2008 wurde Mixcloud gegründet und war seitdem nie auf eine Finanzierung angewiesen, ein Umstand der gerade bei Unternehmen aus dem Streaming-Markt eher ungewöhnlich ist. Jetzt will die englische Firma zu neuen Ufern aufbrechen und holt sich zum ersten Mal in ihrer für Internet-Verhältnisse durchaus schon längeren Firmengeschichte Geld von außen.
11,5 Millionen Dollar steckt das US-Unternehmen WndrCo in Mixcloud mit dem Ziel, den Streaming-Anbieter auf dem globalen Markt weiter zu stärken und gemeinsam neue Produkte zu entwickeln. Dafür wird das Team aufgestockt, sowohl in den Büros in London als auch New York. Gucken wir mal, was das nun für uns Musikhörer und DJs bedeutet. Zunächst, und das ist wahrscheinlich die beste Neuigkeit, scheint die finanzielle Zukunft von Mixcloud erst einmal gesichert zu sein.
Während der Riese Soundcloud gerade für DJ-Mixes oder Radioshows immer komplizierter wird, ist Mixcloud hier zunehmend eine verlässliche Alternative. Dass ein frisch erstellter Mix wegen irgendeines (vermeintlichen) Verstoßes hier wieder offline geht ist eher unwahrscheinlich, weil von vornherein Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den Rechteinhabern gelegt wurde und auch weiterhin hohe Priorität hat.
Mixcloud lebt wie alle Streaming Anbieter vom Inhalt, der hier nicht aus einzelnen Titeln besteht, sondern längeren Soundfiles, also Mixes, Podcasts, Radioshows und ähnlichem. Wer hier Content beisteuert, wird auch gerne als Kurator bezeichnet, wovon es gegenwärtig über eine Million gibt und welche ungefähr 1000 Stunden neuen Inhalt jeden Tag beisteuern. Genau für diese sind einige Verbesserungen in der Pipeline.
So soll der Upload selbst einfacher gestaltet werden und dabei weiterhin mit großer Präzision die enthaltenen Musikstücke identifizieren und taggen, damit die gespielten Künstler ihre wohlverdienten Tantiemen erhalten. Auch in Zukunft können Uploads kostenlos und unbegrenzt gemacht werden. Des Weiteren ist seit einiger Zeit ein Premium Modell im Gespräch, bei dem die Produzenten von Mixes kostenpflichtige Abos anbieten können und so selbst ihre Leistungen zu Geld machen können, möglicherweise mit einem frei wählbaren Betrag. Ob dieses Vorhaben wirklich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten – könnte aber durchaus spannend werden.
Aber an die Hörer selbst wird natürlich gleichermaßen gedacht, für sie soll das Browsen durch das Angebot komfortabler gemacht und die Suche aufpoliert werden. Nicht nur die Webseite soll besser werden, sondern auch die App für Mobilgeräte, eine Ankündigung, auf die sich bestimmt einige User freuen.
Es bleibt zu wünschen, dass Mixcloud weiterhin bestehen bleibt und sich als die Plattform Nummer Eins für das Streaming von DJ-Mixes etablieren kann, auch wenn sie einen schweren Stand gegen Soundcloud haben wird, obwohl diese gerade für DJ-Mixes eine eher unsichere Basis ist. Wie sind eure Erfahrungen mit Mixcloud?
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