Die französischen DVS-Spezialisten Mixvibes, bekannt durch die gleichnamige DJ-Software und deren Nachfolger Cross, sind mit Remixlive auf neuen Pfaden unterwegs. Die in der App verborgende Batterie an Samples lädt zum Triggern unzähliger Kombinationen ein. So entstehen im Handumdrehen Backing-Tracks und Live-Remixe oder man performt seine eigenen Sound-Ideen als komplette Titel, denn hierfür bieten die verschiedenen Drums, Basslines, Akkorde und Flächen genügend Futter. Stillt die App damit den Hunger der kreativen Plattendreher und Live-Performer?
Details
Remixlive gibt es ausschließlich für iPhone und iPad. Kohle muss man zunächst nicht berappen, obendrein spendiert Mixvibes noch drei der insgesamt 15 verfügbaren Sample-Packs, und zwar mit Deep House, Dubstep und Hip Hop Sounds. Wem dies musikalisch nicht in den Kram passt, der bucht einfach für 1,99 Euro weitere Stilrichtungen und Sounds hinzu. Nach dem Öffnen der App wird auf dem iPad eine Matrix von insgesamt 48 Pads dargestellt. iPhone Nutzer müssen sich mit der Hälfte abfinden. Auf acht Spuren verteilen sich jeweils sechs verschiedene Sounds, wie:
- Kicks
- Snares
- Tops (Hi Hats, Percussions)
- Bass
- Flächen (Pads)
- Akkorde (Chords)
- Effekte (Fx)
Jedes Pad zeigt den jeweiligen Sample-Namen und dessen Play-Mode an. Ein visuell nach Beats unterteilter Kreis symbolisiert den Loop. Den Abspielmodus der Effekte, entweder One Shot oder Gate, stellen Linien dar. Oberhalb der Matrix vermerkt die App das aktuell geladene Sample Pack. Dazu gibt es weitere Tabs zum Einstellen der BPM und die Master Clock. Sie startet alle aktiven Sounds synchron. Rec beantwortet sich von selbst. Rechts der Matrix reihen sich Symbole für verschiedene Ansichten aneinander. Die Obere steht für die Pads-Oberfläche, beim Fader-Symbol öffnet sich ein virtuelles Mischpult mit acht Kanälen, jeder mit einem Gain-Regler, Schieberegler und Level-Meter ausstaffiert.
FX kümmert sich um die Effekte. Zum kostenlosen Standardumfang zählen ein Delay und ein Filter, die sich entweder auf das Mastersignal oder einen der acht Kanäle schicken lassen, die am unteren Display-Rand samt Level-Meter angezeigt werden. Wer mehr Effekte benötigt: Flanger, Reverb, Ping Pong Delay oder Whoosh können kostenpflichtig hinzugebucht werden. Daneben befinden sich sechs Beat-Repeat-Felder von 1/16 bis 1/2 Beat Zählzeit. Sie loopen das Mastersignal. Davon sollte man aber eher die Finger lassen, denn dieser Effekt nervt schnell und klingt vor allem bei Breakbeats mitunter holprig.
Springen wir nun in den Editier-Modus mit seiner verkleinerten Pad-Matrix. Zum Anpassen der Samples bietet mir die App vier verschiedene Optionen:
Play: Hier wird festgelegt, ob ich das Sample als Loop, One Shot oder Gate abfeuern möchte. Für die Quantisierung der einzelnen Samples kann ich zwischen 1/2 bis 32 Beats wählen oder dies mit Global für sämtliche Sounds vereinheitlichen. Gain legt, ihr ahnt es, die Lautstärke des jeweiligen Samples fest.
Key: Die Tonhöhe verändert Transpose, ein Feature, das kostenpflichtig ist. Pan verschiebt die Balance des Samples. Reverse spielt das Sample rückwärts und Repeat Frequency ist ein mit einem Filter kombiniertes Delay.
Sample: Unter diesem Menü bearbeite ich das Sample (Start- und Endpunkt, Attack, Decay, Sustain und Release).
Microphone: Über das interne Mikrofon des iPads oder iPhones nehme ich Samples auf, die hinsichtlich der Länge automatisch angepasst werden. Zur Auswahl stehen 1-32 Beats. Mittels Overdubbing kann ich einem aufgenommenen Sample weitere Samples hinzufügen. Nun noch ein Blick in das Setup…
Collection: Die heruntergeladenen Sample Packs sind mit ihrem ursprünglichen Tempo, der Tonhöhe und Quantisierung gelistet. Aktiviere ich Edit, lassen sich letztgenannter Parameter ändern sowie Sample Packs dupliziert
Recordings: Steht für bisherige Aufnahmen.
Import iTunes: Tracks oder Samples werden direkt vom iTunes Account geladen.
Store: Sample Packs, Effekte und Features, die bisher noch nicht gekauft worden sind, stehen hier zur Auswahl.en und hinzufügen.
Settings: Soll der HQ-Limiter, mit dem das Signal auch bei hohem Level sauber und dynamisch klingt, greifen? Spielt die Master Clock Patterns von einer Länge von vier oder sechzehn Beats? Sollen die Master-BPM beim Laden eines neuen Tracks übernommen werden? Möchte ich die Knobs horizontal oder vertikal anzeigen? Entscheide ich mich für den Multiple Mode zum gleichzeitigen Abfeuern mehrerer Samples einer Spur oder bleibt es bei einem? Möchte ich ohne Sample-Stopp retriggern können? All dies lässt sich hier festlegen.