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Mit vier Akkorden einen Song schreiben #3 – Punk

Unser Crashkurs widmet seine bewährte 4er-Akkordfolge heute dem Punk, einer Musikrichtung, die ohne Gitarre nicht denkbar wäre. Wann und wo sie entstand, bleibt ein Rätsel. Viele rechnen bereits Bands wie die “Kinks” (z.B. “You really got me”) zu den Vorläufern des Punk, und das waren immerhin die 60er Jahre. In Amerika zählt man die “Ramones”, “Patti Smith” oder “Velvet Underground” zu den Vorreitern. Aber auch die Tatsache, dass die meisten Punkbands aus New York kamen, kann nicht verhehlen, dass der Punk seinen Höhepunkt mit den “Sex Pistols” oder “The Clash” letztlich in Großbritannien erreichte, auch wenn später auf der anderen Seite des Atlantiks Bands wie “Dead Kennedys” oder “The Exploited” nachzogen.

Foto: © fesenko , fotolia.de
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Die nihilistische Attitüde der Punkbands zeigt sich auch in den Kompositionen und im Spiel – simpel und weg vom polierten Kunst- und Bombastrock sollte es gehen. Doch ganz egal, wie primitiv vielen die Punkbands von damals erscheinen mögen, ohne sie wären Bands wie “The Police”, “Iron Maiden” oder “Billy Idol” und viele mehr überhaupt nicht denkbar. Diese Simplizität bedeutet für uns als Gitarristen, dass eine gesunde Portion Dilettantismus und “Straßenköter- Attitüde” unerlässlich ist, um dem Punksound auf die Spur zu kommen.
Noch mal zur Info: Die Basis-Akkordfolge ist immer gleich! In den zehn Folgen unseres Crashkurses werden wir zeigen, wie man ein und dieselbe Kadenz, durch den Einsatz spezieller Stilmittel, Sounds und Voicings, in die unterschiedlichsten Stil-Richtungen drücken kann.

II: C                    I Am                  I Dm                     I G                :II

Unser Beispieltrack besteht – was für Punkmusik schon fast ein Ausschlusskriterium ist – aus vier (anstelle der schon legendären drei) Akkorden, die wir alle als Powerchords auffassen. Auch wenn Punk-Songs gerne mal im schnellen Tempo gespielt werden, rate ich dennoch dazu (ähnlich wie bei vielen Grunge-Gitarren), ausschließlich Downstrokes zu verwenden.
Das gilt auch für die zweite Gitarrenspur, die ein Oktavmotiv darüber spielt. So klingt unser Track:

Audio Samples
0:00
Punk-Style

Hier sind die Tabs für die Hauptgitarre. Spielt den Strophenteil mit dem gleichen Sound wie den Refrainteil und versucht lediglich, mit dem Volume-Poti der Gitarre den Gain zu regulieren:

Zum Vergrößern der Tabs, ins Bild klicken
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Hier die Oktavakkord-Gitarre. Dämpft alle Saiten gut ab, sodass ihr über alle sechs “schrubben” könnt:

Zum Vergrößern der Tabs, ins Bild klicken
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Hier ist das Playback:

Audio Samples
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Punk-Style Playback

Soundmäßig gibt es beim Punk wenig Vorgaben – hier kam alles zum Einsatz, was der Markt hergab: Marshalls bei den “Ramones”, Fender Silverface Twins (auf 10!) bei den “Sex Pistols”, und an Gitarren war vor allem von Fender und Gibson alles vertreten.
Ich habe für euch einen Orange-Amp ausgewählt – wichtig ist eher, nicht zu viel Gain zu benutzen. Und denkt daran, dass ein Musikstil, der fast ausschließlich von Attitude lebt, auch mit viel Attitude gespielt werden muss.
So könnte ein Setting aussehen:

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Und nun viel Spaß mit dem Punk-Tune!
Euer Haiko

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Foto: © fesenko , fotolia.de

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