Minimal Audio hat mit Current zuletzt einen Synthesizer veröffentlicht, der mit den vielen integrierten Effekten das Zeug zum Flaggschiff hat. Trotzdem vergisst der Hersteller seine Freeware-Community nicht und bringt nach Rift Filter Lite nun das nächste kostenlose Plugin heraus: Minimal Audio Squash.

DETAILS + PRAXIS
Hier gibt es Squash
Nachdem ihr euch einen Account auf der Herstellerseite erstellt habt, könnt ihr Squash über den großen Free-Button ganz unten auf der Produktseite anfordern. Der Weg über den Check-out ist in diesem Fall schnell erledigt, anschließend ladet ihr den Installer herunter und meldet euch beim ersten Öffnen des Plugins in der DAW mit den Account-Daten an – fertig. Ihr bekommt Squash ab Windows 10 und macOS 10.11 (Intel und Apple) in den Formaten AAX, AU, VST2 und VST3.
Intuitiver Workflow sein Vater
Minimal Audio Squash ist ein Kompressor-Plugin nach OTT-Vorbild. Kernstück des Audio-Tools ist das große X/Y-Pad, über das man alle Parameter steuern kann. Einfacher war Bedienung noch nie.
Für dich ausgesucht

Das schlichte Interface beherbergt nur drei Parameter: Depth, Tone und Dry/Wet. Die Werte für Depth und Tone könnt ihr über das Pad einstellen – oder ihr nutzt Click-and-drag bzw. die Zahleneingabe nach einem Doppelklick auf die Begriffe. Squash erlaubt zudem zwei- und vierfaches Oversampling. Dafür muss man sich über das Zahnradsymbol allerdings erst in die Einstellungen begeben.
Upwards-Compression kann so einfach sein
OTT-Kompression (Over The Top) nutzt man, um musikalische Elemente hervorzuheben, und genau das passiert bei Squash auch. Der Drum-Loop aus Beispiel 1 wird dabei an sich aber nicht lauter oder präsenter, sondern nur der Hintergrund, also die verschiedenen Becken, die Percussion und der Sound-Effekt. Kick und Snare dagegen verlieren Druck und Tiefen und rücken zusätzlich in den Hintergrund. Bei der folgenden Gitarre fällt die Wirkung von Squash ganz anders aus. Sie wird insgesamt lauter und dadurch präsenter, während die Höhen leicht zerren und damit aggressiver sind. Beim zweiten Drum-Loop habe ich das Plugin dann eher für einen herkömmlichen Kompressionseffekt eingesetzt, das geht damit also auch.
FAZIT
Dank des X/Y-Pads lässt es sich mit Minimal Audio Squash grundsätzlich super schnell und effizient arbeiten. Durch den grafischen Workflow geht aber besonders das Ausprobieren verschiedener Effekte leicht von der Hand. Gerade beim Mixing ist der Pad-Workflow genial, weil man sich durch die leichte Bedienung komplett auf seine Ohren verlässt. Plugins wie Cramit bieten zwar deutlich mehr Optionen, sind in der Bedienung dann aber wieder viel komplizierter. Die in Squash zum Einsatz kommenden Algorithmen klingen top, das Plugin läuft stabil und hat einen sehr geringen CPU-Hunger. Schade, dass man fürs Oversampling in die Einstellungen muss. Aber das kann die Freude an Squash nun wirklich nicht trüben.
- Super Workflow durch X/Y-Pad
- Guter Sound, inkl. Oversampling
- Skalierbares Interface
- Kein Contra

Features
- X/Y-Pad
- Zwei Parameter: Depth und Tone
- Dry/Wet-Regler
- Oversampling: 2x und 4x
- Skalierbares GUI
- Für Windows und macOS
- Erhältliche Formate: AAX, AU, VST2 und VST3
- WEBSITE: minimal.audio/products/squash
- PREISE: Minimal Audio Squash ist kostenlos