ANZEIGE

Mit vier Akkorden einen Song schreiben #6 – Reggae

Die jamaikanische Musik hat eine relativ kurze Geschichte, die letztendlich zum Reggae führte. Vorläufer waren traditionelle Stile wie “Mento” in den 30er Jahren, aus denen sich später der Ska (auch gelegentlich aufgrund des Plattenlabels “Bluebeat” genannt) und Rocksteady entwickelte. Waren Ska und Rocksteady noch deutlich schnellere Stile, entstand in den 60er Jahren die etwas langsamere Form “Reggae”. Dessen größter Pionier und der Botschafter für diese Musikrichtung schlechthin wurde Robert Nesta Marley – auch bekannt als Bob Marley.

Foto: © fesenko , fotolia.de
Foto: © fesenko , fotolia.de



Noch mal zur Info: Die Basis-Akkordfolge ist immer gleich! In den zehn Folgen unseres Crashkurses werden wir zeigen, wie man ein und dieselbe Kadenz, durch den Einsatz spezieller Stilmittel, Sounds und Voicings, in die unterschiedlichsten Stil-Richtungen drücken kann.
II: C              I Am                I Dm                      I G                     :II


Für uns Gitarristen kennt der Reggae prinzipiell zwei Möglichkeiten der Begleitung. Zum einen wird ganz gerne die Bassline des “Riddim” gedoppelt. Das bietet sich besonders dann an, wenn das Piano die Offbeats und die “Bubbles” (tiefe 16tel Offbeats auf der Orgel) übernimmt. Des Weiteren darf sich die Gitarre natürlich gerne um die Offbeats (auch Chucks oder Skanks genannt) kümmern.
Angelehnt an das Klischee des jamaikanischen Lebensgefühls könnte man annehmen, dass die Reggae-Gitarre unbedingt “laid back” gespielt sein sollte. Eine Behauptung, die man nicht uneingeschränkt stehen lassen kann. Zwar sollten die Offbeats schon eine etwas treibende Funktion haben und sehr kurz und knackig sein, aber eigentlich muss man das Akkordbild nur leicht herunterdrücken, um eine Mischung aus Akkord und Ghostnote zu erhalten.

Hier ein Soundbeispiel – in der Strophe finden wir die gedoppelte Bassline und im Refrain die Offbeats:

Audio Samples
0:00
Reggae-Style

Im Notenbild sieht das so aus (übrigens wird Reggae auch gerne in Halftime notiert – d.h. die Offbeats kommen dann auf die 2 und 4 anstatt auf die + Zählzeiten – beide Schreibweisen sind gebräuchlich!).

Zum Vergrößern ins Bild klicken
Zum Vergrößern ins Bild klicken

Und hier ist euer Playback:

Audio Samples
0:00
Reggae-Style Playback

Der Gitarrensound ist im traditionellen Reggae geprägt von Stratocaster und Les Paul Gitarren, gespielt über cleane Amps (Bob benutzte z.B. gerne den Fender Silverface Twin), wobei auch gerne ein Phaser oder ein WahWah-Pedal zum Einsatz kommen darf. Im zeitgenössischen Reggae taucht hier und da aber auch ein Verzerrer auf und vor allem ein tap-bares Delay für spacige Dub-Effekte.
Hier ein Soundvorschlag für das obige Beispiel – für die Offs müsstet ihr nur noch ein Wah davorhängen:

Sound Setting in Guitar Rig - Zum Vergrößern ins Bild klicken
Sound Setting in Guitar Rig – Zum Vergrößern ins Bild klicken

Und nun viel Spaß beim “easy skankin`” !
Hier geht es zurück zur Serien-Startseite

Hot or Not
?
Foto: © fesenko , fotolia.de

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • A short song with the Zoom MS-50G+ #zoomeffects #guitarpedals
  • 100 effects in one compact pedal | Zoom MS-50G+ | Sound Demo
  • Metal Tones with the UAFX Knuckles '92 Rev F Dual Rec Amplifier! #uafx