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Mixvibes Remixlive Test

Praxis

Nachdem ich über das Setup ein Sample Pack geladen habe, überprüfe ich noch ein paar Einstellungen. Sicherlich benötigt man nicht alle optionalen Sound-Erweiterungen und Effekte. Aber bei den Features solltet ihr nicht sparen: Dann lässt sich fortan die Tonart eines Sample Packs transformieren. Die Sample-Länge ist nicht mehr begrenzt, der Import von Samples aus iTunes ist möglich und man kann diverse Sample-Parameter beeinflussen.
Meine Remix-Session beginne ich mit einer Kick, den Tops und einer Snare. Gleichzeitig startet die Master Clock. Stoppe ich das Sample durch erneutes Drücken des Pads, läuft die Master Clock trotzdem im Hintergrund weiter. Kommen noch eine Bassline und eine Fläche hinzu, entwickelt sich daraus ein kompletter Track mit vielen verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten. Für zusätzliche Abwechslung sorgen Effekte und Vocal-Schnipsel. Das erneute Starten der FX-Samples funktioniert ohne zeitliche Verzögerung. Retriggern funktioniert indes nur im One-Shot- und Gate-Modus und nicht bei Loops. Sind alle Spuren aktiv, springe ich in die Mixer-Ansicht, um individuell die Pegel der einzelnen Kanäle anzupassen.
Mixen, Beat Repeats, Samples an und aus, neue Samples rein, neue Kombinationen ausprobieren: Keine Frage, die App Remixlive weckt den Spieltrieb im Akteur, nicht zuletzt auch durch ihre verfügbaren Effekte. Auf das Ping Pong Delay kann ich zwar verzichten, doch Flanger, Reverb und Whoosh, ein Noise-Effekt, bieten neben den beiden zur Grundausstattung gehörenden Effekten hinreichend Potenzial zum Modulieren.
Die Sounds der Sample Packs klingen stilistisch wirklich „up to date“ und sehr“ clubbig“. Deep House kommt sphärisch und groovy rüber und hat nichts gemein mit kommerziellen Sounds eines Robin Schulz oder Felix Jaehn. Auch das Dubstep-, Electro-, Techno-, Jungle- oder Drum’n’Bass-Package empfehle ich wärmstens, auch wenn nicht jedes Sample geschmacklich ein Volltreffer ist. Performt über einen guten Kopfhörer oder verbindet euer iOS-Gerät mit der Anlage, um den Sound voll auszukosten, denn einige Bass-Loops spielen in derart tiefen Frequenzen, die der On-Board-Lautsprecher nicht wiedergeben kann.

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FX Dubstep House Raw Jungle

Möchte ich meinem Remixlive-Set eine eigene Handschrift aufdrücken, dupliziere ich im Setup zunächst entweder das Sample Pack oder kreiere ein eigenes. Beim Beschriften des Packs überdeckt die iPad Tastatur allerdings das Schriftfeld, sodass ich den Namen quasi blind eingeben muss. Nun ja. Anschließend springe ich in den Editier-Modus. Zunächst empfehle ich, die Samples auf der Matrix nach eurer Beliebtheit anzuordnen und entsprechend zu verschieben. Um Sounds anderer Packs zu laden, wählt ein Pad aus und dessen Sample-Infos werden rechts in einem Fenster angezeigt. Mit dem daneben stehenden „+“ öffnen sich alle weiteren Packs und deren Sounds, die über den Master zusammen mit bereits aktiven Pads angespielt werden können. Hier würde sich eine Vorhörmöglichkeit anbieten, was die App leider nicht unterstützt. Nein. Klicke ich auf ein Sample, landet es automatisch im Pad. Ganz easy!

Fotostrecke: 3 Bilder Ein eigenes Sample Pack einrichten

Das Einstellen von Start- und Endpunkt, Attack und Release eines Samples macht wirklich Sinn, vor allem bei selbst kreiertem Audiomaterial. Vom qualitativen Aspekt empfehle ich euch, Samples aus iTunes zu importieren. Sprach- oder Vocal-Aufnahmen über das iPad Mikrofon klingen dagegen verrauscht und verhallt. Um mehrere Samples zusammenzufassen, bietet sich das Overdubbing an. Allerdings greift Remixlive auch hier nur auf das Mikrofon zu und sampelt die über den Lautsprecher wiedergegebenen Sounds.
Möchte ich meine Remixlive-Performance für die Nachwelt festhalten, speichert die Record-Funktion sie in hochauflösender AAC-Qualität ab. Im Setup kann ich sie noch umbenennen und bei Soundcloud uploaden beziehungsweise per E-Mail oder Air Drop versenden.

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Eigener Edit

Der Workflow der App wirkt generell durchdacht, sodass ich ohne Gebrauchsanleitung intuitiv zurechtkomme. Auch das Handling funktioniert sehr gut. Leider hapert es aber an der Anbindung zusätzlicher Hardware-Controller. Beim Performen mit den Pads vermisse ich zudem ein paar Features, die für den professionellen Einsatz von Nöten wären, etwa Vorhören von Samples, eine Pitch-Bending-Funktion zum Anschieben und Bremsen der Samples, um sie in Phase mit einem aufgelegten Track zu bringen und auch das Laden der Sample Packs könnte besser sein, da Remixlive im Ladevorgang alle Aktivitäten stoppt, statt nahtlos zu operieren. Im Übrigen unterstützt Remixlive seit Version 1.1. Inter App Audio und Audiobus. Somit kann das vom Remixlive gesendete Ausgangssignal mit Effekt-Apps kombiniert oder an externe Soundkarten gesendet werden. Sehr gut.

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