ok, der Akku ist bestimmt nicht geladen. USB-Kabel dran. Nichts tut sich. Na gut: Ich schaue das Tutorialvideo. Aha: Mikme umdrehen, den kleinen linken Taster lange drücken, dann geht das Ding an. Einfach einmal den großen Taster auf der Oberseite drücken, schon nimmt das Ding auf. Es blinkt kurz, wenn ich reinspreche. Das wird ein Clip sein. Ich muss also den Pegel einstellen. Wo geht das nun wieder? 

Fotostrecke: 2 Bilder Plus und Minus kann man irgendwie verstehen. Aber ist das Mic Gain oder Kopfhörerlevel? Oder kann man das umschalten? Und was bedeuten die Taster und LEDs links? Statt Trial and Error ist hier der Blick ins Manual oder Tutorial-Video angesagt.

Schade, aber nicht wirklich schlimm: „Kommt noch“

Ich schnappe mir den Sänger Chul-Min und gehe mit ihm zum Recorden nach draußen. Die Einrichtung des kleinen Mikrofonschächtelchens gelingt flott, die App liefert die notwendigen Parameter im schnellen Zugriff. Es ist zwar direkt die Aufnahme möglich, auch Overdubs sind problemlos, ein kleiner Playback-Track für Chul-Min muss aber ungenutzt bleiben: Das geht in der aktuellen Version der App nicht. Auf Nachfrage war aber zu erfahren, dass diese Option zu späterem Zeitpunkt integriert wird. Das halte ich auch für absolut notwendig, denn sonst bleibt eine der coolsten Möglichkeiten des Mikme ungenutzt. Wie cool ist es denn bitte, während man im Auto im Stau steht, in inspirierender Umgebung in der Natur oder einfach dort, wo man feststellt, dass der Sound hervorragend geeignet ist, mit dem Aufnehmen von Vocal-Tracks loszulegen? Das war jetzt zwar eine rhetorische Frage, aber ich will sie trotzdem beantworten: Das ist ziemlich cool! Der aktuelle Workaround sieht leider so aus, dass man einen derartigen Track über den Lautsprecher von Smartphone und Co. mit dem Mikme aufnimmt und dann dazu Overdubs erstellt. Aber schon klar: Richtig genial würde es werden, wenn man das Mikme mit kleinen DAW-Apps benutzen würde oder für sein investiertes Geld ein handliches USB-Mikrofon erhält, das auch gleich die Monitoring-Aufgabe mit abfrühstückt. Nur leider geht das nicht. Allerdings ist immerhin in Planung, das Mikme mit einem Update class-compliant werden zu lassen. 

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Klang: top!

Optisch ist das Mikme vielleicht nicht das, was man von einem Studiomikrofon erwartet, klanglich liefert es aber genau das: Der Sound ist voll und detailliert, der Nahbesprechungseffekt ist – endlich bei einem mobilen Device! – so, wie man es von typischen Großmembranern her kennt und oft für Sprache und Gesang benötigt. Klasse! Prinzipiell ist der Sound modern ausgerichtet, kurze Konsonanten werden leicht angedickt, für meinen Geschmack dürfte es gerne ein Stück weniger scharf sein. Nicht unwichtig für ein Mobilmikrofon, vor welchem man im Gegensatz zum Studio nur selten einen Vokalisten festtackern können wird, damit der Sweet Spot ausreichend groß ist. Die Ausblendung von der Rückseite ist in Ordnung, die Klangfärbungen von nahe der Off-Axis eintreffendem Schall halten sich in angenehmen Grenzen. Gut gewählt ist der Punkt, ab dem das Mikme vor möglichem Clipping warnt. Das rote Blinken des Main Buttons erscheint nicht erst, wenn es zu spät ist. Eine schaltbare „Clip Hold“-Funktion fände ich aber gut, die anzeigt, dass es in der letzten Aufnahme Clips gegeben hat. Nicht immer hat man schließlich die Oberseite des Mikrofons im Blick, während man aufzeichnet. 

Audio Samples
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Erstes Recording im Wald Waldatmo mit Bach Mikme Studio 10 cm Mikme Studio 30 cm MXL Blizzard 10 cm MXL Blizzard 30 cm Mojave MA-201FET 10 cm

Vorsicht

Diese bei Großmembranern noch nie in diesem Maße dagewesene Freiheit hat zur Folge, dass man auch mal unübliche Aufstellorte ausprobieren wird. Was in der Außenwelt hervorragend funktioniert, kann in geschlossenen Räumen problematisch werden: Allzu große Nähe zu Netzteilen, Leuchtstoffröhren und anderen Störquellen quittiert das Mikme mit einem Brummen im Signalweg. Es ist demnach oft notwendig, den Kopfhörerausgang zu verwenden, um das Signal zu kontrollieren. Übrigens lässt sich über einen langen Klick auf den großen Haupttaster das zuletzt aufgenommene File direkt abhören.

Fotostrecke: 6 Bilder Über die App ist alles direkt im Zugriff – und kinderleicht zu bedienen.

Video ist ohne Zutun synchron

Schön ist in jedem Fall die Möglichkeit, ein Video mit dem iOS-Gerät zu erstellen und das Signal des Mikme direkt dazu synchronisiert zu haben. Einfache Editingfunktionen und sogar Audioeffekte sind ein netter Zusatz. Sicher, die App darf gerne (und wird) noch an Funktionsumfang zunehmen. Momentan ist es beispielsweise noch so, dass mit Horizontalausrichtung beim Videofilmen die Bedienelemente auf dem Touchscreen vertikal ausgerichtet bleiben. Das sind aber Kinderkrankheiten, die ein junges Unternehmen mit begrenzter Manpower nicht in einer Nacht ausbügeln kann. Das sollte man als User also nachsehen.
Nachfolgend seht ihr ein Video, indem zunächst mit dem iPhone aufgenommen wurde – automatisch synchron. Danach (0:42) seht ihr Sänger Chul-Min und mich im Wald. Das wurde mit einer “großen” Kamera gefilmt und nachträglich synchronisiert. Dort sieht man deswegen auch, wie das Mikme in den Aufnahmemodus geschaltet wird.

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