Millenium HL3 Test

DETAILS

Ich nenne es mal das ‚Schlagzeugerbesteck‘, denn in der Regel hat jeder von uns mindestens diese Ausstattung im Proberaum, auf der Bühne oder im Studio: Hihat, Crash und Ride. Insofern ist man mit der 14“ Hihat, dem 16“ Crash und dem 20“ Ride aus dem Millenium HL3-Beckenset fürs Erste komplett ausgerüstet. Diese Messingbecken kommen in einem recht schmucklosen und gänzlich unbeschrifteten Karton, der rein optisch nicht erahnen lässt, was er in seinem Inneren verbirgt. Dort liegen die Becken einigermaßen gut geschützt zwischen Luftpolstertaschen und eigens angefertigten Pappschablonen, mit deren Hilfe die Becken in der Mitte des Kartons gehalten werden. Dank dieser Schablonen eckt keines am Rand des Kartons an und überlebt so auch härtere Stöße von außen ohne Macken. Die Becken selbst sind noch einmal einzeln in passende Plastikhüllen verpackt. Bevor die Ohren über den Klang entscheiden, haben die Augen bereits das erste Urteil gefällt: Die Verpackung passt und die Becken selbst zeigen sich in einer schönen, tiefen Messingfarbe und schimmern bei dezentem Lichteinfall golden.
Ein absolut schnörkelloser Schriftzug verrät mir, dass ich das Millenium 16“ Crash in Händen halte. Am Design wurde deutlich gespart – ich hoffe, das kommt nachher dem Klang zugute. Eigentlich optisch makellos zeigt lediglich die Hihat am inneren Rand leicht stumpfe Flecken, an denen offensichtlich nicht gut genug poliert wurde.Die Becken sind mitteldick, maschinell abgedreht und gehämmert. Das ist am symmetrischen Muster der Hämmerung gut zu erkennen.

Die Kuppen der Becken sind mit einem Rillenabstand von ca. 2 mm feiner abgedreht als der Body, der sich sehr exakt verarbeitet mit 2 mm breiten Rillen in einem Abstand von 4 mm zeigt. Die Wölbung ist medium bis flach, was bereits einen recht tiefen Pitch der Becken erahnen lässt. Der Beckenrand (ca. 1cm bei allen vier Becken) ist nicht abgedreht, was den Becken an dieser Stelle ein sinnvolles Plus an Stabilität verleiht. Allerdings beeinflusst diese Verstärkung auch ihr Schwingungsverhalten, da die Rillen die übertragene Energie (wenn man das Becken spielt/schlägt) nicht gleichmäßig bis ans Ende des Beckens transportieren können.
Mit 1950 Gramm für das Ride, 910 für das Crash und insgesamt 1610 für die Hihat-Becken ist das Gesamtgewicht des Sets äußerst angenehm und schont beim Transport die Oberarmmuskulatur. Trotz geringem Gewicht macht das Set einen stabilen, vielleicht sogar etwas steifen Eindruck. Ein guter Zeitpunkt, um Ohr und Gefühl weitere Entscheidungen treffen zu lassen.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.