Fazit
Vielleicht die Kernaussage zuerst: Beide Preamps, also sowohl der Millennia HV-35P als auch der HV-32P klingen absolut grandios. Sie tragen eindeutig die Transparenz-Gene der großen Solid-State-Vorverstärker der Amerikaner. Das bewährte Design ist rauscharm, impulstreu und zeigt keinerlei Schwächen – höchstens die des Mikrofons oder dessen, was davor passiert. Produktionstechnisch verständlich, aber dennoch etwas schade ist, dass man beim Zweikanaler auf Polaritätsschalter und Hochpassfilter verzichten muss, vor allem, da letztgenanntes echt gut ist. Dass die Platinen offensichtlich anderen Systemen „entliehen“ sind, hat eben seine Nachteile, etwa beim spärlichen und „verdrehten“ Metering. Die Gehäuse sind zwar „rugged“, schränken jedoch die Bedienbarkeit und Ablesbarkeit ein.
Ich fasse zusammen: Die beiden Millennia-Preamps sorgen für ein gewisses „Hmm… naja“, sind aber insgesamt einfach wirklich absolut gutklingende Vorverstärker – und das ist schließlich das Wichtigste.
- sehr transparenter, feiner Klang
- Impulsverhalten
- Rauscharmut, Übersteuerungsfestigkeit
- Ausstattung (HV-35P)
- geringe Baugröße
- Ribbon-Modi
- Bedienbarkeit
- Outputbuchsen (ein Testgerät sperrte XLR-Kabel)
- einkanaliger (HV-35P) bzw. zweikanaliger (HV-32P) Mikrofon-Vorverstärker in Transistortechnik
- max. 70 dB Gain (phantomgespeist: 60 dB)
- Schalter für Ribbon-Mode (+10 dB), Pad (-14 dB) und 48V-Phantomspeisung
- zusätzlich bei HV-35P: Signalinvertierung, HPF, schaltbarer Hi-Z-Eingang
- Frequenzgang: besser als 10 Hz – 200 kHz (-3 dB)
- max. Output (0,05% THD+N): 28 dBu
- externes Netzteil
- Metallgehäuse
- Preis HV32P: € 1324,47 (UVP)
- Preis HV35P: € 882,98 (UVP)