PRAXIS
Der Aufbau des Fliegengewichts ist ein Kinderspiel
Das Millenium Rookie E-Drum Set wird in einem einzigen Karton mit einem Bruttogewicht von kaum mehr als zehn Kilogramm geliefert und lässt sich auch von ungeübten Händen schnell aufbauen. Mehr als ein Vierkantschlüssel – welcher dem Kit beiliegt – ist hierfür nicht nötig. Durch das geringe Gewicht der Komponenten müssen die Schrauben auch nicht übermäßig fest angezogen werden, damit alles fest und zuverlässig sitzt. Der Härtegrad der Cymbals ist optimal und sorgt für einen guten Rebound bei einem nicht zu lauten Anschlaggeräusch. Für meinen Geschmack könnten die Cymbalpads allerdings etwas sensibler ansprechen, denn sehr leise Schläge werden gnadenlos verschluckt.
Das ist bei den Mesh Heads von Snare und Toms glücklicherweise nicht der Fall. Sie verfügen ebenfalls über einen angenehmen Härtegrad. Ob und wie weit die Spannung im Laufe der Monate oder Jahre nachlässt, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen, ich denke aber, dass sich die Ermüdungserscheinungen bei normaler Spielweise in Grenzen halten werden.
Die Fußcontroller verrichten ihren Job zwar fehlerfrei und zuverlässig, allerdings sollte man sich bewusst darüber sein, dass eine korrekte Bassdrum-Fußtechnik mit einem solchen Controller nicht erlernt werden kann, und auch schnelle Doppelschläge sind nicht umsetzbar.
Für dich ausgesucht
So klingt das Millenium Rookie E-Drum Set:
Im Folgenden sind einige der 12 Preset Kits sowie die Einzelinstrumente zu hören:
Noch mehr Kits könnt ihr im oben verlinkten Video hören.
Wenig Abwechslung bei den Sounds…
Bezüglich der Sounds darf man in dieser Preisklasse keine Wunder erwarten. Somit können sowohl klangliche Bandbreite als auch Dynamik natürlich auch nicht mit teureren E-Drumkits mithalten. Die Hi-Hat beispielsweise kennt, neben dem getretenen Sound, nur die Stufen „offen“ und „geschlossen“ und die restlichen Sounds arbeiten mit jeweils einem einzigen Sample, welches lediglich in der Lautstärke variiert. Leider sind auch die Lautstärkeverhältnisse der Instrumente innerhalb der Kits oftmals nicht ausgewogen und eine entsprechende Anpassung bietet das Modul nicht. Im Testlauf konnte ich diese Differenzen nur notdürftig ausgleichen, indem ich beispielsweise das Ride sehr leise und das Crash unverhältnismäßig stark angeschlagen habe – ein natürliches Spielgefühl kommt so natürlich nicht auf.
… und teilweise fast identische Kits
Zudem gibt es bei den akustischen Drumsounds der Kits 1 bis 10 sehr viele Überschneidungen. Manche Kits unterscheiden sich nur durch ein Instrument – beispielsweise das Ridebecken oder die Snare – voneinander. Ich denke, angesichts der Tatsache, dass es nur 12 Kits gibt, hätte man hier zumindest dafür sorgen sollen, dass alle Kits mit unterschiedlichen Sounds bestückt sind. Nach meiner Einschätzung dürfte sich die Hauptzielgruppe des Rookie – und das sind Kinder – am meisten über die Kits 11 und 12 freuen, denn da gibt es ein paar ungewöhnliche Sounds, die richtig Spaß machen. Vier bis fünf Kits mehr in dieser Richtung und dafür vielleicht fünf wirklich unterschiedliche Akustik-Kits wären die bessere Wahl gewesen.
Mehr Soundoptionen dank USB
Der USB-to-MIDI Anschluss des Rookie ermöglicht auch ein Ansteuern von qualitativ hochwertigen Sounds aus dem Rechner, sofern auf diesem eine DAW wie Garage Band, Ableton Live, Logic oder Cubase installiert ist. Die Zuordnung der Kanäle funktioniert automatisch, sodass im Allgemeinen keine weiteren Einstellungen vorgenommen werden müssen. Wie es klingt, wenn das Rookie ein Garage Band Kit triggert, ist im Soundfile am Ende des Abschnitts zu hören.
Die zehn Play-Along Songs sollen Lust auf’s Üben machen, ob man die Kids mit diesen Kreationen allerdings hinter dem Ofen hervorlocken kann, wage ich zu bezweifeln… Hörbeispiel siehe unten. Dann doch lieber das Handy an den Aux In einstöpseln…
Das Modul gehört nicht zu den schnellsten
Wie in all unseren E-Drum-Tests mache ich auch für das Millenium Rookie den Latenz- und Dynamikcheck. Die erste der folgenden Grafiken zeigt, wie das Modul unterschiedlich laute Anschläge auf dem Snarepad interpretiert, die zweite Grafik zeigt den zeitlichen Versatz (Latenz) zwischen Anschlag des Pads und Erklingen des Sounds. Zu erkennen ist, dass die Dynamik einigermaßen akkurat verläuft und die Latenz etwa 12 Millisekunden beträgt – ein nicht dramatisch schlechter, aber doch spürbarer Wert, der allerdings von einem Großteil der Zielgruppe vermutlich kaum als Einschränkung wahrgenommen wird.
Anna Neumann sagt:
#1 - 12.02.2023 um 12:10 Uhr
Ich möchte mit machen
Anna Neumann sagt:
#2 - 12.02.2023 um 12:11 Uhr
Ich habe ein Schlagzeug und ich weiß nicht wie das geht könnt ihr dann bitte zeigen