Auf der Website Medium erklärt der Streaming-Dienst Mixcloud aktuell in einem offenen Brief an seine Community, welche Veränderungen auf die Nutzer zukommen. Denn mit der Einführung des neuen Premium-Abos wird gleichzeitig das kostenlose Angebot beschnitten. Das Unternehmen erklärt aber auch, warum.
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Zunächst zu den Einschränkungen, auf die auf die nicht zahlenden Hörer einstellen müssen. Ab sofort können diese nicht mehr in einem Mix (oder auch Show, wie Mixcloud es nennt) „zurückspulen“ und nur noch vorwärts springen. Außerdem soll die gleiche Show maximal nur dreimal innerhalb von zwei Wochen abgespielt werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass man diese Einschränkung eventuell umgehen kann, indem man den Router neu startet und es mit einer frischen IP-Adresse versucht. Die dritte Veränderung betrifft Shows, die mehr als drei Tracks von einem Album oder mehr als vier Titel eines Künstlers beinhalten. Diese sind für kostenlose Nutzer nicht mehr zugänglich.
Der Hintergrund ist schnell erklärt. Natürlich geht es um Geld und die Finanzierung des Streaming-Angebots. Die Kosten entstehen ja nicht nur durch die Technik und die Angestellten, sondern auch durch die berechtigten Vergütungen der beteiligten Label und Künstler. Damit Mixcloud den Service weiter anbieten kann, muss zwangsläufig Geld verdient werden. Das Ziel ist also, langfristig zahlende Kunden für Abonnements zu gewinnen.
Zwei Modelle bietet das Unternehmen jetzt an. Mixcloud Select ist bereits im letzten Jahr gestartet und speziell für die Unterstützung einzelner „Creators“ gedacht. Das geht preislich ab 2,99 US-Dollar (circa 2,70 Euro) los und ist sozusagen der direkte Draht zwischen Künstler und Hörer. Neu dazu gekommen ist nun Premium. Das kostet 7,99 US-Dollar (knapp 7,20 Euro) pro Monat und erlaubt das Hören von allen öffentlichen Shows ohne jegliche Limitierungen. In dem Posting auf Medium erklärt Mixcloud genau, wie die Einnahmen von Premium aufgeteilt werden. 70 Prozent werden an die beteiligten Künstler und Songwriter verteilt, 25 Prozent behält das Unternehmen und fünf Prozent gehen für Transaktionsgebühren drauf.
Der Streaming-Markt wächst weiter und wird immer mehr die wichtigste Einnahmequelle für Label und Künstler. Die Anbieter selbst müssen erfolgreiche Wege finden, Geld zu verdienen. Mit kostenlosen Angeboten wird das auf lange Sicht sicherlich nicht funktionieren, ganz besonders, wenn wir Mixe ohne pausenlose Werbeunterbrechungen hören wollen.
Der Artikel auf Medium