Ab etwa 1890 begann sich derJazz aus dem Ragtime zu entwickeln und tat das im vergangenen Jahrhundert parallel zum Blues. Aufgrund der mangelnden Verstärkungsmöglichkeiten bekam die Gitarre erst ab der Entwicklung der ersten Tonabnehmer und E- Gitarren eine größere Bedeutung. Einer der frühen Gitarristen dieser Ära war zum Beispiel Charlie Christian.
Noch mal zur Info: Die Basis-Akkordfolge ist immer gleich! In den zehn Folgen unseres Crashkurses werden wir zeigen, wie man ein und dieselbe Kadenz, durch den Einsatz spezieller Stilmittel, Sounds und Voicings, in die unterschiedlichsten Stil-Richtungen drücken kann.
||: C | Am | Dm | G :||
Im Jazz entstanden im Laufe des Jahrhunderts diverse Subgenres wie Swing, Dixie, Cool Jazz, Hard Bop, BeBop usw., wobei die meisten Musiker, die sich heute mit Jazz beschäftigen, den BeBop als Grundorientierung für ihr Spiel nehmen und von dort aus modernere Stile erkunden. Bedeutende Gitarristen dieser sehr großen Stilrichtungen sind eher traditionelle Vertreter wie Barney Kessel, Wes Montgomery oder Joe Pass, aber auch “HardBopper” wie George Benson und Pat Martino bis hin zu den moderneren Vertretern Pat Metheny, John Scofield oder Kurt Rosenwinkle – die Liste ist endlos.
Der Grundaufbau eines Jazzstandards ist ein Thema über eine Form (z.B. 32 Takte AABA), anschließend wird über diese Form und die Akkordfolge (“Changes”) soliert und am Ende beschließt das Thema wieder das Stück. Wenn man gerade nicht mit Solieren beschäftigt ist, steht einem die Aufgabe zu, den Solisten zu begleiten, was man im Jazz “Comping” nennt – also dezente rhythmische Akkordeinwürfe, über die gespielt wird. Im Jazz sind dies fast ausschließlich mindestens Vierklänge, d.h. Septakkorde und aufwärts.
Hier der Beispieltrack:
Besonders hilfreich ist es, wenn man mehrere Varianten ein und desselben Akkordes beherrscht. Im zweiten Part habe ich Oktavgriffe verwendet in der Art, wie es Wes Montgomery gerne tat und wie sie auch bei George Benson (der sehr gut die Brücke zwischen Jazz und Pop schlagen konnte) zum Einsatz kommen. Das ist zwar eher etwas Solistisches, wird aber auch gerne in Begleitparts eingesetzt. Schlagt sie am bestem mit dem Daumen an:
Hier ist euer Playback:
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Der typische Jazzsound entstammt Voll- oder Halbresonanzgitarren. Häufig kommen Marken wie Gibson ( L5, ES 335, ES 175 usw.) oder Ibanez (PM, GB, Artist usw.) zum Einsatz. Vorzugsweise wird der Halstonabnehmer verwendet.
Die Amps können entweder Transistormodelle sein, wie z.B. der Polytone Minibrute oder der Roland Jazzchorus, ansonsten schwören viele Jazzer auf Fender Twins, Vibrolux oder Concert Modelle. Mit einem leichten Kompressor lässt sich der Ton noch andicken, etwas Reverb oder Delay ist auch sehr beliebt.
Hier ein Beispiel:
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