Millenium B20 Becken Test

Praxis

Gutes Material = guter Sound?

Hören wir uns zunächst die 14“ Hi-Hat des B20-Beckensatzes an. Der Chicksound ist, wie der Gesamtcharakter der Hi-Hats, eher hell und etwas metallisch, dabei schließen die Becken im geschlossenen Zustand sehr gut aufeinander ab. Sowohl in geschlossener, als auch in halb geöffneter Spielweise lassen sich alle Bewegungen nahtlos und ohne Mühe umsetzen. Leicht geöffnet geht es dann aber schnell zur Sache, die Becken sind also nichts für Leisetreter! Allerdings sind sie für mein Empfinden nicht lauter als beispielsweise Zultans 14“ Rockbeat-Variante. Wer etwas mehr Wert auf Durchsetzungsvermögen als auf Wärme legt, könnte mit diesen Hi-Hats aber durchaus glücklich werden.

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14″ Hi-Hat, solo und im Set

Die drei Crashes und das Splash 

Die beiden Crashes in 16 und 18 Zoll sind auf jeden Fall universeller einsetzbar, was unter anderem am sehr gut gewählten Gewicht liegt. Besonders das 16“ spricht explosiv an und entfaltet gleichzeitig einen für seine Größe sehr vollen und breiten Sound, auch hier überwiegen die hellen Anteile im Gesamtklang. Das 18“ Modell ist etwas tiefer angesiedelt und bildet tonal einen stimmigen Kontrast. Es spricht ebenfalls sehr leicht an, geht aber beim vollen Crashsignal nicht ganz so stark auf.
Das 14“ Crash wirkt tonal eher wie ein größer dimensioniertes Splashbecken, es klingt sehr hell mit ganz leicht trashigen Frequenzen, durch seine schnelle und volle Klangentfaltung eignet es sich optimal für kurze und prägnante Akzente. Das 12“ Splash spricht ebenfalls blitzschnell an. Auch hier muss ich mir beim Betrachten des Preisschildes wieder die Augen bzw. Ohren reiben, denn es klingt wesentlich „teurer“ und facettenreicher als erwartet. Im Gegensatz zu den drei Crashbecken ist es allerdings von der Gesamtentfaltung hörbar leiser, so wäre es zum Beispiel auch für den Einsatz in akustisch delikaten Situationen oder als Ergänzung zu einem Cajon-Setup prädestiniert. 
Meines Erachtens können sich alle Becken mit Exemplaren messen lassen, die preislich zwei bis drei Klassen höher angesiedelt sind, zudem sind sie – abgesehen von sehr lautem Rock, Metal oder Punk – sehr vielseitig und stilübergreifend einsetzbar. 

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16″ Crash, solo und im Set 18″ Crash, solo und im Set 14″ Crash, solo und im Set 12″ Splash, solo und im Set Alle drei Crashes und Splash im Set

Das 20“ Ride

Gute Allroundtauglichkeit zeichnet das 20“ Ride aus, das nebenbei auch akzeptable Crash-Eigenschaften bietet. Der Stockaufschlag klingt silbrig-hell und wird unterfüttert von einem dunklen Soundspektrum. Geht es etwas stärker zur Sache, wird der Flächenklang allerdings recht schnell etwas unpräzise. Für Freunde von streng getrennten, eher pingigen Flächensounds wäre dieses Becken daher nicht die erste Wahl. Streut man während eines Ridepatterns vereinzelte Crashakzente ein, so rauschen diese kurz auf, verklingen aber schnell wieder. Eine sehr gute Figur macht das Becken, wenn man es in Viertelnoten durchgehend crasht. Damit ist es in lauteren Musikrichtungen wie Grunge hervorragend einsetzbar. Leider bleibt der Kuppensound etwas hinter den Erwartungen zurück, denn er klingt nicht so kräftig, wie es die Größe der Kuppe vermuten ließe.

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20″ Ride, solo und im Set 20″ Ride, 16″ Crash und 14″ Hi-Hat im Set

Die beiden Chinas in 16“ und 18“

Die beiden Chinas erklingen mit mehr „Käsch“ als „Käng“, sie gehen bei Schlägen auf den Rand sehr schnell auf, trotzdem sind sie in der Lage, einen nachhaltigen Eindruck im Gehörgang zu hinterlassen. Für schnelle und kurze Akzente in etwas lauteren Umgebungen sind sie also ideal. Umgedreht lassen sich auch etwas sanftere, exotische anmutende Ride- und Crashklänge hervorlocken. Beide Becken sind aber weder das typisch brachiale Heavy-Metal-China, noch das ultraweich klingende Jazzmodell. 

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16″ China, solo und im Set 18″ China, solo und im Set 16″ China, upside down im Set 18″ China, upside down im Set China Groove mit beiden Modellen
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Knecht ruprecht sagt:

#1 - 18.03.2023 um 21:44 Uhr

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gute billigbecken!Wahrscheinlich die besten unter vielen.hh und China fallen klanglich aber ab.

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