Minimal Audio ist gerade erst in der Audioproduktionsszene aufgetaucht und schon haben die Programmierer mit ihrem ersten Plugin von sich reden gemacht. Aber braucht es überhaupt ein weiteres Filter-Plugin?
Details & Praxis
Allgemeines
Rift Filter Lite ist auf der Seite des Herstellers erhältlich. Das Plugin gibt es in den Formaten VST2, VST3 und AU, jeweils in 64-Bit und um es nutzen zu können, braucht man mindestens Windows 10 oder macOS 10.9. Offiziell ist das Tool nur eine bestimmte Zeit kostenlos, deshalb muss man beim Download den umständlichen Weg über den Warenkorb gehen, vom Hersteller haben wir aber erfahren, dass es vorerst keine Pläne gibt, dies zu ändern.
Für die Aktivierung ist eine Internetverbindung vonnöten, das Passwort erhält man nach dem Download des Installers auf der Homepage des Herstellers und zusätzlich per Mail. Außerdem kann ein Handbuch mitinstalliert werden, das die wichtigsten Inhalte und Controls erklärt.
Konzept und GUI
Rift Filter Lite geht auf die Vollversion namens Rift zurück. Dabei handelt es sich um ein Distortion- und Modulationstool, das unter anderem ein Filter enthält, das nun als eigenständiges Freeware-Plugin veröffentlicht wurde. Es handelt sich um ein Morphing-Filter, in das 24 verschiedene Filtertypen integriert wurden. Natürlich gibt es darunter einige Klassiker wie Low Pass, High Pass, Band Pass oder Notch, für spezielle Effekte wurden aber auch unkonventionelle Typen wie Crest, Shifty, Scatter, Flutter oder Snarl implementiert.
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Die Morphkategorie dient zum ineinander Überblenden verschiedener Typen. „Peaking“ reagiert dabei auf die Amplitude des Signals, während die verschiedenen Typen der Kategorie „Harmonic“ Obertöne und mathematische Berechnungen mit einbeziehen. Die drei verschiedenen Cutoff-Modi bieten weitere Möglichkeiten: Neben der Frequenz kann Rift Filter Lite auch auf verschiedene Tonhöhen (Tune) oder auf MIDI-Signale achten. Somit ist auch die Plugin-Steuerung auch über einen Controller möglich.
Daneben sind noch zwei weitere Funktionen nennenswert. Einmal Spread, es bearbeitet den Cutoff der beiden Kanäle für Stereo- und Widening-Effekte antiproportional zueinander, und außerdem Pitch-Snap, über das sich die Cutoff-Funktion an bestimmte Tonhöhen oder ganze Tonleitern binden lässt.
Sound
Für das erste Beispiel nutze ich das Preset “Flutter” aus der Kategorie “Peaking”. Zuerst automatisiere ich den Morphregler, dadurch verändert sich das Filter ständig und erzeugt verschiedenste Effekte. In der zweiten Hälfte des Beispiels kommt die Spread-Funktion hinzu, damit wandert der Effekt zusätzlich im Stereofeld hin und her.
Der Piano-Loop in Beispiel zwei wird mit dem Preset „Crest“ aus der Kategorie „Morph“ veredelt, bei dem, von einem Peak in der Mitte des Spektrums abgesehen, erst die tiefen und dann die hohen Frequenzen abgesenkt werden. Die Mallets in Beispiel drei erhalten durch das Preset „Vari Notch“ aus der Peaking-Kategorie eine Filterfahrt, die nur den Cutoff-Regler nutzt. Wir hören eine für das Kerbfilter typische Absenkung, hier mit einer leichten Anhebung an den Rändern des ausgewählten Bereichs kombiniert, bestens für Song-Intros geeignet.
Fazit
Rift Filter Lite von Minimal Audio bringt Farbe in das an sich eher dröge anmutende Filtersegment. Das Plugin klingt gut, bietet neben den Klassikern auch einige ungewöhnliche Filtertypen und ruft durch die Morphfunktion geradezu zu neuartigem Sounddesign auf. Die Ansteuerung des Effektes über MIDI-Informationen macht das Plugin besonders für den Liveeinsatz äußerst interessant.
- guter Sound
- viele ungewöhnliche Filterformen
- kann über MIDI angesteuert werden
- skalierbares GUI
- kein Contra
- Morphing-Filter
- 24 Filtertypen in den Kategorien Basic, Morph, Peaking und Harmonic
- fünf Funktionen: Cutoff, Morph, Spread, Resonance und Filter-Mix
- Ansteuerung über MIDI möglich
Features
- Morphing-Filter
- 24 Filtertypen in den Kategorien Basic, Morph, Peaking und Harmonic
- fünf Funktionen: Cutoff, Morph, Spread, Resonance und Filter-Mix
- Ansteuerung über MIDI möglich