Wie kann man einem videotechnisch unerfahrenen, aber interessierten Discjockey das Bewegtbildmixen auf möglichst unkomplizierte Art näherbringen? Vielleicht, indem man ein Standard DJ-Setup, bestehend aus zwei Decks, einem Mixer und einem 3-Band-EQ mit einer leicht zu bedienenden VJ-Anwendung kombiniert? Man könnte das Ganze dann in ein Gehäuse stecken, das sich am klassischen CD-Doppeldecker orientiert und noch eine 6-Kanal-Audio-Karte integrieren. Das könnte zumindest Berührungsängste abbauen. Und wie wäre es jetzt noch mit ein paar kreativen Features wie Loops und audiovisuellen Effekten, auf Knopfdruck synchronisierbar, und Video-Überblendungen, die bequem von der Kontrolleinheit gesteuert werden? Und vielleicht sogar ein Titelgenerator, der sich genau wie die Webcam aufs Mastersignal schalten lässt? So ähnlich also wie bei meinem heutigen Testkandidaten. Mesdames et Messieurs: Voilà, Mixvibes VFX-Control.
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Die kompakte Steuereinheit besitzt abschraubbare 19“ Montagewinkel und sollte demnach zur Festinstallation in Bar oder Club genauso geeignet sein wie für die rollende Diskothek, den Bedroom Desktopper und den Wander-DJ mit Videoambitionen. Denn die Software versteht sich auf Vier-Deck-Betrieb, Timecode-Steuerung und Multicontrollersupport per MIDI-Learn. Für einen Straßenpreis von unter 600 Euro sind bereits rund 20 Überblendungen und Videoeffekte mit von der Partie. Zwar unterstützt auch ein Kontrahent wie Virtual-DJ-Pro Videoclips und Steuervinyl und bleibt zusammen mit einem Rack-MIDI-Controller wie Numarks DMC 2 oder American-Audios DP2, der übrigens unserem Prüfling nicht nur äußerlich sehr ähnelt, unter 500 Euro. Aber dafür muss er auf Visual-FX verzichten, bekommt nur zwei Decks und nur vier Überblendeffekte. Wer den Schwerpunkt auf Videofunktionen legt, könnte mit einer Kombination aus Livid-Instruments Ohm 64 und der Software Cell DNA oder Unique schwanger gehen. Hier mangelt es aber an Jogs und DJ-Layout und preislich wird schnell die 1000-Euro-Marke überschritten. Wie man es auch dreht und wendet, eine ähnlich komplexe und DJ-lastige AV-Software im dreistelligen Preisbereich wie Mixvibes VFX konnte ich zum Testzeitpunkt nicht finden.