Praxis
Installation
Um in den vollen Genuss des DUO zu kommen, lade ich mir Serato DJ in Version 1.9.2 herunter. PC-User müssen zusätzlich das Treiberpaket für Windows in Version 3.34.0 installieren, das auch Windows 7, 8.1 und 10 unterstützt. Unter OSX funktioniert alles treiberlos dank Core Audio.
Der Mixer wird ohne Neustart via USB an den Laptop angeschlossen, woraufhin OS X (bei mir 10.10.5 Yosemite) den Mixars DUO als Verbundgerät erkennt und zur Verfügung stellt. Um die DVS-Funktion zu prüfen, kalibriere ich im Setup von Serato DJ zunächst das rechte Deck, was auf Anhieb funktioniert. Anschließend setze ich die Puffergröße auf fünf Millisekunden herunter, was sich sehr gut anfühlt.
Auch der Zugriff auf die Software per DUO klappt auf Anhieb. Hierzu zählen das Setzen und Löschen (über Shift) von acht Cuepoints (auf zwei Bänken). Das Browsen in der Library und Laden des selektierten Tracks in eines der Software-Decks ist ebenfalls kein Problem. Die farbig illuminierten Pads können den integrierten Sampler ohne Konfiguration antriggern und auch die beiden FX-Regler steuern Seratos FX-Slots ohne Murren. Zu guter Letzt probiere ich den Loop-Controller aus. Ja, auch die Loop Rolls laufen. Das nenne ich Plug’n’Play par excellence!
Kommen wir zum Sound. Hierfür habe ich meine Testfiles aus den Phono-Vorverstärkertests bemüht und drei Audiodateien aufgezeichnet. Was soll ich sagen? Mein Denon DN-X1600 kommt da nicht immer mit; will heißen: Die Vorverstärker von Mixars DUO sind präzise, schnell und konturiert, und zwar über den gesamtenFrequenzgang. Neben einer ordentlichen Stereobreite generieren die Phono-Vorstufen eine sehr tiefe räumliche Abbildung. Wirklich stark. Chapeau!
Neben den Vorverstärkern tragen auch Equalizer und Filter wesentlich zum Sound bei. Hier gibt der DUO durchaus eine gute Figur ab. Die Filter schmatzen schön und sind gut zu kontrollieren, wenn ich auch schon dreckigere Gesellen gehört habe. Beispielsweise die von Allen & Heath, die mit ihrer einstellbaren Mild-to-wild-Resonanz die Nase vorn haben.
Keines der EQ-Bänder leistet sich grobe Ausreißer. Sogar der mit 13 kHz recht hoch abgestimmte Hi-Shelf klingt mit vollem Boost richtig gut. Einzig das Tiefenband ist ein wenig schwer zu kontrollieren, was aus der tiefen Abstimmung (70 Hz) und den möglichen 12 dB Boost, die bereits der halbe Regelweg liefert, resultiert. Eine Grenzfrequenz bei 100 Hz und 9 dB Boost wären in womöglich sinnvoller gewesen. Doch hört selbst!
Für dich ausgesucht
Was mir nicht gefällt, sind die blau illuminierten Cue-Taster, die bei Aktivierung nur unwesentlich heller leuchten. Man weiß nie genau, ob der jeweilige Kanal angewählt ist oder nicht. Das hätte man besser lösen können. Zudem ist mir der fehlende Balance-Reglers unangenehm aufgefallen. Zumindest im Master sollte einer vorhanden sein, wenn man professionell auflegen möchte.