Millenium HPA IN EAR Test

Praxis

Der Millenium Kopfhörerverstärker wird in einem stabilen Karton geliefert. Zum erworbenen Zubehör gehören ein Netzteil, eine Batterie sowie eine englische Bedienungsanleitung. Die Inbetriebnahme ist sehr einfach und die Anschlüsse sind alle über einen weißen Siebdruck auf der schwarz eloxierten Oberfläche gut lesbar.

Wir speisen den Verstärker über zwei Linesignale aus einen Monitormischpult. Zwei mal 50 Milliwatt können dabei ganz schön laut sein, stellen wir gleich nach dem ersten Tests fest. Sie werden sauber und verzerrungsfrei an den angeschlossenen Kopfhörer weitergegeben und die Miniklinke auf der Frontseite sitzt auch bei einem schweren Ringelkabel am Kopfhörer erstaunlich gut und fest. Der Frequenzgang ist sehr gerade und der HPA verstärkt das Audiosignal unverfälscht und unverfärbt in einem ausreichenden Maße. Der Sound bleibt schön durchsichtig, so unser Urteil.

Millenium_HPA_05FIN

Tests mit unterschiedlichen Kopfhörern und natürlich unterschiedlichen Audioquellen ergaben die gleichen qualitativen Ergebnisse. Man darf aber natürlich die Eingänge nicht mit einem zu hohen Pegel überfahren. Ab +5 dB Eingangspegel geht das Signal dann langsam in die Knie und die ersten Verzerrungen sind hörbar. Leider gibt es keinen einfachen Limiter am Eingang des Gerätes. Die Leistung des Verstärkers wird über eine Spannung aus einem externen Netzteils mit 9 Volt und 300 mA geliefert. Es reicht aus, um dem Kopfhörerverstärker genügend Leistung auch zum Dauerbetrieb zu liefern. Diese Zeit ist natürlich bei einem Batteriebetrieb begrenzt und nach einem langen Arbeitstag im Studio muss man für Ersatz sorgen. Das geht natürlich auch mit aufladbaren Akkus, man ist aber zeitlich dann noch weiter eingeschränkt: Akkus können aus technischen Gründen nicht die Energie speichern, die normale handelsübliche Batterien liefern. Es gibt aber qualitativ sehr große Unterschiede, die oft auch schon am Preis der Zellen erkennbar sind.
Beim Einschalten des HPA entsteht ein unschöner lauter Einschaltknacks, der auch bei zugedrehtem Lautstärkeregler in die angeschlossenen Kopfhörer übertragen werden. So kann es zum Beispiel nach Stromausfällen zu unangenehmen Knackern in den Kopfhören bei erneutem Einschalten der Netzversorgung kommen. Der Einbau eines kleinen Relais mit einer Einschaltverzögerung könnte hier zum notwendigen Gehörschutz beitragen. Auch bei reinem Batteriebetrieb tritt dieses Störgeräusch auf! Man sollte im Betrieb also zuerst den Verstärker einschalten und erst dann die Kopfhörer auf- oder einsetzen. Mir persönlich fehlt an dem “kleinen Schwarzen“ eine Clipanzeige und vielleicht auch ein integrierter einfacher Limiter, der die Ohren vor ungewollten lauten Schallereignissen schützen kann.
Das Netzteil für den HPA ist in einer normalen Schukosteckdose etwas wackelig platziert und sollte am besten über Verteiler versorgt werden, die über die schmalen Eurostecker-Typ C (CEE 7/16) Buchsen verfügen. Fällt diese Netzverbindung aus, kann sich der Kopfhörerverstärker seine Spannung automatisch aus dem 9-Volt-Block holen. Es kommt aber auch in diesem Fall am Ausgang zu einem unangenehmen Umschaltknacks im Kopfhörer.

Für einen sicheren Betrieb im Livegeschäft gäbe es noch ein paar kleine Wünsche. Beispielsweise eine Klemme, die das Kabel des Netzteilstecker bei Zugbelastung schützt und eine Möglichkeit, das Kopfhörerkabel zusätzlich am HPA zu befestigen, damit die Last nicht alleine von der Ausgangsbuchse getragen wird. Diese geht sonst schnell kaputt. Ein praktisches Sonderzubehör wäre sicherlich eine Gürtelklammer, mit der man den Verstärker am Körper tragen könnte. Vielleicht gibt es aber so etwas auch schon auf dem großen Zubehörmarkt.

In der Bedienungsanleitung steht ein etwas provokativer Satz: „ Much better Sound than wireless in ear system“. Das kann ich aus meiner Arbeitspraxis allerdings nicht bestätigen. Mit einem technisch hochwertigen Drahtlossystem und angeschlossenen Zwei- oder Dreiwege-In-Ears ist man heute sehr gut bedient und wir können viele Künstler verstehen, die die Freiheit der Bewegung auf der Bühne ohne Kabel sehr genießen. Dabei muss man aber keine klanglichen Einbussen mehr hinnehmen! Selbstverständlich ist aber alles eine Frage der verwendeten Technik.

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marks sagt:

#1 - 01.09.2011 um 15:27 Uhr

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Genau sowas brauche ich! :)
kann man mir nur bitte sagen, was genau für Kabel man für die Eingänge braucht.
Danke schon mal!

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