Millenium MPS-750X Pro E-Drum Mesh Set Test

Mit dem Millenium MPS-750X Pro Mesh E-Drum Set präsentiert die Thomann-Hausmarke eine Weiterentwicklung des MPS-750X (ohne den Zusatz „Pro“) und will mit dem aktuellen Modell vor allem diejenigen Drummer ansprechen, die Wert auf einen traditionellen Schlagzeug-Look legen. So ist das Pro-Modell mit Holzkesseln ausgestattet, die in ihren Dimensionen einem typischen Jazz-Drumset ähneln, aber mit Mesh Heads und Triggerelementen bestückt sind. Dazu gibt’s sogar noch einen kompletten Hardwaresatz, der das für die meisten E-Drumsets obligatorische Rack überflüssig macht.

Komplett ausgestattetes E-Drumset im Akustik-Look: das Millenium MPS-750X Pro.
Komplett ausgestattetes E-Drumset im Akustik-Look: das Millenium MPS-750X Pro.

Millenium MPS-750X Pro E-Drum Mesh Set – das Wichtigste in Kürze

  • E-Drum Set im Look eines Akustik-Drumsets
  • Doppellagige Mesh Heads auf allen Trommeln
  • Soundmodul mit 697 Sounds und 40 Drumkits
  • Fader zur Kontrolle der Lautstärken und Effekte
  • Bluetooth-Funktion
  • Lieferung inklusive Hardwarepaket

Neben der interessanten Optik kann das MPS-750X Pro auch mit beeindruckenden inneren Werten aufwarten: knapp 700 Sounds, 40 Drumkits, 55 Play-Along-Songs… das ist schon eine ganze Menge, und obendrauf gibt’s noch eine Bluetooth-Funktion und sechs Fader, mit denen Lautstärken und Effekte am Modul gesteuert werden können. Ob das Kit auch klanglich überzeugen kann, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Optisch kann das MPS-750X Pro punkten

Alle vier Trommeln des Millenium MPS-750X Pro verfügen über herkömmliche Holzkessel, deren Durchmesser 18 Zoll bei der Bassdrum, 10, 12 und 14 Zoll bei den Toms und 13 Zoll bei der Snaredrum betragen. Von außen weisen lediglich die Klinkenbuchsen darauf hin, dass es sich um ein E-Drumset handelt. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Mesh Heads werden mit herkömmlichen Stimmschrauben gespannt.

Millenium behauptet zwar, dass die Gummioberflächen der Cymbal Pads „voll bespielbar“ sind, allerdings trifft dies nur eingeschränkt zu. Außerhalb des durch einen Streifen markierten Bereiches wird der Sound beim Ride- und Crash Pad deutlich leiser.

Zum Lieferumfang gehört auch ein komplettes Hardwarepaket. Leider lassen sich die Rohre der Beckenständer und der Tomhalterung auch bei fest angezogenen Schrauben noch verdrehen. Somit ist man auf die an den Rohren installierten Memory Clamps, die zusätzlichen Halt geben, dringend angewiesen.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Cymbal Pads verfügen über robuste Gummispielflächen…

Das MPS-750X Pro Modul bietet eine Menge Features

Das Modul ist mit sechs Fadern ausgestattet, mit denen spontan Anpassungen der Lautstärke, des Equalizers und der Effektintensität vorgenommen werden können. Das etwas billig wirkende Jog Wheel verursacht leider beim Drehen leichte Schleifgeräusche. Die insgesamt knapp 700 Sounds sind voll editierbar (Tonhöhe, EQ, Effekte). Übrigens ist, wie auch schon im Test zum MPS-750X angemerkt, der Distortion-Effekt nicht aktivierbar. Zum Üben stehen 55 Play-Along Songs bereit, mithilfe der Bluetooth-Funktion ist es darüber hinaus möglich, ohne Verkabelung zu den eigenen Lieblingssongs vom Smartphone zu trommeln.

Die Anschlüsse auf der Rückseite beinhalten neben einem USB Port zur Verbindung mit einem Rechner und einem Line In (für externe Zuspielgeräte) auch zwei Anschlüsse für zusätzliche Pads.  

Fotostrecke: 3 Bilder Die Funktionstasten des Moduls sind beleuchtet.

So klingt das Millenium MPS-750X Pro

Die zweilagigen Mesh Heads spielen sich angenehm, ebenso wie die relativ schweren Beckenpads. Obwohl die drei Spielzonen des Ride Pads sauber voneinander getrennt sind, klingen die Übergänge zwischen den Zonen aber längst nicht so homogen wie bei höherpreisigen Kits. Beim Dual Zone Snare Pad erklingt am Rand je nach Anschlagstärke ein Rimclick- oder Rimshot-Sound, was bei Rimclicks eine sehr kontrollierte Spielweise erfordert. Das Bassdrum-Pedal macht seinen Job ordentlich, allerdings dürfte der Filzschlägel langfristig zu einem Abrieb der Mesh-Oberfläche führen und sollte daher gegen ein Modell aus Kunststoff getauscht werden.

Bei näherem Hinsehen erkennt man die Sparkle-Optik auf den Trommeln.
Bei näherem Hinsehen erkennt man die Sparkle-Optik auf den Trommeln.

Im Folgenden sind einige der 20 Preset Kits sowie Soundfiles der Einzelinstrumente zu hören:

Audio Samples
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Standard Kit Brush Kit Utopia Kit Latin Kit Mario Kit Impulse Kit Snare solo Toms solo Hi-Hat und Becken solo

Noch mehr Kits gibt es im folgenden Video zu hören:

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Mehr Informationen

Die Sounds erfüllen keine hohen Ansprüche

Die Sounds des MPS-750X Pro sind identisch mit denjenigen des 300 Euro günstigeren Standardmodells und entsprechen in ihrer Qualität dessen Preisklasse. Das Ansprechverhalten der Pads ist gut, allerdings bleiben gegenüber der großen Auswahl an Sounds die klanglichen Nuancen etwas auf der Strecke, was ein wirklich ausdrucksstarkes Spiel erschwert. 

Die Geschwindigkeit der Signalverarbeitung, welche sich in der Zeitspanne zwischen Anschlag und erklingendem Sound (Latenz, siehe folgende Grafik) äußert, ist mit neun Millisekunden noch akzeptabel und für die meisten sicher kaum spürbar. 

Latenz des MPS-750X Pro in grafischer Darstellung.
Latenz des MPS-750X Pro in grafischer Darstellung.

FAZIT

Das Millenium MPS-750X Pro E-Drumset bietet eine große Anzahl an Sounds und Play-Along Tracks und entspricht äußerlich einem Akustik-Drumkit – was interessant für all diejenigen ist, die Wert auf eine traditionelle Optik legen, aber gleichzeitig flexibel mit elektronischen Sounds arbeiten wollen. Wer allerdings maximale klangliche Authentizität anstrebt, muss sich eher in der E-Drum-Oberklasse umschauen und deutlich tiefer in die Tasche greifen, denn von der Dynamik und klanglichen Tiefe eines akustischen Schlagzeugs ist das MPS-750X Pro noch ziemlich weit entfernt.

Dazwischen gäbe es noch das Millenium MPS-1000 für rund 1000 Euro, das ein zusätzliches Cymbal Pad und eine größere Bassdrum bietet, allerdings klanglich kein wirkliches Upgrade ist. Wer wiederum Geld sparen möchte und mit kleineren Drum-und Cymbal Pads leben kann, bekommt für 500 Euro das technisch identische MPS-750X in der Standardausführung. 

Optisch top, klanglich eher Durchschnitt: das Millenium MPS-750X Pro E-Drum Mesh Set.
Optisch top, klanglich eher Durchschnitt: das Millenium MPS-750X Pro E-Drum Mesh Set.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • traditionelle Drumset-Optik
  • große Auswahl an Sounds
  • Bluetooth-Schnittstelle
Contra
  • wenig klangliche Nuancen
  • mäßige Hardware-Qualität
  • Distortion-Effekt nicht aktivierbar
Artikelbild
Millenium MPS-750X Pro E-Drum Mesh Set Test
Für 798,00€ bei
  • Hersteller: Millenium
  • Bezeichnung: MPS-750X Pro E-Drum Mesh Set
  • Modul:
  • Anzahl der Drumkits: 40 (20 Preset + 20 User Kits)
  • Anzahl der Sounds: 697
  • Anzahl der Songs: 55 (+ 15 User Songs)
  • Metronom: 4 Sounds, Tempo 20 bis 260 bpm
  • Effekte: Reverb, Distortion, Compressor, 4-Band-Equalizer
  • Besonderheiten: Bluetooth-Schnittstelle, Recording-Funktion, 6 Fader
  • Anschlüsse:
  • D-Sub Input für Triggerpads
  • 2 x Line Out (Klinke)
  • Kopfhörerausgang (Miniklinke)
  • Line In (Miniklinke)
  • 2 x External Trigger In (Klinke)
  • USB Port
  • Netzteilanschluss (12V)
  • Trommeln und Becken:
  • Bass Drum: 18“ x 14“ mit Mesh Head
  • Snare: 13“ x 5,5“ Dual Zone mit Mesh Head
  • Rack Toms: 10“ x 6“ und 12“ x 6“ Dual Zone mit Mesh Heads
  • Floor Tom: 14“ x 14“ Dual Zone mit Mesh Head
  • Cymbal Pads: 13“ Dual Zone Hi-Hat, 15“ Dual Zone Crash, 18“ Triple Zone Ride
  • Finish: Black Sparkle
  • Hardware:
  • Hi-Hat-Pedal
  • Bassdrum Pedal
  • Snareständer
  • 2 x Galgen-Beckenständer
  • Doppeltomhalter
  • Multi Clamp und Haltearm für Modul
  • Zubehör:
  • Anleitungen, Anschlusskabel für Pads, Netzteil, Vierkantschlüssel, Schraubendreher, Drumsticks
  • Preis (Verkaufspreis 10/2023): EUR 798,-

Herstellerseite: https://milleniumdrums.com/de/

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