Praxis
Setup
Das Setup gestaltet sich recht komfortabel. Wählt der DJ in den Preferences die U46 aus, legt Cross das benötigte Routing automatisch an. Die Kalibrierung des Timecodes geschieht über eine grafische Oberfläche mit den obligatorischen beiden Ellipsen, wobei nur die Stereoverteilung stufenlos regulierbar ist. Sollten während der Inbetriebnahme Fragen auftauchen, hilft das gedruckte mehrsprachige Handbuch mit Illustrationen weiter. Null Problemo.
Timecode und Handling
Das Mixvibes Cross/V2B-Vinyl ist 129 Gramm schwer, im One-Minute-Split-Verfahren geschnitten und kompatibel mit Cross und DVS. Es ist in den Farben orange, rot, gelb, schwarz und weiß erhältlich. Zur Auswahl eines Musikstücks aus der Playlist setzt der Nutzer die Plattenspieler-Nadel in den letzten Track der Scheibe und navigiert je nach Drehrichtung auf und ab. Sobald die Nadel wieder in einem der übrigen Tracks liegt, beginnt der Song abzuspielen. Sollte die Platte einmal vor dem Song beendet sein, schaltet Mixvibes automatisch in den Flexible-Mode, die Platte spielt weiter und der DJ kann die Nadel in eine Rille setzen, worauf Mixvibes wieder in den relativen Modus zurückschaltet. Der Lead-In-Bereich lässt sich softwareseitig anpassen, das Intervall reicht dabei von 0 – 60 Sekunden. Neue Musikstücke werden per Maus oder MIDI-nachgeladen.
Stabilität und Performance
Zum Einsatz kommt die Version 1.4.0, die neben neuen MIDI-Funktionen auch Bugfixes und Performance-Verbesserungen vorweisen kann. Im Test auf dem Macbook lief die Software mit 4,4 Sekunden voreingestellter Latenz absolut störfrei. Das Vinylempfinden ist sehr authentisch. Wird das Interface versehentlich getrennt, erfolgt nach erneuter Verbindung jedoch kein automatischer Refresh. Stattdessen ist das Routing im Preferences Tab manuell vorzunehmen.
Software-Tuning
Mit wahlfreiem Audiorouting, Timecode-Kalibrierung, anpassbaren Lead-in/Outs, Auto-Recording, Latenzanpassung oder stufenlos regulierbarem Pitch-Bend sowie Keyboard und MIDI-Mapper zeigt sich Mixvibes auf der Höhe der Zeit, ohne den Anwender zu überfordern.
Multidecks und Effekte
Mixvibes Cross kommt mit zwei Softwareplayern. Die Kreativabteilung kann mit manuellen und automatischen Loops nebst Cutting und drei Hotcues, den sogenannten Locators, aufwarten. Weder Locator- noch Loop-Eingaben werden quantisiert, sondern stattdessen on-place gesetzt. Effekte sind nicht vorhanden.
Für dich ausgesucht
MIDI-Mapping und Controller-Support
Beim Controller-Support hat sich seit unserem letzten Test (hier) einiges getan, inzwischen werden zahlreiche Geräte unterschiedlicher Manufakturen bedient. Zudem ist ein umfangreicher Mapper eingebaut. Cross-Artisten können nun endlich „Browsen“, Hotcues und Loops von einer externen Steuerkonsole lenken oder den Softwaremixer per MIDI-Brett fernsteuern. Die Zuweisung geschieht, indem die Programmfunktion entsprechend ihrer Funktionsgruppe ausgewählt wird. Ein Popup-Fenster fordert zum Betätigen des gewünschten Steuerelementes auf, das dann im Detail eingestellt werden kann. Schön. Eine Auswahl beliebter MIDI-Controller ergab:
DVS-Ergänzend | Standalone | ||
Traktor Kontrol X1 | nein | Vestax VCI-300 | nein |
Faderfox DX3 | nein | Numark Stealth/Omni | ja |
Xone 1D/2D | ja | VCI100 | ja |
Denon HC1000S | ja | VMS4 | nein |
Besonders zu erwähnen schien mir hier noch die Unterstützung der Pioneer Modelle CDJ 400/900/2000
Certified Mixers
Für Mixvibes Cross sind aktuell keine zertifizierten Mixer gelistet, was daran liegen mag, dass die Software nicht Hardware-gedongelt ist und daher mit jedem Mixer, der über ein Core/ASIO-fähiges Mehrkanal-USB-Interface verfügt, genutzt werden kann. No extras required.
Kurz und Knapp
Zielgruppe: Einsteiger und Fortgeschrittene
Vorteil: Gut ausgestattetes Interface, gelungener MIDI-Mapper
Nachteil: Nur zwei Decks, wenig kreative Features