Fazit
Wenn man als Direktive für einen Channelstrip ausgibt, als vielseitiges, klares, die Quelle in den Vordergrund stellendes und diese allenfalls sanft umschmeichelndes Recording-Frontend zu fungieren, dann hat Millennia mit dem STT-1 alles richtig gemacht. Man hört hier stets mehr das Eingangssignal als den Prozessor, aber, wenn man es drauf anlegt, bekommt man stets auch eine bessere Version. Die Ausstattung ist königlich, lediglich ein Trittschallfilter vermisse ich zum vollkommenen Glück, und die technische Umsetzung präsentiert sich als über jeden Zweifel erhaben. Ganz klar, dies ist ein extrem hochwertiges, intelligent konzipiertes Stück Tonstudiotechnik und als solches hat es seinen Preis, der es allerdings aus der Reichweite vieler Aspiranten herauskatapultiert. Dennoch ist der Preis mehr als fair und legt man ihn auf viele Jahre oder gar Jahrzehnte zuverlässiger und toll klingender Resultate um, dann wirkt er gar nicht mehr so furchterregend. Ich war eigentlich geneigt, dem Gerät die vollen fünf Sterne zu geben, aber angesichts der wenigen (!) Kritikpunkte wie etwa dem fehlenden Hochpassfilter schrammt der Channel daran haarscharf vorbei. Klar, der Kaufpreis bleibt eine Stange Geld, aber wer sie für den STT-1 in die Hand nimmt, wirddiese Entscheidung sicher keine Sekunde bereuen.
- Klangeigenschaften
- Vielseitigkeit
- variabler Signalfluss
- vier Funktionsgruppen
- extrem hochwertige Hardware
- viele tolle Detail-Lösungen
- Fertigungsqualität
- kein Trittschallfilter
- einkanaliger Channelstrip
- Preamp, EQ, Kompressor und De-Esser
- Signalweg umschaltbar zwischen Röhren- und Transistorverstärkung
- Betrieb mit oder ohne Audio-Übertrager
- hintergrundbeleuchtetes VU-Meter
- Instrumenteneingang
- vollparametrischer EQ
- Opto-Kompressor
- UVP: 4.516,05 Euro
Marcus,the-quiet-music.company sagt:
#1 - 07.01.2019 um 14:42 Uhr
Hallo zusammen,
ich bin gerade eben eher zufällig über den Test gestolpert. Ich habe zwei der Millennia STT1 seit mittlerweile 7 Jahre und ich bin immer noch jeden Tag darüber glücklich. Klang, Haptik, Workflow --> immer noch toll, obwohl ich feststelle, dass ich ich sie mehr als reinen Preamp benutze und mehr und mehr in the box mache.
Wir haben noch einen Haufen anderer Preamps, mit denen ich wirklich auch sehr gerne arbeite, aber ich fange eigentlich immer mit den Millennias an und selten ist etwas anderes notwendig (außer bei hohen Kanalzahlen (da gibts dann die HVR3 und den DAV BG8 :-))
Wie heißt es so schön: Wer günstig kauft, kauft mindestens zweimal. Die STT1 werden mich wohl noch lange begleiten...