Praxis
Klare Sache: Die Aluminators klingen richtig gut
Im Einsatz können die beiden Test-Snares überzeugen. Es beginnt beim sehr geringen Gewicht und der daraus resultierenden Rücken- und Transportfreundlichkeit. Die einfache Ausstattung zahlt sich aber nicht nur dank eingesparter Kilos aus, sondern auch im Handling. 16 Spannschrauben lassen sich eben schneller drehen als 20, und die schlichte, aber funktionale Abhebung wirft keinerlei Fragen auf. Sie gehört zwar nicht zu den superweich und „smooth“ laufenden Varianten, tut ihren Dienst aber zuverlässig und verstellt sich auch bei harter Spielweise nicht. Das Wichtigste ist aber natürlich der Sound, und der kann recht mühelos mit wesentlich teureren Modellen mithalten. Beide Größen klingen schon mit der Werksausstattung sehr ausgewogen und „alu-typisch“. Die, nicht durch Sicken stabilisierten, Kessel erzeugen tendenziell weiche, unaufdringliche, aber gleichzeitig sehr volle Sounds über einen weiten Stimmbereich. Ich habe euch die Aluminators in jeweils vier Stimmungen aufgenommen. Auch was ein Wechsel auf hochwertige Verschleißteile bringt, könnt ihr im letzten Part des Praxisteils hören.
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Mehr InformationenHohe Stimmung
Beide Snares erzeugen bei hohen Fellspannungen den typischen, trockenen, aber trotzdem lebendigen Aluminium-Sound, den man von vielen klassischen Vorbildern her kennt. Funky und artikuliert geht es dabei auch beim tieferen 6,5 Zoll-Modell zu. Dass günstige No-Name-Felle montiert sind, fällt zunächst kaum ins Gewicht, die billigen Teppiche schränken allerdings die Ansprache etwas ein.
Mittelhohe Stimmung
Dass die Testobjekte über ordentlich Volumen verfügen, erahnt, wer sie, ausgehend von hohen Stimmungen, langsam etwas tiefer dreht. Wie erwartet, tritt der Kesselton stärker in den Vordergrund, gleichzeitig wird der Anschlag breiter und saftiger. Das Schöne an dieser Charakteristik ist, dass die Snares kaum Dämpfung benötigen. Im Kontext mit anderen Instrument ergibt sich so ein großer, luftiger Snaresound, der wenig Bearbeitung benötigt. Hier zeigt sich wieder einmal, warum Aluminium ein so beliebtes Kesselmaterial ist.
Mittlere Stimmung
Im mittleren Stimmbereich wird besonders die tiefere der beiden „Aluminatoren“ richtig fett im Klang. Gleichzeitig behält sie ihre kontrollierte Lebendigkeit bei und wirkt dadurch auch in lauterer Musik immer noch präsent. Aber auch die 5,5er klingt sehr angenehm und fällt nicht durch übermäßiges Jammern auf, was bei manch anderen Kesselmaterialien in tieferen Stimmungen den Griff zu Dämpfungsutensilien erfordert.
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Sehr tiefe Stimmung
Platschige, nasse Klänge gibt es bei beiden Testmodellen, wenn die Stimmschrauben nochmals um eine halbe Umdrehung gelöst werden. Hier zeigt sich allerdings auch, dass die Kessel nicht über Sicken verfügen und daher über einen eher tiefen, leicht wabernden Ton verfügen, wenn man die Trommeln sehr tief stimmt. Auch die schlichten Werksfelle kommen hier an ihre Grenzen. Die meisten Drummer dürften derartige Tunings aber sowieso als Grundlage für verschieden intensive Dämpfungen nutzen, und dann sind all die balladigen, elektronisch oder retromäßig angehauchten Sounds möglich, die aktuell so angesagt sind.
Markenfelle und ein hochwertiger Teppich auf der 6,5er
Insgesamt gefallen mir die Ergebnisse mit den günstigen Serien-Verschleißteilen schon wirklich gut. Trotzdem bestücke ich das 6,5 Zoll tiefe Modell zum Vergleich noch einmal mit Remo Ambassador USA Standardfellen sowie einem Canopus Vintage Dry Teppich, um heraus zu finden, ob klanglich noch mehr geht. Die Antwort lautet: Ja! Die Trommel klingt in allen Stimmungen straffer und präsenter. Gleichzeitig verhelfen die Canopus Teppiche den Snares zu einem fetteren Kesselton und einer besser integrierten Ansprache. Vor allem ist es aber möglich, die Teppichspannungen geringer einzustellen, ohne dass die Spiralen beginnen, unkontrolliert vor sich hin zu singen. Insgesamt bringt der Austausch die beiden Snares klanglich auf ein Niveau, auf welchem sie sich problemlos mit teuren Markenmodellen messen lassen können. Ich habe euch hier einen Vergleich in mittelhoher Stimmung aufgenommen, zunächst mit der Werksbestückung, anschließend mit den hochwertigen Verschleißteilen.