Praxis
Die mit Plastikscheiben unterlegten Spannschrauben sind allesamt vorgefettet, und so lassen sich die Felle ohne Hindernisse schnell auf Spannung bringen. Im Werk wurden die Felle lediglich aufgezogen und der Snare-Teppich montiert, die Snare ist also nicht vorgestimmt. Für die optimale Teppichansprache spanne ich das Resonanzfell recht straff. Um den gesamten tonalen Umfang der Trommel zu bewerten, beginne ich den Praxistest mit der tiefstmöglichen Stimmung. Nachdem ich alle Schrauben so weit es geht mit dem Finger angezogen habe, lässt sich die Snare überraschend gut gleichmäßig stimmen.
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Mehr InformationenTiefe Stimmung
In tiefer Stimmung liefert die Power Brass Snare einen präsenten, metallischen Ton, der sich in offener Stimmung gerade für Rockmusik gut eignet. Dazu verfügt die Trommel ohne jegliche Dämpfung über ein ausgewogenes Sustain. Die Teppichansprache ist für ein so günstiges Instrument überraschend gut, lediglich raschelt der Teppich für meinen Geschmack etwas zu lange nach, was sich auch durch höhere Spannung nicht wirklich verändern lässt. Einziges wirkliches Manko ist in dieser Stimmung aber der eindeutig fehlende „Bauch“ der Snare. Gerade in den tiefen Lagen erhofft man sich von einem Metallkessel einen satten, fetten Sound, den ich in dieser Stimmung vermisse. Sicherlich hat das auch mit den sehr dünnen Fellen zu tun. Auch bei heftiger Dämpfung mit dem Snareweight in Kombination mit den dicksten Lederdämpfern kommt kein wirklich satter, nasser Sound zustande.
Mittlere Stimmung
Um der Snare weitere Klänge zu entlocken, drehe ich die Stimmschrauben nun schrittweise etwas höher. In den mittleren Lagen zeigt die Snare wesentlich besser, was sie unter der Haube hat, und der Kessel offenbart einen eigentlich an hochwertigere Snares erinnernden charaktervollen Messington ohne jegliche Dissonanzen. Dabei klingt er im ungedämpften Zustand offen und lebendig, was beim Blick auf das Preisschild durchaus überraschend ist. Eine angenehme Mischung aus Ton und Attack verbindet sich mit einer mittleren Lautstärke zu einem Snaresound, der in vielen musikalischen Situationen eine gute Figur machen wird. Durch die minderwertigen Felle dürften allerdings die Tage dieses guten Sounds vor allem bei Heavy Hittern gezählt sein.
Hohe Stimmung
Mit weiter erhöhter Fellspannung bekommt die Snare einen präsenten, durchdringenden Sound mit viel Attack. Vor allem bei Rimshots wird der scharfe Kesselton sehr deutlich und hat damit das Potenzial, sich durch jede noch so dicke Gitarrenwand zu schneiden. Im ungedämpften Zustand werden helle, aber nicht zu vordergründige Obertöne deutlich, die für den Drumsound im Funk und Soul stilprägend sind. Dabei lassen sich durch die zehn Stimmschrauben im Finetuning jegliche Dissonanzen verhindern. Die Teppichansprache ist in dieser Stimmung eindeutig am sensibelsten und ermöglicht damit die präzise Ausführung von Rolls, die dank des guten Rebounds spielend leicht von der Hand gehen.
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Werksfell gegen Markenfell getauscht
Die angesprochenen dünnen Werksfelle haben natürlich einen wesentlichen Einfluss auf das Klangresultat der Snare. Wechselt man nun das Schlagfell gegen ein hochwertiges Fell, wird die Trommel nochmal deutlich aufgewertet. Im Folgenden hört ihr die Snare in mittlerer Stimmung mit einem Remo Ambassador Fell und einem Streifen Gaffa zur Dämpfung. Durch den Fellwechsel bekommt die Snare sofort mehr Volumen und einen volleren Ton. Beim Kauf der Power Brass Snare lohnt es sich also durchaus, direkt ein hochwertiges Schlagfell mitzubestellen, um der Trommel ihr gesamtes klangliches Potenzial zu entlocken.
Joel Nkuka sagt:
#1 - 10.06.2019 um 14:25 Uhr
Wie groß ist der Abstand zwischen den strainer Löchern?
bonedo Chris sagt:
#1.1 - 11.06.2019 um 08:11 Uhr
Hi Joel, laut ST Drums sind es 35mm. Schöne Grüße Chris
Antwort auf #1 von Joel Nkuka
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenKnecht ruprecht sagt:
#2 - 21.04.2023 um 07:19 Uhr
klanglich und verarbeitungstechnisch kommt diese snare den pearl utility Produkten sehr nahe.also gut!Aber warum erst schlechte statt bessere werksfelle aufziehen und beim endpreis 20 Euro höher gehen?größtes manko:die materialvergeudung.