Millenium R1 12″ Metronome Practice Pad Test

Als aufstrebender Drummer kommt man schneller ans Ziel, wenn man möglichst früh damit beginnt, seine technischen Übungen mit Hilfe eines Metronoms einzunorden. Dafür gibt es mittlerweile zahlreiche, teils kostenloseMetronom-Apps, so braucht man sich nicht zwingend ein herkömmliches, digitales Metronom zuzulegen. 

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Wer für die zwei meist verbreiteten Drummer-Utensilien, Metronom und Practice Pad, eine All-in-one Lösung sucht, kann im Folgenden erfahren, ob sich die Anschaffung des Millenium Metronom Practice Pads lohnt.

Details & Praxis

Das Millenium Metronome Practice Pad ist nach einem bewährten Prinzip aufgebaut: Eine acht-eckige, mattbraun lackierte Holzplatte ist auf der Oberseite mit einer sechs Millimeter starken Gummischicht beklebt. Auf der Unterseite findet sich eine ganzflächig verklebte, rutschfeste Neoprenschicht. Das Pad kann somit auf der Snaredrum, auf einem Snareständer oder auf einer ebenen Fläche, wie beispielsweise einer Tischplatte, bespielt werden. 
Was dieses Pad von den meisten Konkurrenten unterscheidet, ist das im oberen Teil integrierte Metronom, welches erfreulicherweise ganz ohne Batterien auskommt. Falls irgendwann der Saft nachlässt, kann es über den Mini-USB-Anschluss bei Bedarf wieder aufgeladen und mit Netzstrom betrieben werden, zum Beispiel aus dem USB-Port eines Laptops. Alternativ kann es auch mit einem gängigen Adapter aus der Steckdose gespeist werden. Ein kleines USB-Kabel ist im Lieferumfang enthalten.

Ein USB-Kabel und die zweisprachige Bedienungsanleitung sind im Lieferumfang dabei.
Ein USB-Kabel und die zweisprachige Bedienungsanleitung sind im Lieferumfang dabei.

Das Pad in der Praxis

Nachdem ich das Pad aus seinem Karton befreit habe, fällt mir zuerst der chemische Geruch auf, den das Pad im Raum verbreitet. Dieser ist wirklich penetrant, aber lässt mit der Zeit etwas nach. Der erste optische Check fällt ansonsten ansprechend und ohne Beanstandungen aus. Mit einem beherzten Druck auf den weichen An/Aus – Start/Stop-Button erstrahlt das gelbe Display des Metronoms. Die Funktionen erschließen sich mir nach kurzer Zeit, auch ohne vorher einen Blick in die zweisprachige Bedienungsanleitung geworfen zu haben. Das Signal des Metronoms ertönt entweder über den Kopfhörer / Aux-Ausgang oder aus dem kleinen, integrierten Lautsprecher. Für die Regelung der Gesamtlautstärke gibt es dazu auf der Rückseite ein separates Rädchen. Im Spiel-Modus dient das Multifunktions-Rädchen zur Verstellung des Tempos in Schritten zwischen 30 und 250 bpm, mit der Volume-Taste lassen sich die Lautstärke des Pulsschlags und die der Unterteilungen anpassen. Die Set-Taste dient dazu, zwischen den verschiedenen Betonungen auszuwählen (0 bis 9 Schläge), ebenso können diverse Notenwerte wie Viertel, Achtel, Triolen, Sechzehntel, Achtel-Offbeat, sowie drei 16tel-Gruppierungen als Unterteilung gewählt werden. 
Für Geschwindigkeits-Freunde gibt es die interne Trainings-Funktion, welche wie ein Drum-O-Meter funktioniert. Zwischen 10 und 60 Sekunden kann man die aufs Pad niederprasselnden Schläge messen lassen, dabei geht es allerdings nur um die Zahl der Anschläge, über die Präzision gibt das Gerät keine Rückmeldung. Mit der Tap-Funktion lässt sich das gewünschte Tempo ermitteln, indem man mit einem Drumstick auf die Oberfläche des Pads schlägt anstatt, wie bei anderen Metronomen üblich, die entsprechende Tap-Taste im gewünschten Tempo anzutippen.

Fotostrecke: 4 Bilder Das beleuchtete Display mit den Menü-Tasten, ein Speaker ist ebenfalls vorhanden.

Das Pad spielt sich angenehm, mit mittelhartem Rebound und sehr guter Artikulation aller Dynamikstufen, dabei entwickelt es im Raum vergleichsweise wenig Körperschall, wie man es auch von den größeren Realfeel Pads der Firma Evans kennt. Positiv ist auch die Lautstärke des kleinen Speakers, die locker ausreicht, um das Metronom im Betrieb ohne Kopfhörer stets gut hörbar zum Padgetrommel zu halten. Auch wenn das Lautstärken-Raster der beiden Volume-Regler (Puls und Subdivision) relativ grob ausfällt, kann man sich mit etwas Probieren eine annehmbare, individuelle Übungslautstärke einstellen. Hier könnt ihr euch ein paar Soundfiles des Pads und des Metronoms anhören. Für den Vergleich und die Einordnung des Pad-Sounds habe ich ein altes HQ Pad mit Gummioberfläche als Referenz gespielt.

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Pad Sound Referenz HQ Pad, altes Modell Pad Sound mit aktiviertem Metronom Die drei Metronom-Sounds Metronom-Subdivisions

Das Metronom hat mit Schwachstellen zu kämpfen

Drei Soundvariationen sind im Gerät gespeichert, um den Nutzer „auf dem Pfad des rechten Tempos“ zu halten. Der dritte Sound ist der prägnante, gut nutzbare, klassische Klicksound, wie man ihn seit vielen Jahren kennt. Der zweite, ziemlich schrille Sound, ist scheinbar für Nutzer konzipiert, die schon einen Großteil ihres hochfrequenten Hörvermögens eingebüßt haben, und beim ersten Sound ertönt als Puls der penetrant klingende (One, Two, Three…) Stimmen-Anzähler. Kurios: Obwohl das Gerät Unterteilungen bis hin zu 9/4-Takten bewerkstelligen kann, zählt die Stimme nur bis zur Zählzeit 6 mit. Das ist aber leider noch nicht alles an Bugs, wie ich im Testlauf bemerke. Im 4/4-, 6/4- und 8/4-Takt entwickelt der Pulsschlag ein dynamisches Eigenleben, und zwar sobald man anfängt, die beiden Volume-Regler nicht auf maximaler Lautstärke zu belassen. Die Folge ist, dass das Metronom bei einer Zählzeit regelmäßig leiser wird. Nun wäre das beim 7/4- oder 9/4-Takt unter Umständen noch zu verschmerzen, allerdings braucht man beim täglichen Üben und im Schlagzeugunterricht fast immer einen betonten 4/4-Takt, welcher mit dem Metronom Practice Pad leider nur in der Maximallautstärke unfallfrei über die Bühne geht. Wir sind gespannt, ob sich dieses Problem in Zukunft mit einem Softwareupdate lösen lässt.

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6/4 Takt mit unregelmäßigen Pulsschlag
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